
Demetrius/Hieron. Vollkommene Welt
von Friedrich Schiller/Mario Salazar
"Willst du wieder hungern? Willst du Kriege führen?
Unsere Produktivität ist unser Frieden."
Hintergrund von Schillers Dramenfragment ist die Geschichte des "Falschen Demetrius", der sich 1603 als Sohn Iwans des Schrecklichen ausgab. Bei Schiller befindet sich Demetrius zunächst im festen Glauben der rechtmäßige Thronfolger zu sein und zieht mit Hilfe des polnischen Königs Sigismund III. in Moskau ein. Schließlich eröffnet ihm der Mörder des wahren Demetrius seine wirkliche Herkunft. Der "betrogene Betrüger" verliert an Selbstbewusstsein und fällt einem Volksaufstand zum Opfer. Hieron, der Machthaber eines fiktiven Staates, hat mit der Diktatur der Arbeit und des Wohlstands ein Weltenparadies erschaffen. Dieses Produktivitätsprinzip hinterlässt Arbeitslose, die vierteljährlich hingerichtet werden. Heiligabend ist der einzige Ruhetag. An diesem Tag kehren die Kinder zu ihren Eltern zurück. Sie erkennen einander kaum wieder. Hieron triumphiert über das Weltglück absoluter Arbeit und absoluten Wohlstands. Doch hat er längst erkannt, dass das Produktivitätsprinzip seine Allmacht zunichte gemacht hat.
Friedrich Schillers 'Demetrius' und Mario Salazars 'Hieron. Vollkommene Welt' werden an einem Abend gespielt. Während Schillers Dramenfragment die Frage nach der Legitimität von Herrschaft stellt, ist in Salazars Vision einer Zukunft diese Frage kein Thema mehr. Ein Abend über den Griff nach Macht und ihren Erhalt, über die Bedeutung von Arbeit, Wohlstand und die Konstruktion von Realität: Wenn nichts mehr wahr ist, welcher Ordnung werden wir folgen, welche Identität zu unserer eigentlichen machen?
Unsere Produktivität ist unser Frieden."
Hintergrund von Schillers Dramenfragment ist die Geschichte des "Falschen Demetrius", der sich 1603 als Sohn Iwans des Schrecklichen ausgab. Bei Schiller befindet sich Demetrius zunächst im festen Glauben der rechtmäßige Thronfolger zu sein und zieht mit Hilfe des polnischen Königs Sigismund III. in Moskau ein. Schließlich eröffnet ihm der Mörder des wahren Demetrius seine wirkliche Herkunft. Der "betrogene Betrüger" verliert an Selbstbewusstsein und fällt einem Volksaufstand zum Opfer. Hieron, der Machthaber eines fiktiven Staates, hat mit der Diktatur der Arbeit und des Wohlstands ein Weltenparadies erschaffen. Dieses Produktivitätsprinzip hinterlässt Arbeitslose, die vierteljährlich hingerichtet werden. Heiligabend ist der einzige Ruhetag. An diesem Tag kehren die Kinder zu ihren Eltern zurück. Sie erkennen einander kaum wieder. Hieron triumphiert über das Weltglück absoluter Arbeit und absoluten Wohlstands. Doch hat er längst erkannt, dass das Produktivitätsprinzip seine Allmacht zunichte gemacht hat.
Friedrich Schillers 'Demetrius' und Mario Salazars 'Hieron. Vollkommene Welt' werden an einem Abend gespielt. Während Schillers Dramenfragment die Frage nach der Legitimität von Herrschaft stellt, ist in Salazars Vision einer Zukunft diese Frage kein Thema mehr. Ein Abend über den Griff nach Macht und ihren Erhalt, über die Bedeutung von Arbeit, Wohlstand und die Konstruktion von Realität: Wenn nichts mehr wahr ist, welcher Ordnung werden wir folgen, welche Identität zu unserer eigentlichen machen?
Regie Stephan Kimmig
Bühne Katja Haß
Kostüme Anja Rabes
Musik Michael Verhovec
Video Peer Engelbracht, Christopher Lensing (impulskontrolle)
Dramaturgie Juliane Koepp
Hieron. Vollkommene Welt
Demetrius
Premiere/Uraufführung 30. August 2013
Felix GoeserHieron, der Allmächtige

Ole LagerpuschSimonides, Berater des Allmächtigen

Natalia BelitskiKatrin

Michael GoldbergAlexander, Arbeiter; Katrins Ehemann

Olivia GräserMagda, Arbeiterin/Tochter

Elias ArensYuri, Arbeiter; Sohn

Felix GoeserDemetrius

Olivia GräserLodoiska

Elias ArensBruder der Lodoiska

Harald BaumgartnerErzbischof von Gnesen/Ossolinsky/Zar Boris Godunow/Pater

Michael GoldbergKönig Sigismund von Polen/Hiob, Patriarch von Moskau

Ole LagerpuschFürst Leo Saphieha Mnischek

Elias ArensOdowalsky

Natalia BelitskiMarina, seine Tochter

Markwart Müller-ElmauMnischek/Mönch

Michael GoldbergHiob, Patriarch von Moskau

Judith HofmannMarfa

Elias ArensNeuer Demetrius

Harald BaumgartnerPater

Hieron. Vollkommene Welt
Hieron, der Allmächtige
Simonides, Berater des Allmächtigen
Katrin
Alexander, Arbeiter; Katrins Ehemann
Magda, Arbeiterin/Tochter
Yuri, Arbeiter; Sohn
Demetrius
Demetrius
Lodoiska
Bruder der Lodoiska
Erzbischof von Gnesen/Ossolinsky/Zar Boris Godunow/Pater
König Sigismund von Polen/Hiob, Patriarch von Moskau
Fürst Leo Saphieha Mnischek
Odowalsky
Marina, seine Tochter
Mnischek/Mönch
Hiob, Patriarch von Moskau
Marfa
Neuer Demetrius
Pater
Außerdem im Spielplan
Vorstellung fällt leider aus
Regie: Jessica Weisskirchen
Leider muss die Vorstellung von Edward II. Die Liebe bin ich entfallen. Der Grund dafür sind Erkrankungen im Ensemble.
Box
19.00
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Wiederaufnahme
Regie: Christian Schwochow
DT Bühne
20.00 - 21.15
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Bar
21.00
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Mit eisernen Gehstöcken taucht Hieron auf, den Felix Goeser dank bester Maskenbildner à la Marlon Brando in "Apocalypse now" daherschwabbeln und dahindröhnen lässt - vergeblich auf der Suche nach dem Sinn seiner schönen neuen Welt. Die Erde ist unter dem Alleinherrscher Hieron zur gleichgeschalteten Monokultur geworden, deren ewiger Friede durch die permanente Produktivität der Menschen erkauft wird. Wer nicht mehr nützlich isr, wird umgebracht, wer aufmuckt, ebenso. Das ist wahrlich kein neues Sujet, aber Salazar, geboren 1980 in Berlin, gelingt damit der solide gebaute und ungewöhnlich poetische Entwurd einer nicht nur politisch, sondern auch intellektuell ausweglosen Zukunft voller völlig pervertierter Begriffe: Arbeit heißt nur noch Ausbeutung, Friede nur noch Unterdrückung, Paradies nur noch Hölle. (...)
Mit eisernen Gehstöcken taucht Hieron auf, den Felix Goeser dank bester Maskenbildner à la Marlon Brando in "Apocalypse now" daherschwabbeln und dahindröhnen lässt - vergeblich auf der Suche nach dem Sinn seiner schönen neuen Welt.