
Kronprinz Leonce ist von seinem Dasein gelangweilt und frustriert. Die Aussicht auf ein Leben als König erscheint ihm ebenso wenig sinnstiftend wie eine Hochzeit mit Prinzessin Lena. Er flieht mit dem Müßiggänger Valerio nach Italien. Gleichermaßen sucht auch Lena nach Idealen, sträubt sich gegen diese arrangierte Verlobung und flüchtet in die Ferne. Ohne sich zu kennen, treffen die beiden aufeinander und verlieben sich Hals über Kopf. Als Automaten maskiert, werden sie anstelle der unauffindbaren Königskinder vermählt – um nach der Entpuppung festzustellen, dass sich eingelöst hat, wovor sie zu entkommen hofften.
In Verbindung mit Büchners Pamphlet Der Hessische Landbote und in erstmaliger Zusammenarbeit mit dem Choreografen Jefta van Dinther klopft Regisseur Ulrich Rasche das Lustspiel Leonce und Lena (1836) auf dessen politischen Gehalt ab: als fundamentale Gesellschaftsanalyse und radikale Kritik an Selbstbezüglichkeit und Ignoranz der herrschenden Klasse. Während sie alle Hebel in der Hand hält, um die sozialen Verhältnisse zugunsten der Ausgebeuteten zu ändern, entschuldigt sie ihr Nichtstun mit der Aussichtslosigkeit persönlichen Handelns, der Unmöglichkeit auf die Welt einzuwirken und der grundsätzlichen Verlorenheit im Universum.
In Verbindung mit Büchners Pamphlet Der Hessische Landbote und in erstmaliger Zusammenarbeit mit dem Choreografen Jefta van Dinther klopft Regisseur Ulrich Rasche das Lustspiel Leonce und Lena (1836) auf dessen politischen Gehalt ab: als fundamentale Gesellschaftsanalyse und radikale Kritik an Selbstbezüglichkeit und Ignoranz der herrschenden Klasse. Während sie alle Hebel in der Hand hält, um die sozialen Verhältnisse zugunsten der Ausgebeuteten zu ändern, entschuldigt sie ihr Nichtstun mit der Aussichtslosigkeit persönlichen Handelns, der Unmöglichkeit auf die Welt einzuwirken und der grundsätzlichen Verlorenheit im Universum.
Hinweis: Die Inszenierung Leonce und Lena arbeitet stellenweise mit extremen Lautstärken.
Kostenlosen Gehörschutz erhalten Sie am Einlass und an den Garderoben.
Regie und Bühne Ulrich Rasche
Komposition und Musikalische Leitung Nico van Wersch
Chorleitung Toni Jessen
Choreografie Jefta van Dinther
Kostüme Romy Springsguth
Licht Cornelia Gloth
Mitarbeit Musik Jonathan Heck
Dramaturgie David Heiligers
Premiere
20. Januar 2023
Deutsches Theater
Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, keine Pause
20. Januar 2023
Deutsches Theater
Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, keine Pause
Zazie Cayla

Toni Jessen

Marcel Kohler

Philipp Lehfeldt

Linda Pöppel

Yannik Stöbener
Ingraban von Stolzmann
Alida Stricker

Enno Trebs

Julia Windischbauer

Almut Zilcher

Carsten BrockerLive-Musik

Katelyn Rose KingLive-Musik

Špela MastnakLive-Musik
Thomsen MerkelLive-Musik

Zazie Cayla, Toni Jessen, Marcel Kohler, Philipp Lehfeldt, Linda Pöppel, Yannik Stöbener, Ingraban von Stolzmann, Alida Stricker, Enno Trebs, Julia Windischbauer, Almut Zilcher
Live-Musik
Mit englischen Übertiteln
27. Juni 2023 20.00 - 22.30
Karten
Karten & Preise
Preisgruppe | Regulär |
---|---|
Preisgruppe 1 | 48,00 € |
Preisgruppe 2 | 39,00 € |
Preisgruppe 3 | 30,00 € |
Preisgruppe 4 | 21,00 € |
Preisgruppe 5 | 12,00 € |
Preisgruppe 6 | 5,00 € |
Karten für Schüler_innen und Studierende: DT/Kammerspiele 9 €; Box/Saal 8 bzw. 6 €
Zum letzten Mal
Mit englischen Übertiteln
28. Juni 2023 18.00 - 20.30
17.30 Einführung – Saal
Karten
Karten & Preise
Preisgruppe | Regulär |
---|---|
Preisgruppe 1 | 48,00 € |
Preisgruppe 2 | 39,00 € |
Preisgruppe 3 | 30,00 € |
Preisgruppe 4 | 21,00 € |
Preisgruppe 5 | 12,00 € |
Preisgruppe 6 | 5,00 € |
Karten für Schüler_innen und Studierende: DT/Kammerspiele 9 €; Box/Saal 8 bzw. 6 €
Außerdem im Spielplan
Vorstellung fällt leider aus
Regie: Rafael Sanchez
Zu unserem Bedauern muss die Vorstellung Jutta Wachowiak erzählt Jurassic Park heute leider ersatzlos entfallen. Bereits gekaufte Karten können innerhalb von 14 Tagen an der Theaterkasse umgetauscht oder zurückgegeben werden.
Box
19.00 - 20.15
Mit englischen Übertiteln
Regie: Kirill Serebrennikov
Deutsches Theater
19.30 - 22.55
Zum letzten Mal
Mit englischen Übertiteln
Kammerspiele
20.00 - 21.40
Gerade weil alles extrem artifiziell ist, bis hin zur Mikrofonierung, die jeden Atemzug, jedes Hecheln und Schmatzen der Schauspielerinnen und Schauspieler hörbar macht, begegnen einem die Worte, die schon so oft von Bühnen und Podien gesprochen wurden, wieder ganz neu. In dem künstlichen, nahezu totalitären Setting ist es der Rhythmus aus Schreiten, Sprache und Sound, der entscheidend ist. Was schnell droht, zur Masche zu gerinnen, wirkt hier wie ein Katalysator. [...]
Gerade weil alles extrem artifiziell ist, bis hin zur Mikrofonierung, die jeden Atemzug, jedes Hecheln und Schmatzen der Schauspielerinnen und Schauspieler hörbar macht, begegnen einem die Worte, die schon so oft von Bühnen und Podien gesprochen wurden, wieder ganz neu.
Wer bereit ist, sich auf den Rasche-Sound einzulassen und das nötige Sitzfleisch mitbringt, kann einen lohnenden Abend erleben, der zu den stärkeren und durchdachteren Inszenierungen der Saison zählt.
"Rasche at it´s best" erleben wir in den Momenten, in denen er sein bewährtes Handwerkszeug präsentieren und die künstlerischen Mittel ausstellen kann, die ihm mit "Die Räuber", "Woyzeck" und "Das große Heft" drei Theatertreffen-Einladungen in Folge einbrachten.[…]
Wer bereit ist, sich auf den Rasche-Sound einzulassen und das nötige Sitzfleisch mitbringt, kann einen lohnenden Abend erleben, der zu den stärkeren und durchdachteren Inszenierungen der Saison zählt.
Wie Almut Zilcher hellwach diese bloße Hülle von einem Herrscher gestaltet – mit pompöser Präzision intonierend, würdevoll gebückt ihre größte Verwirrung bekennend und mit der Schläfe auf die sie in Konfusion treibenden Menschen lauschend –, ist ein Höhepunkt von Ulrich Rasches "Leonce und Lena".
Der Rhythmus der hart skandierten Parolen prügelt auf die Zuschauer ein wie erbarmungslose Wirkungstreffer. Einfühlungsangebote, gar so etwas wie subtile Charakterstudien oder ein übertrieben hoffnungsfrohes Menschenbild hat Rasches Theater eher nicht zu bieten. Sein radikales Formbewusstsein, die Könnerschaft seiner Wirkungs- und Überwältigungsästhetik in ihrer kompletten Ironiefreiheit machen den Regisseur zu einer ziemlich solitären Ausnahmeerscheinung im Gegenwartstheater […].
Der Mensch, ein seines Schicksals nicht mächtiger Automat, wird seiner Bestimmung zugeführt. Es sind starke Schlussbilder einer sehr konsequenten, nicht leicht zu goutierenden Inszenierung, die ihren Büchner in ziemlich eigener Weise ernst nimmt.