
Ohnmacht
Szenische Fantasie zu dem dokumentarischen Roman "Zinkjungen" von Swetlana Alexijewitsch
von Marius Ivaškevičius
Frisch übersetzt und erstmals in einer Lesung mit dem DT-Ensemble vorgestellt wird Ohnmacht von Marius Ivaškevičius. Es ist eine dramatische Antwort des litauischen Autors auf den dokumentarischen Roman von Swetlana Alexijewitsch.
"Zinkjungen": So nannte man im Afghanistankrieg die gefallenen Soldaten, da die Leichen den Familien in zugeschweißten Zinksärgen übergeben wurden. Der Begriff wurde damit auch zur Metapher für die Praxis der Sowjetunion, die brutale Realität des zehnjährigen Krieges zu verschleiern. Alexijewitsch hat mit Soldaten, Müttern, Witwen und Krankenschwestern gesprochen und verarbeitete die Stimmen der Zeug:innen zu einem erschütternden Antikriegsbuch.
Marius Ivaškevičius über Ohnmacht: "Es geht um die abgrundtiefe Ohnmacht einer Mutter, die die Nachricht vom Tod ihres Sohnes erhält. Diese Nachricht entkommt in Zinkjungen niemand. Und es geht ganz allgemein um den Krieg, als Ohnmacht der Menschheit. Darum ist der Ort der Handlung eine kleine, im Nebel liegende Insel. Es ist ein merkwürdiger, metaphysischen Raum, eine Art Mutterparadies oder Mutterinferno, wo irgendetwas wächst, etwas Wichtiges."
Im Anschluss an die Lesung findet die Abschlussdiskussion Art[ists] at Risk statt.
Mit: Swetlana Alexijewitsch (Autorin, Belarus), Pavlo Arie (Dramaturg, Ukraine), Marius Ivaškevičius (Autor, Litauen), Ksenia Ravvina (Regisseurin, St. Petersburg/Berlin), Ina Arnautalić (Bosnien und Herzegowina/Berlin), Anna Shalashova (Persönliche Mitarbeiterin von Kirill Serebrennikov, Moskau), Iwan Wyrypajew (Dramatiker, Russland)
Moderation: Tamina Kutscher, Chefredakteurin von www.dekoder.org
"Zinkjungen": So nannte man im Afghanistankrieg die gefallenen Soldaten, da die Leichen den Familien in zugeschweißten Zinksärgen übergeben wurden. Der Begriff wurde damit auch zur Metapher für die Praxis der Sowjetunion, die brutale Realität des zehnjährigen Krieges zu verschleiern. Alexijewitsch hat mit Soldaten, Müttern, Witwen und Krankenschwestern gesprochen und verarbeitete die Stimmen der Zeug:innen zu einem erschütternden Antikriegsbuch.
Marius Ivaškevičius über Ohnmacht: "Es geht um die abgrundtiefe Ohnmacht einer Mutter, die die Nachricht vom Tod ihres Sohnes erhält. Diese Nachricht entkommt in Zinkjungen niemand. Und es geht ganz allgemein um den Krieg, als Ohnmacht der Menschheit. Darum ist der Ort der Handlung eine kleine, im Nebel liegende Insel. Es ist ein merkwürdiger, metaphysischen Raum, eine Art Mutterparadies oder Mutterinferno, wo irgendetwas wächst, etwas Wichtiges."
Im Anschluss an die Lesung findet die Abschlussdiskussion Art[ists] at Risk statt.
Mit: Swetlana Alexijewitsch (Autorin, Belarus), Pavlo Arie (Dramaturg, Ukraine), Marius Ivaškevičius (Autor, Litauen), Ksenia Ravvina (Regisseurin, St. Petersburg/Berlin), Ina Arnautalić (Bosnien und Herzegowina/Berlin), Anna Shalashova (Persönliche Mitarbeiterin von Kirill Serebrennikov, Moskau), Iwan Wyrypajew (Dramatiker, Russland)
Moderation: Tamina Kutscher, Chefredakteurin von www.dekoder.org
Urlesung
10. Oktober 2021
Kammerspiele
10. Oktober 2021
Kammerspiele
Natali SeeligDie Berichtende

Bernd MossArzt (45 Jahre)

Almut ZilcherMutter mit dem Küchenbeil (40 Jahre)

Isabel SchosnigMutter auf der Flucht (40 Jahre)

Kotbong YangWasilissa (23 Jahre)

Salome DastmalchiMutter mit dem Schraubenzieher (40 Jahre)

Katrin KleinMutter, die Schriftstellerin ist (40 Jahre)

Kotbong YangMutter des Flaschenkindes (40 Jahre)

Katrin KleinMutter des Würmchens (40 Jahre)

Bernd MossFriedvolle Mutter (40 Jahre)

Fritz MüllerJunge (7 Jahre)

Die Berichtende
Arzt (45 Jahre)
Mutter mit dem Küchenbeil (40 Jahre)
Mutter auf der Flucht (40 Jahre)
Wasilissa (23 Jahre)
Mutter mit dem Schraubenzieher (40 Jahre)
Mutter, die Schriftstellerin ist (40 Jahre)
Mutter des Flaschenkindes (40 Jahre)
Mutter des Würmchens (40 Jahre)
Friedvolle Mutter (40 Jahre)
Fritz Müller
Junge (7 Jahre)