Albert Bassermann
geboren am 7.9.1867 in Mannheim, gestorben am 15.5.1952 während eines Atlantikfluges. Zum Ehrenmitglied um 1946 ernannt. Albert Bassermann wurde als Fabrikantensohn in Mannheim geboren. Sein Onkel war der Schauspieler und Theaterintendant August Bassermann. Bassermann machte zunächst eine kaufmännische Lehre und studierte Chemie, bevor er 1887 mit einer Schauspielausbildung begann. Mehrere Jahre gehörte er im Anschluss dem Ensemble des Meininger Hoftheaters an. 1895 ging er nach Berlin, wo er zunächst unter Otto Brahm, von 1909 bis 1915 unter Max Reinhardt am Deutschen Theater spielte. Ab 1915 schloss er sich keinem Ensemble mehr an, er ging auf Tourneen und gab Gastspiele. Bassermann, der "Herr großen Stils", spielte in den zeitgenössischen Stücken von Ibsen, Hauptmann, Schnitzler, Hartleben. Er war Wallenstein, König Philipp, Othello, Nathan, Lear, Hamlet, Mephisto. Kollege und Freund Eduard von Winterstein erinnerte sich der Rollen als einer "Kette von Glanzleistungen": "Jeder, der sie erleben durfte, fühlte sich beglückt." Bassermann gehörte zu den ersten deutschen Theaterschauspielern, die sich für den Film engagierten. Er spielte bis 1933 in zahlreichen deutschen Stumm- und Tonfilmen mit, blieb aber auch dem Theater treu. Bassermann, der am 20. April 1933 in der Uraufführung von Hanns Johsts Schauspiel Schlageter mitgewirkt hatte, verließ 1933 oder 1934 wegen seiner als Jüdin diskriminierten Frau, der Schauspielerin Else Bassermann, Deutschland und emigrierte zunächst in die Schweiz, in den kommenden Jahren spielte er an verschiedenen Bühnen in der Schweiz und Österreich. 1938 verließ er Europa zusammen mit seiner Frau und lebte fortan in den USA. In Hollywood wurde er, obwohl er die englische Sprache nur mit einem sehr starken Akzent beherrschte, ein gefragter Charakterdarsteller. Für seine Nebenrolle in Alfred Hitchcocks Der Auslandskorrespondent (1940) wurde Albert Bassermann für den Oscar nominiert. 1944 hatte er sein Bühnendebüt am Broadway in einem englischsprachigen Stück. Nach dem Krieg trat Bassermann ab 1946 auch wieder in Europa auf. Weiterhin spielte er auch in Amerika. Bassermann starb auf einem Flug von New York nach Zürich und ist auf dem Hauptfriedhof Mannheim beerdigt. Bassermann hinterließ bei seinem Tod eine Taschenuhr, die sogenannte Albert-Bassermann-Uhr, die derzeit DT-Ensemblemitglied Ulrich Matthes trägt.
Auszeichnungen:
1911: Iffland-Ring, 1929: Ehrenbürger von Mannheim, 1944: Oscar-Nominierung (Nebendarsteller), 1946: Bürger der Stadt Wien, 1949: Schiller-Plakette der Stadt Mannheim
Auszeichnungen:
1911: Iffland-Ring, 1929: Ehrenbürger von Mannheim, 1944: Oscar-Nominierung (Nebendarsteller), 1946: Bürger der Stadt Wien, 1949: Schiller-Plakette der Stadt Mannheim