Andreas Kriegenburg
Geboren 1963 in Magdeburg. Ab 1984 Regieassistenzen in Zittau und Frankfurt/Oder. Nach der Wende wechselte er 1991 an die Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, wo er bis 1996 fester Regisseur war. Seine Inszenierung von Georg Büchners Woyzeck wurde für das Berliner Theatertreffen ausgewählt. Als Hausregisseur folgten die Stationen am Niedersächsischen Staatstheater Hannover (1997-1999) und am Wiener Burgtheater (1999-2001), dazwischen gab es regelmäßig Arbeiten am Bayerischen Staatsschauspiel in München. Seit der Spielzeit 2000/01 war Andreas Kriegenburg Oberspielleiter am Thalia Theater Hamburg, wo er immer wieder auch neue Stücke von Dea Loher urinszenierte (u.a. Unschuld und Das letzte Feuer). Zuletzt waren in Hamburg seine Inszenierungen Die Schmutzigen Hände von Jean-Paul Sartre (eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2007), Hexenjagd von Arthur Miller, Aus dem Leben der Marionetten von Ingmar Bergman, Romeo und Julia von William Shakespeare, Onkel Wanja von Anton Tschechow, Urfaust von Goethe und zuletzt Molières Der Menschenfeind zu sehen. Neben seinen Arbeiten in Hamburg inszenierte er an den Münchner Kammerspielen. Diese Arbeiten wurden alle zum Berliner Theatertreffen eingeladen: 2002 Orestie von Aischylos, 2004 Die Nibelungen von Friedrich Hebbel, 2006 Drei Schwestern von Anton Tschechow und 2009 Der Prozess von Franz Kafka. Im Jahr 2006 gab er sein Debüt als Opernregisseur am Theater Magdeburg mit der Aufführung von Orpheus und Eurydike nach Christoph Willibald Gluck, es folgte 2008 Alban Bergs Woyzeck an der Bayerischen Staatsoper in München, in der Spielzeit 2011/12: Der Ring des Nibelungen. Für seine Inszenierung Die Nibelungen erhielt er den Nestroy-Theaterpreis für die beste deutsche Inszenierung des Jahres 2005 und den 3sat-Innovationspreis für seine "zukunftsweisende Leistung". Seine Inszenierung Das letzte Feuer am Hamburger Thalia Theater wurde mit dem Faust-Theaterpreis 2008 ausgezeichnet. Von Andreas Kriegenburgs Arbeiten wurden insgesamt neun zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Von der Spielzeit 2009/10 bis 2013/14 war er Hausregisseur am Deutschen Theater. Seine Uraufführung von Dea Lohers Stück Diebe wurde in der Kategorie "Beste deutschsprachige Inszenierung" für den Nestroy-Theaterpreis 2010 nominiert und zum Theatertreffen 2010, sowie zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen, wo es den Publikumspreis erhielt. Für seine Inszenierungen Prinz Friedrich von Homburg und Diebe wurde er 2010 in der Jahresumfrage der Zeitschrift Theater heute von einer Jury aus Theaterkritikern zum Bühnenbildner des Jahres gekürt. In der Spielzeit 2015/16 führte er Regie in Franz Kafkas Ein Käfig ging einen Vogel suchen am Deutschen Theater. Am Schauspiel Frankfurt inszenierte er 2018 außerdem Amphitryon von Heinrich von Kleist.

Foto: Arno Declair