Inge Keller
geboren 1923 in Berlin, gestorben 2017 in Berlin. Inge Keller zählte zu den bedeutendsten Theaterschauspielerinnen in Deutschland und arbeitete mit Regisseuren wie Wolfgang Langhoff und Wolfgang Heinz, später dann mit Thomas Langhoff, Peter Stein und Michael Thalheimer. Ihr Debüt gab sie 1942 im Theater am Kurfürstendamm. Anschließend ging sie nach Sachsen, wo sie Engagements in Freiberg und Chemnitz hatte. Nach dem zweiten Weltkrieg kehrte sie nach Berlin zurück und spielte hier zunächst im Hebbel Theater, bis sie Boleslaw Barlog ans Schlossparktheater holte und sie als Pützchen in Des Teufels General besetzte. Sie spielte 250 Vorstellungen. 1950 wechselte sie ans Deutsche Theater Berlin. Dort blieb sie ununterbrochen bis 2001 engagiert und darüber hinaus weiter als Gast. Im Jahr 2000 wurde Inge Keller zum Ehrenmitglied des Deutschen Theater Berlin ernannt. 2013 erhielt sie den FAUST Theaterpreis für ihr Lebenswerk. Auch im Film war sie erfolgreich, so beispielsweise in dem Kinofilm Die Ärztinnen, der 1984 den Darstellerpreis beim 3. Nationalen Spielfilmfestival der DDR erhielt. Inge Keller war Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg, Staatsratsvorsitzender Walter Ulbrich zeichnete sie 1961 mit dem Nationalpreis 1. Klasse für Kunst und Literatur aus. 1977 erhielt sie den Nationalpreis der DDR 2. Klasse für Kunst und Literatur. Und Klaus Wowereit zeichnete sie 2006 mit dem Verdienstorden der Stadt Berlin aus. Am 18. November 2007 hatte sie ihr 65. Bühnenjubiläum mit einer Lesung von Kleists Die Marquise von O… am Deutschen Theater. Seit 2009 stand Inge Keller im Berliner Ensemble auch als Shakespeare in der Inszenierung Shakespeares Sonette von Robert Wilson und Rufus Wainwright auf der Bühne.

Foto: Iko Freese/DRAMA