
Auslöschung. Ein Zerfall
nach Thomas Bernhard
Es ist die Geschichte einer unfreiwilligen Heimkehr. Franz Josef Murau, der seit Jahrzehnten seine Familie meidet und im Ausland lebt, muss zur Beerdigung seiner Eltern anreisen, die bei einem Unfall ums Leben gekommen sind. Damit holt ihn eine Vergangenheit ein, von der er glaubte, sie weit hinter sich gelassen zu haben. Für Murau folgt ein furioser Kampf mit dem verhassten Erbe: Er geht "in den Wald der Kindheit hinein", um in "einer entsetzlichen Konfrontation" mit den damaligen Schrecken "alles auszulöschen", was ihn an seine Familie bindet. Besonders quält ihn die Verstrickung seiner Eltern in die NS-Herrschaft und das Weiterwirken der katholisch-nationalsozialistischen Mentalität auch nach Kriegsende. Verzweifelt versucht Murau die Wurzeln der Vergangenheit aus seinem Leben, Denken und Fühlen herauszureißen.
Auslöschung. Ein Zerfall ist 1986 als Thomas Bernhards letztes Prosawerk erschienen und eine monumentale Abrechnung mit Heimat, Familie und Gesellschaft der Nachkriegszeit. Karin Henkel wird mit ihrem Ensemble den tieftraurigen Abgründen, der absurden Komik und der beunruhigenden Hellsicht dieses Familienporträts folgen und es mit verwandten Stimmen aus anderen Werken Thomas Bernhards verknüpfen.
Auslöschung. Ein Zerfall ist 1986 als Thomas Bernhards letztes Prosawerk erschienen und eine monumentale Abrechnung mit Heimat, Familie und Gesellschaft der Nachkriegszeit. Karin Henkel wird mit ihrem Ensemble den tieftraurigen Abgründen, der absurden Komik und der beunruhigenden Hellsicht dieses Familienporträts folgen und es mit verwandten Stimmen aus anderen Werken Thomas Bernhards verknüpfen.
Regie Karin Henkel
Bühne Thilo Reuther
Kostüme Teresa Vergho
Musik Lars Wittershagen
Dramaturgie Rita Thiele, Juliane Koepp
Premiere
4. Juni 2022
Deutsches Theater
Dauer: 2 Stunden, 35 Minuten, eine Pause
4. Juni 2022
Deutsches Theater
Dauer: 2 Stunden, 35 Minuten, eine Pause
Bernd MossFranz-Josef Murau

Linn ReusseFranz-Josef Murau

Daniel ZillmannFranz-Josef Murau

Anja SchneiderCaecilia, seine Schwester

Daniel ZillmannAmalia, seine Schwester

Manfred Zapatkasein Vater

Almut Zilcherseine Mutter

Béla Paul Lorenz Otlewski / August UsermannKinderstatist
Komparsen und KomparsinnenBeerdigungsgäste
Franz-Josef Murau
Caecilia, seine Schwester
Amalia, seine Schwester
sein Vater
seine Mutter
Béla Paul Lorenz Otlewski / August Usermann
Kinderstatist
Komparsen und Komparsinnen
Beerdigungsgäste
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"Bei Henkel und ihrem Ensemble nun ist die ganze deftige Bissigkeit des Textes in dialogische Szenen zerlegt, die über den gesamten zweieinhalbstündigen Abend hinweg hervorragend ineinandergreifen, sich mit dem Bühnenbild von Thilo Reuther verzahnen und alle Facetten dieser zutiefst dysfunktionalen Familie offenlegen."
"Henkel hat unter Einbeziehung weiterer Bernhard-Texte mit der Dramaturgin Rita Thiele eine Theaterfassung geschrieben, die sehr klug gebaut und gut austariert geraten ist, wie überhaupt dieser ganze Abend in seiner intelligent abgewogenen Komik und Abgründigkeit rundum gelungen und sehr sehenswert ist."
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"Bei Henkel und ihrem Ensemble nun ist die ganze deftige Bissigkeit des Textes in dialogische Szenen zerlegt, die über den gesamten zweieinhalbstündigen Abend hinweg hervorragend ineinandergreifen, sich mit dem Bühnenbild von Thilo Reuther verzahnen und alle Facetten dieser zutiefst dysfunktionalen Familie offenlegen."
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"Ein klasse Abend gegen Geschichtsleugnung"
"Scharf, wirkungsvoll, grandios"
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"Ein klasse Abend gegen Geschichtsleugnung"
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"...besticht der Berliner Abend mit seiner klugen Analytik und ästhetischen Klarheit als monomanes Endspiel zwischen Selbstbehauptung und Fremdbestimmung, Verzweiflung und Revolte." "Das ist manchmal unerwartet komisch, meistens bitterbissig und immer hochdramatisch übertrieben."
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"...besticht der Berliner Abend mit seiner klugen Analytik und ästhetischen Klarheit als monomanes Endspiel zwischen Selbstbehauptung und Fremdbestimmung, Verzweiflung und Revolte."
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"Zwar ist Bernd Moss – er spielt den etwa fünfzigjährigen, frisch verwaisten Erben – der Star des Abends, aber ihm stehen drei jüngere Ichs zur Seite."
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"Anja Schneider und – in gewagter, aber gelungener Doppelrolle – Daniel Zillmann sind als Murau-Schwestern so grauenerregend gut wie Manfred Zapatka und Almut Zilcher als beunruhigend untotes Elternpaar."
"Ohne Übertreibung lässt sich über Karin Henkels Inszenierung sagen: Sie ist großartig. Dass Henkel eine Vorliebe hat fürs Groteske und Schwarzhumorige, ist bekannt. Dass sie es so sensibel und doppelbödig, so wenig plakativ auf die Bühne bringen kann, ist eine angenehme Überraschung."
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"Zwar ist Bernd Moss – er spielt den etwa fünfzigjährigen, frisch verwaisten Erben – der Star des Abends, aber ihm stehen drei jüngere Ichs zur Seite."
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"Anja Schneider und – in gewagter, aber gelungener Doppelrolle – Daniel Zillmann sind als Murau-Schwestern so grauenerregend gut wie Manfred Zapatka und Almut Zilcher als beunruhigend untotes Elternpaar."
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"Es ist gewissermaßen ein theatralisiertes Mahnmal, das Henkel liier mit Thomas Bernhard inszeniert."
"Karin Henkels 'Auslöschung. Ein Zerfall' nach Thomas Bernhard ist echter Weltekel gepaart mit einem guten Schuss Theater-Komödie."
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"Es ist gewissermaßen ein theatralisiertes Mahnmal, das Henkel liier mit Thomas Bernhard inszeniert."