
Das Herz der Krake
von Nis-Momme Stockmann
"Ich weiß, dass es verlockend ist, in mir entweder ein Opfer oder einen Täter zu sehen. Selbst für mich ist das verlockend. Aber ich bin weder noch. Ich bin eine ganz normale Frau. Im Deutschland unserer Zeit."
Drei Frauen mit bemerkenswert unterschiedlichen Biografien begegnen einander unfreiwillig in einem Altenheim: Margarethe Griebelbach, 1919 geborene Matycek aus Ratibor, Oberschlesien, eine eigensinnige Persönlichkeit mit unauslöschbarer Grandezza. Anneliese Schmidtke, Neonazi auf Bewährung aus Niederschöneweide. Und die unbedingt sympathische Pflegerin Zoe Ibori, die alles sein will, nur kein Opfer. Dass dieser Begegnung von Person of Color, neuer Rechten und einer letzten Zeugin des Holocausts dramatisches Potential innewohnt, ist offensichtlich. Überraschend und zutiefst beunruhigend aber ist, wie es dem Text gelingt, uns auf vertraute falsche Fährten zu locken und dabei Gewissheiten und Moralkonventionen radikal zu erschüttern. Nichts ist so naheliegend wie es scheint. Erklärungsmuster laufen ins Leere, und dann mutet Nis-Momme Stockmann uns in seinem Auftragswerk für das Deutsche Theater Berlin noch zwei alternative Enden zu: das eine verdächtig versöhnlich und das andere schockierend katastrophal.
Drei Frauen mit bemerkenswert unterschiedlichen Biografien begegnen einander unfreiwillig in einem Altenheim: Margarethe Griebelbach, 1919 geborene Matycek aus Ratibor, Oberschlesien, eine eigensinnige Persönlichkeit mit unauslöschbarer Grandezza. Anneliese Schmidtke, Neonazi auf Bewährung aus Niederschöneweide. Und die unbedingt sympathische Pflegerin Zoe Ibori, die alles sein will, nur kein Opfer. Dass dieser Begegnung von Person of Color, neuer Rechten und einer letzten Zeugin des Holocausts dramatisches Potential innewohnt, ist offensichtlich. Überraschend und zutiefst beunruhigend aber ist, wie es dem Text gelingt, uns auf vertraute falsche Fährten zu locken und dabei Gewissheiten und Moralkonventionen radikal zu erschüttern. Nichts ist so naheliegend wie es scheint. Erklärungsmuster laufen ins Leere, und dann mutet Nis-Momme Stockmann uns in seinem Auftragswerk für das Deutsche Theater Berlin noch zwei alternative Enden zu: das eine verdächtig versöhnlich und das andere schockierend katastrophal.
Regie Nora Schlocker
Uraufführung
28. April 2020
Kammerspiele
28. April 2020
Kammerspiele
Außerdem im Spielplan
Mit Audiodeskription und Tastführung
Regie: Anne Bader
Karten für Audiodeskription und Tastführung noch vorhanden. Mit der Bitte um Anmeldung unter: 030.28441-221 oder service@deutschestheater.de.
Saal
11.00 - 12.00
Nur noch wenige Vorstellungen
Eine Inszenierung des Jungen DT
Der Plan von der Abschaffung des Dunkels
Regie: Nora Schlocker
Kammerspiele
19.30 - 21.10