
Transit
von Anna Seghers
"Dieses Buch ist in Marseille entstanden, in den erwähnten Cafés, wahrscheinlich sogar, wenn ich zu lange warten musste, in Wartezimmern auf Konsulaten, dann auf Schiffen, auch interniert auf Inseln, in Ellis Island in USA, der Schluss in Mexiko." (Anna Seghers)
Marseille im Sommer 1940: Am Rande des Kontinents stauen sich die Flüchtlingsströme. Tausende suchen einen Weg heraus aus Europa, hetzen nach Visa und Transits und hoffen verzweifelt eine der wenigen Passagen nach Übersee zu ergattern. Unter ihnen ein junger Deutscher: Aus einem Arbeitslager bei Rouen geflohen und ausgestattet mit falschen Papieren strandet auch er in der überfüllten Hafenstadt. Hier verliebt er sich in Marie. Sie ist auf der Suche nach ihrem Mann, einem Schriftsteller namens Weidel, von dem sie beim Einmarsch der Deutschen in Paris getrennt wurde.
Eindrücklich schildert Anna Seghers das Chaos, das Warten, die Hoffnung und die Verzweiflung der Flüchtenden – den menschenunwürdigen Transitzustand, der auch heute für Millionen von Menschen bittere Realität ist.
Marseille im Sommer 1940: Am Rande des Kontinents stauen sich die Flüchtlingsströme. Tausende suchen einen Weg heraus aus Europa, hetzen nach Visa und Transits und hoffen verzweifelt eine der wenigen Passagen nach Übersee zu ergattern. Unter ihnen ein junger Deutscher: Aus einem Arbeitslager bei Rouen geflohen und ausgestattet mit falschen Papieren strandet auch er in der überfüllten Hafenstadt. Hier verliebt er sich in Marie. Sie ist auf der Suche nach ihrem Mann, einem Schriftsteller namens Weidel, von dem sie beim Einmarsch der Deutschen in Paris getrennt wurde.
Eindrücklich schildert Anna Seghers das Chaos, das Warten, die Hoffnung und die Verzweiflung der Flüchtenden – den menschenunwürdigen Transitzustand, der auch heute für Millionen von Menschen bittere Realität ist.
Premiere 27. September 2014
Thorsten Hierse

Lorena HandschinMarie

Liechtenstein
21. und 22. November 2017
Siegen
14. Mai 2017
Duisburg Theatertreffen der 37. Duisburger Akzente
29. Februar und 1. März 2016
Luxemburg
7. März 2016
21. und 22. November 2017
Siegen
14. Mai 2017
Duisburg Theatertreffen der 37. Duisburger Akzente
29. Februar und 1. März 2016
Luxemburg
7. März 2016
Außerdem im Spielplan
Vorstellung fällt leider aus
Regie: Jessica Weisskirchen
Leider muss die Vorstellung von Edward II. Die Liebe bin ich entfallen. Der Grund dafür sind Erkrankungen im Ensemble.
Box
19.00
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Wiederaufnahme
Regie: Christian Schwochow
DT Bühne
20.00 - 21.15
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Bar
21.00
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Ihren sprachlich so dichten Text, der die Sehnsüchte, Verwundungen, das Ver- und das Zerstörte, das zutiefst Menschliche, auch die Brutalität einer Welt, die den Einzelnen in der Masse vergisst, haben Alexander Riemenschneider (Regie), Meike Schmitz (Dramaturgie) und Katharina Kownatzki (Ausstattung) für das Deutsche Theater Berlin auf die Bühne gebracht. Als einen rund anderthalbstündigen Monolog, der mehr ist als das. Denn Thorsten Hierse spielt diese Geschichte derart packend, dass sich beim Zuschauen, Zuhören die Bilder des besetzten Paris, des Gedränges am Hafen, einer urplötzlich gealterten Welt, aber auch der Weite des ersehnten Blicks auf das Meer – bis zum Horizont und weiter – einstellen.
Hierse braucht nicht mehr als den abgewetzten Bistrostuhl, das Glas Rosé in der Hand und den knappen Raum um ihn herum, um eine Vorstellung davon zu geben, was einen Menschen, der sein Zuhause verloren hat und auch innerlich unbehaust geworden ist, ausmacht. Mal schlüpft er in die Rolle eines imaginären Gegenübers, mal wird er zum Echo der "Achtung"-Rufe der Wehrmachtssoldaten, mal zu einem Trichter all des Rufens ("Wer hat mein Kind gesehen?") und Wisperns (über Routen, Dampfer, Destinationen).
Marie, die er zu lieben beginnt, ist von Anfang an da. Sie irrlichtert von hier nach dort auf ihrer vergeblichen Suche nach ihrem Mann, von dem sie sich getrennt hat, den sie aber nun unbedingt braucht, um Wegzukommen aus Europa, fort aus dem alten Leben. Wiebke Mollenhauser gibt dieser mädchenhaft wirkenden Frau etwas Zartes, Zerbrechliches, der Welt Entrücktes. Sie sieht, ohne zu sehen. Ihr Trauma scheint zu stark, als dass sie wahrnehmen könnte, was passiert ist und wer sie tatsächlich liebt. und so resigniert der junge Deutsche, flieht in die hinterste Ecke des Straßencafés. Bleibt. Ohne Perspektive.
Zusätzlich Dramatik in diese ohnehin aufwühlende Handlung bringt Tobias Vethake mit seinen Klangcollagen und wunderschön melancholischen Songs (wie Seidl/Schuberts "Ich wand're fremd von Land zu Land). Die deutsche Schriftstellerin Anna Seghers (1900-1983) gibt in ihrem Roman "Transit" diesem entwurzelten Mann eine Stimme – und es ist in weiten Teilen ihre eigene. Denn auch sie harrte im Marseille der frühen 1940er-Jahre auf die Möglichkeit, nach Südamerika zu gelangen, um mit ihrer Familie den Nazis endgültig zu entkommen. Ihr gelang die Überfahrt über diese magisch gewisperte Route via Martinique, New York und Veracruz nach Mexiko-Stadt, wo sie bis 1947 blieb, um dann nach Deutschland, nach (Ost-)Berlin zurückzukehren.
Ihren sprachlich so dichten Text, der die Sehnsüchte, Verwundungen, das Ver- und das Zerstörte, das zutiefst Menschliche, auch die Brutalität einer Welt, die den Einzelnen in der Masse vergisst, haben Alexander Riemenschneider (Regie), Meike Schmitz (Dramaturgie) und Katharina Kownatzki (Ausstattung) für das Deutsche Theater Berlin auf die Bühne gebracht. Als einen rund anderthalbstündigen Monolog, der mehr ist als das. Denn Thorsten Hierse spielt diese Geschichte derart packend, dass sich beim Zuschauen, Zuhören die Bilder des besetzten Paris, des Gedränges am Hafen, einer urplötzlich gealterten Welt, aber auch der Weite des ersehnten Blicks auf das Meer – bis zum Horizont und weiter – einstellen.
Hierse braucht nicht mehr als den abgewetzten Bistrostuhl, das Glas Rosé in der Hand und den knappen Raum um ihn herum, um eine Vorstellung davon zu geben, was einen Menschen, der sein Zuhause verloren hat und auch innerlich unbehaust geworden ist, ausmacht. Mal schlüpft er in die Rolle eines imaginären Gegenübers, mal wird er zum Echo der "Achtung"-Rufe der Wehrmachtssoldaten, mal zu einem Trichter all des Rufens ("Wer hat mein Kind gesehen?") und Wisperns (über Routen, Dampfer, Destinationen).
Marie, die er zu lieben beginnt, ist von Anfang an da. Sie irrlichtert von hier nach dort auf ihrer vergeblichen Suche nach ihrem Mann, von dem sie sich getrennt hat, den sie aber nun unbedingt braucht, um Wegzukommen aus Europa, fort aus dem alten Leben. Wiebke Mollenhauser gibt dieser mädchenhaft wirkenden Frau etwas Zartes, Zerbrechliches, der Welt Entrücktes. Sie sieht, ohne zu sehen. Ihr Trauma scheint zu stark, als dass sie wahrnehmen könnte, was passiert ist und wer sie tatsächlich liebt. und so resigniert der junge Deutsche, flieht in die hinterste Ecke des Straßencafés. Bleibt. Ohne Perspektive.
Zusätzlich Dramatik in diese ohnehin aufwühlende Handlung bringt Tobias Vethake mit seinen Klangcollagen und wunderschön melancholischen Songs (wie Seidl/Schuberts "Ich wand're fremd von Land zu Land).