
Milan Peschel spielt
münchhausen
von Armin Petras
/ ja das ist möglich
/weil es ist ja ein stueck über mich
/also nicht nur
/aber eben auch doch zum grossen teil schon
Ein Schauspieler steht auf der Bühne. Milan Peschel. Allein. Und wartet auf seinen Spielpartner, der schon längst da sein sollte. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, plaudert aus dem Nähkästchen. Wo bleibt eigentlich der französische Kollege mit seinem Münchhausen-Kostüm?
/weil es ist ja ein stueck über mich
/also nicht nur
/aber eben auch doch zum grossen teil schon
Ein Schauspieler steht auf der Bühne. Milan Peschel. Allein. Und wartet auf seinen Spielpartner, der schon längst da sein sollte. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, plaudert aus dem Nähkästchen. Wo bleibt eigentlich der französische Kollege mit seinem Münchhausen-Kostüm?
17. September 2015 Berlin
30. Mai 2015 Ruhrfestspiele Recklinhausen
Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
30. Mai 2015 Ruhrfestspiele Recklinhausen
Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Martin Otting
Milan Peschel

Außerdem im Spielplan
Zum letzten Mal
Mit englischen Übertiteln
Deutsches Theater
18.00 - 20.30
17.30 Einführung – Saal
Regie: Friederike Drews
Raum 315 – Treffpunkt Haupteingang
20.00 - 21.00
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Man kann auch am Rand stehen und alles wegschieben. Dann ist dieser Abend lustig bedeutungshubernde Unterhaltungsware, mehr nicht. Leicht ließe er sich mit Häme begießen, die Lieblingsübung des Berliner Theaterpublikums. Aber Häme ist immer verräterisch, ein Schutzmechanismus, langweilig im Grunde. Denn unter der Oberfläche dieser Pescheliade stürmt und strudelt es. Er sagt: „Einfach so lange spielen bis nichts mehr peinlich ist.“ Das tut er, aus Not und Lust gleichermaßen. Darin liegt das Verführungsangebot dieser Inszenierung: einfach so lange sich selbst und diesem Spieler zuschauen, bis das Spiel seine Drolligkeit verliert. Es geht um das Theater hier und heute. Es geht um ihn. Es geht um mich. "Peschel als Peschel, ein Schelmenspiel. Es braucht neue Begriffe dafür, Kokettodrama vielleicht. Oder Narrodrama. „münchhausen“: ein Schau-Spiel über den Narr um des Theaters willen. Aber der Abend ist mehr als eine Putzigkeit. Er ist unerhört mutig, weil nicht durch die üblichen Reflexionsseile abgesichert. Peschel spielt Peschel als einen, der sich selbst nicht über den Weg traut. Der vor den eigenen Verwandlungskünsten erschrickt, sich fremd gegenübersteht. Kurze Blicke, kleine Pausen – sie machen, dass die Inszenierung kippt. Sie wird zum Strudel, sie reißt einen auf ungesichertes Gelände. Die Erinnerungen kommen unkontrolliert, die Ängste, Hoffnungen, Zweifel.
Man kann auch am Rand stehen und alles wegschieben. Dann ist dieser Abend lustig bedeutungshubernde Unterhaltungsware, mehr nicht. Leicht ließe er sich mit Häme begießen, die Lieblingsübung des Berliner Theaterpublikums. Aber Häme ist immer verräterisch, ein Schutzmechanismus, langweilig im Grunde. Denn unter der Oberfläche dieser Pescheliade stürmt und strudelt es. Er sagt: „Einfach so lange spielen bis nichts mehr peinlich ist.“ Das tut er, aus Not und Lust gleichermaßen. Darin liegt das Verführungsangebot dieser Inszenierung: einfach so lange sich selbst und diesem Spieler zuschauen, bis das Spiel seine Drolligkeit verliert. Es geht um das Theater hier und heute. Es geht um ihn. Es geht um mich."