
Das Käthchen von Heilbronn
von Heinrich von Kleist
"Alles, was die Wehmut Rührendes hat, will ich aufbieten, Lust und in den Tod gehende Betrübnis sollen sich abwechseln, und meine Stimme, wie einen schönen Tänzer, durch alle Beugungen hindurch führen, die die Seele bezaubern; und wenn die Bäume nicht bewegt werden, und ihren milden Tau, als ob es geregnet hätte, herabträufeln lassen, so sind sie von Holz, und alles, was uns die Dichter von ihnen sagen, ein bloßes liebliches Märchen. O du — — — wie nenn ich dich? Käthchen!"
Weissagende Träume, dunkle Rätsel, ein Cherub, der Leben rettet, Liebe ohne Maß und Grenzen und ein wundersames Happy End vereinen sich in Kleists Schauspiel zu einem fantastischen Zaubermärchen. Die Geschichte vom 15-jährigen Käthchen und dem von ihr geliebten, nahezu vergötterten Graf Wetter vom Strahl ist Kleists erfolgreichstes und zugleich geheimnisvollstes Stück. Ein romantisches Ritterdrama, in dem sich unterschiedlichste Motive finden, die in ihrer Gesamtheit auf die Zerrissenheit des Autors deuten. Gerade 30 Jahre alt, am Leben verzweifelt, schwankend zwischen Hoffnung und Todessehnsucht, schafft Kleist sich auf dem Papier eine "Traum-Welt". Doch auch das hilft nicht; 1811 erschießt er sich in Berlin am Wannsee gemeinsam mit seiner "Seelenfreundin" Henriette Vogel.
Andreas Kriegenburg begibt sich im Kleist-Jahr 2011 mit sechs Schauspielerinnen und Schauspielern auf die Spur einer ungeheuerlichen Geschichte ohne Maß und Ordnung, entstanden im Kopf eines radikal versponnenen Autors. Kleists Biografie ist für Kriegenburg ein Wegweiser durch seine Inszenierung, in der er das Leben des Autors mit seinem Werk verknüpft. Wem soll man vertrauen, dem Verstand oder dem Gefühl? Was ist wahrer, der Traum oder die Wirklichkeit? Heinrich von Kleist, der Dichter extremer Gefühlslagen und radikaler Liebeskonzepte, setzt in seinem großen historischen Ritterschauspiel ganz auf das Gefühl und den Traum.
Weissagende Träume, dunkle Rätsel, ein Cherub, der Leben rettet, Liebe ohne Maß und Grenzen und ein wundersames Happy End vereinen sich in Kleists Schauspiel zu einem fantastischen Zaubermärchen. Die Geschichte vom 15-jährigen Käthchen und dem von ihr geliebten, nahezu vergötterten Graf Wetter vom Strahl ist Kleists erfolgreichstes und zugleich geheimnisvollstes Stück. Ein romantisches Ritterdrama, in dem sich unterschiedlichste Motive finden, die in ihrer Gesamtheit auf die Zerrissenheit des Autors deuten. Gerade 30 Jahre alt, am Leben verzweifelt, schwankend zwischen Hoffnung und Todessehnsucht, schafft Kleist sich auf dem Papier eine "Traum-Welt". Doch auch das hilft nicht; 1811 erschießt er sich in Berlin am Wannsee gemeinsam mit seiner "Seelenfreundin" Henriette Vogel.
Andreas Kriegenburg begibt sich im Kleist-Jahr 2011 mit sechs Schauspielerinnen und Schauspielern auf die Spur einer ungeheuerlichen Geschichte ohne Maß und Ordnung, entstanden im Kopf eines radikal versponnenen Autors. Kleists Biografie ist für Kriegenburg ein Wegweiser durch seine Inszenierung, in der er das Leben des Autors mit seinem Werk verknüpft. Wem soll man vertrauen, dem Verstand oder dem Gefühl? Was ist wahrer, der Traum oder die Wirklichkeit? Heinrich von Kleist, der Dichter extremer Gefühlslagen und radikaler Liebeskonzepte, setzt in seinem großen historischen Ritterschauspiel ganz auf das Gefühl und den Traum.
Premiere 8. Dezember 2011
Elias Arens

Barbara Heynen

Judith Hofmann

Alexander Khuon

Markwart Müller-Elmau

Jörg Pose

Außerdem im Spielplan
Mit englischen Übertiteln
Regie: Claudia Bossard
DT Kontext: Im Anschluss an die Vorstellung Vortrag und Gespräch mit Rainald Goetz
DT Bühne
19.30 - 21.50
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Wiederaufnahme
Mit englischen Übertiteln
Forever Yin Forever Young
Die Welt des Funny van Dannen
Regie: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner
Kammer
20.00 - 21.30
Gleich sechsfach sitzt diese gespaltene Persönlichkeit in schwarzem Gehrock am Tisch und kratzt mit dem Federkiel Verse aufs Papier. Aus dem existenziellen Fracksausen seiner beengten Existenz träumt sich Kleist hinweg in die idealisierte Gegenwelt des Märchens. Kriegenburg inszeniert nicht das "große historische Ritterschauspiel", so der Untertitel des Stücks, sondern Kleists Traum vom Käthchen von Heilbronn. Wir sehen den Dichter beim allmählichen Verfertigen des Stückes beim Schreiben. Oder so: Käthchen – das Making of. Kriegenburg verlegt das Geschehen vom Heilbronn eines Phantasiemittelalters in eine Schreibstube zur Entstehungszeit des Stücks. Im Vordergrund sechs Pulte, die Holzwände ringsum sind bis zur Decke hinauf mit Briefen des Dichters tapeziert, weshalb dieser, von einem Seilzug gezogen, immer mal wieder die Wände hochgeht, um neue Episteln anzupappen. Diese klaustrophobische Kammer, in der die Naturgesetze außer Kraft gesetzt sind, ist zugleich das Oberstübchen des hirnwütigen Kleist zwischen Zimmerkoller und Höhenrausch, und es spuckt mächtig drin.
Gleich sechsfach sitzt diese gespaltene Persönlichkeit in schwarzem Gehrock am Tisch und kratzt mit dem Federkiel Verse aufs Papier. Aus dem existenziellen Fracksausen seiner beengten Existenz träumt sich Kleist hinweg in die idealisierte Gegenwelt des Märchens. Kriegenburg inszeniert nicht das "große historische Ritterschauspiel", so der Untertitel des Stücks, sondern Kleists Traum vom Käthchen von Heilbronn. Wir sehen den Dichter beim allmählichen Verfertigen des Stückes beim Schreiben. Oder so: Käthchen – das Making of.