
Brandung
von Maria Milisavljevic
Karla ist verschwunden. An einem Montagabend traf sie sich mit ihren Freunden und wollte noch schnell zum Supermarkt um die Ecke: Von diesem Ausflug kehrte sie nicht zurück. So der Ausgangspunkt der fesselnden Kriminalgeschichte, die Maria Milisavljevic in Brandung entspinnt. Mit erzählerischer Kraft schickt die junge Autorin ihre drei Figuren – Karlas Freund Vlado, ihre Mitbewohnerin Martina und deren Schwester – auf eine atemlose, nervenaufreibende Suche, während der sie nicht nur auf Spuren der vermissten Karla treffen, sondern auch sich selbst ganz neu begegnen. Maria Milisavljevic gelingt ein packender Krimi und zugleich eine berührende Geschichte über Freundschaft und Liebe, über Heimat und Familie und über das schmerzvolle Thema Verlust. Sie wurde dafür mit dem Kleistförderpreis 2013 ausgezeichnet.
Maria Milisavljevic wurde 1982 in Arnsberg im Sauerland geboren. Sie studierte an der Universität Passau und arbeitete ab 2011 als Regieassistentin und Produktionsdramaturgin am Tarragon Theatre in Toronto, Kanada. 2013 wurde sie für ihr Stück 'Brandung' mit dem Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker ausgezeichnet, welches im gleichen Jahr bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen uraufgeführt wurde und in der Spielzeit 2013/2014 am Deutschen Theater Berlin Premiere feiert.
***
Einladungen
Luxemburg
14. März 2015
Frankfurt/Oder
17. Oktober 2013
Ruhrfestspiele Recklinghausen
5., 6. und 7. Juni 2013
Maria Milisavljevic wurde 1982 in Arnsberg im Sauerland geboren. Sie studierte an der Universität Passau und arbeitete ab 2011 als Regieassistentin und Produktionsdramaturgin am Tarragon Theatre in Toronto, Kanada. 2013 wurde sie für ihr Stück 'Brandung' mit dem Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker ausgezeichnet, welches im gleichen Jahr bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen uraufgeführt wurde und in der Spielzeit 2013/2014 am Deutschen Theater Berlin Premiere feiert.
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Einladungen
Luxemburg
14. März 2015
Frankfurt/Oder
17. Oktober 2013
Ruhrfestspiele Recklinghausen
5., 6. und 7. Juni 2013
Regie Christopher Rüping
Bühne Jonathan Mertz
Kostüme Lene Schwind
Musik Christoph Hart
Dramaturgie Meike Schmitz
Berlin-Premiere 10. Oktober 2013
Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Natalia BelitskiICH

Benjamin LillieER

Barbara HeynenSIE

Christoph HartLive-Musiker
Im Stück selbst aber hat die Vereisung Bestand – ohne dass dies die Autorin zu einem moralischen Befund verleiten würde. Ganz cool und mit analytischer Präzision zugleich erzählt Milisavljevic von drei Twentysomethings – Ich, Sie, Er, zwei von ihnen haben einen Vornamen: Martina und Vlado –, die eine weitere Person vermissen. Die Studentin Karla wurde zuletzt vor einem Edeka-Laden gesehen, in dem sie Käse für eine Studenten-WG-Pizza besorgen wollte. Jetzt zählen die Drei die Tage, die Karla schon fehlt. Und dabei erzählen sie einander von ihren Gefühlen. Und von deren Widersprüchen. (…)
Der Regisseur Christopher Rüping hat das Eis zwar zum zentralen Sinnbild seiner Inszenierung gewählt, nicht aber zum schauspielerischen Paradigma. Im Gegenteil: Die drei Spieler betonen – gerade in Anbetracht dessen, dass es sich um einen eher epischen Text handelt – frohgemut die Spiellust, die der Erzähllust der Autorin aufs Schönste entspricht. Milisavljevic hat großes Glück mit der Inszenierung und diesen Schauspielern des Deutschen Theaters – das macht das Glück einer Uraufführung erst vollständig. (…)
Namentlich Natalia Belitski füllt die anspruchsvolle Rolle der Ich-Erzählerin mit einer quecksilbrigen Intelligenz aus, an der man helle Freude hat. Indem sie ihren Text permanent gestisch und mimisch kommentiert, schafft sie eine Aura für ihre Figur, in der sich Ironie und Identifikation fast die Waage halten. Auf der Bühne von Jonathan Mertz schmelzen die Eisquader im Hintergrund Stück für Stück dahin und verwandeln sich in das Wasser, auf das auch der Titel von Maria Milisavljevic‘ erstaunlicher Arbeit anspielt – die 1982 im sauerländischen Arnsberg geborene, heute in Toronto lebende Autorin hat mit „Brandung“, wohl ganz zu Recht, den diesjährigen Kleist-Förderpreis gewonnen.
Im Stück selbst aber hat die Vereisung Bestand – ohne dass dies die Autorin zu einem moralischen Befund verleiten würde. Ganz cool und mit analytischer Präzision zugleich erzählt Milisavljevic von drei Twentysomethings – Ich, Sie, Er, zwei von ihnen haben einen Vornamen: Martina und Vlado –, die eine weitere Person vermissen. Die Studentin Karla wurde zuletzt vor einem Edeka-Laden gesehen, in dem sie Käse für eine Studenten-WG-Pizza besorgen wollte. Jetzt zählen die Drei die Tage, die Karla schon fehlt. Und dabei erzählen sie einander von ihren Gefühlen. Und von deren Widersprüchen. (…)
Der Regisseur Christopher Rüping hat das Eis zwar zum zentralen Sinnbild seiner Inszenierung gewählt, nicht aber zum schauspielerischen Paradigma. Im Gegenteil: Die drei Spieler betonen – gerade in Anbetracht dessen, dass es sich um einen eher epischen Text handelt – frohgemut die Spiellust, die der Erzähllust der Autorin aufs Schönste entspricht. Milisavljevic hat großes Glück mit der Inszenierung und diesen Schauspielern des Deutschen Theaters – das macht das Glück einer Uraufführung erst vollständig. (…)
Namentlich Natalia Belitski füllt die anspruchsvolle Rolle der Ich-Erzählerin mit einer quecksilbrigen Intelligenz aus, an der man helle Freude hat. Indem sie ihren Text permanent gestisch und mimisch kommentiert, schafft sie eine Aura für ihre Figur, in der sich Ironie und Identifikation fast die Waage halten.
„Brandung“ ist an der Oberfläche ein surrealer Thriller, und im Kern eine Studie über junge Leute mit lockeren Wurzeln, die nach festem Grund für ihr Leben suchen. Auch aufgrund der wachen und gedankenklaren Schauspieler Natalia Belitski, Barbara Heynen und Benjamin Lillie ist diese Uraufführung die gelungenste in der Serie mit neuen Stücken bei den Ruhrfestspielen. Virtuos spielt die Autorin mit den Sprechhaltungen. Erzähltext, Gedanken und Dialoge fließen ineinander, realistische Momente wechseln mit lyrischen Verdichtungen. Maria Milisavljevic treibt die Handlung voran, setzt aber auch ständig Brüche. Szenen werden vor- und zurückgespult, aus unterschiedlichen Blickwinkeln gezeigt. Solche dramaturgischen Kniffe kennt man aus anspruchsvollen amerikanischen Fernsehserien. (…)
„Brandung“ ist an der Oberfläche ein surrealer Thriller, und im Kern eine Studie über junge Leute mit lockeren Wurzeln, die nach festem Grund für ihr Leben suchen. Auch aufgrund der wachen und gedankenklaren Schauspieler Natalia Belitski, Barbara Heynen und Benjamin Lillie ist diese Uraufführung die gelungenste in der Serie mit neuen Stücken bei den Ruhrfestspielen.