
Der Teufel mit den drei goldenen Haaren
Showcase Beat Le Mot nach den Gebrüdern Grimm
Es war einmal ein kleiner Junge, der wurde mit einer Glückshaut geboren, weshalb ihm für seine Zukunft Großes prophezeit wurde. Zum Beispiel, dass er die Königstochter heiraten würde. Das gefiel dem König gar nicht. Er kaufte das Kind seinen armen Eltern ab und setzte es in einem Körbchen auf dem Fluss aus. Problem gelöst, dachte er sich. Doch das Glückskind wäre kein Glückskind, wenn es nicht von einer Müllerfamilie gerettet und liebevoll großgezogen worden wäre. Als der König erfuhr, dass der Junge noch am Leben war, versuchte er wieder, ihn töten zu lassen. Doch auch dieser Plan scheiterte. Der Junge gelangte an den Königshof und heiratete tatsächlich die Prinzessin. Jetzt war der König wirklich sehr, sehr böse und forderte, dass der Jüngling ihm drei goldene Haare vom Teufel persönlich bringen solle. Kein Problem, dachte sich dieser – wozu bin ich ein Glückskind?! Und er machte sich auf den Weg...
Das Berliner Performancekollektiv Showcase Beat Le Mot erzählt Grimms Märchen für Kinder ab 7 Jahren und Erwachsene als "spannende Assoziationsreise und verspielt-spontanes Happening in einem". (Badische Zeitung)
Eine Produktion von Showcase Beat le Mot in Koproduktion mit dem Theater Freiburg, Deutsches Theater Berlin, Kampnagel Hamburg und dem FFT Düsseldorf. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.
Dauer: 90 Minuten, eine Pause
Das Berliner Performancekollektiv Showcase Beat Le Mot erzählt Grimms Märchen für Kinder ab 7 Jahren und Erwachsene als "spannende Assoziationsreise und verspielt-spontanes Happening in einem". (Badische Zeitung)
Eine Produktion von Showcase Beat le Mot in Koproduktion mit dem Theater Freiburg, Deutsches Theater Berlin, Kampnagel Hamburg und dem FFT Düsseldorf. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.
Dauer: 90 Minuten, eine Pause
Konzeption, Bühne & Regie Showcase Beat Le Mot
Choreografie Jochen Roller
Kostüme Clemens Leander
Musik & Sound Albrecht Kunze
Analoge Animationsmaschine Alexej Tchernyi
Produktionsleitung Olaf Nachtwey
Assistenz Johanna Thomas
Licht & Ton Joschka Eckert
Dramaturgie Tamina Theiß
Berlin-Premiere
16. November 2018, Kammerspiele
Für Kinder ab 7 Jahren und Erwachsene
16. November 2018, Kammerspiele
Für Kinder ab 7 Jahren und Erwachsene
Nikola Duric
Thorsten Eibeler
Lisa Hrdina

Dariusz Kostyra
Veit Sprenger
Düsseldorfer Schauspielhaus
20. + 21. September 2019
20. + 21. September 2019
Außerdem im Spielplan
Infotreffen
DT Jung*
Kick-Off der SpielKlubs
Die künstlerischen Leiter:innen der DT Jung* Spielklubs stellen die Klubs der neuen Spielzeit vor. Um Anmeldung wird gebeten.
Ort wird noch benannt
17:00
Vorstellung fällt leider aus
Regie: Jessica Weisskirchen
anschließend im Bühnenbild DT Kontext: Jetzt mit Anfassen! Das andere Publikumsgespräch
Leider muss die Vorstellung von Edward II. Die Liebe bin ich entfallen. Der Grund dafür sind Erkrankungen im Ensemble.
Box
19.30
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Die Performer-Gruppe "Showcase Beat Le Mot" inszeniert oft für Erwachsene – und manchmal für Kinder. Wobei sich die Arbeiten, wie sie sagt, kaum unterscheiden: "Theaterspielen heißt Theaterspielen". [...]
Die Ästhetik der Inszenierung hat nichts mit illustrativem Kindertheater gemein. Hier geht kein Schauspieler als Glückskind verkleidet auf Wanderschaft, kein böser König schwingt das Zepter. Die vier Performer plus Lisa Hrdina aus dem DT-Ensemble tragen hellblaue Schlafanzüge mit knallroten Skeletten aufgemalt und schlüpfen nur ab und zu andeutungsweise in so etwas wie eine Figur, um die Geschichte voranzutreiben.
Auch die Bühne ist abstrakt gehalten: Drei Stellwände dienen als Projektionsfläche für psychedelische Videobilder, die Alexej Tchernyi von einer "analogen Animationsmaschine" am Bühnenrand produziert. Hält er ein rotes Glas mit Wölbungen in die Kamera, erinnert das an einen Totenkopf. Und in gelbem Licht mutiert Thorsten Eibelers Gesicht hier mit Hornbrille zu dem der Großmutter. Wichtigstes Requisit aber sind lange Metallrohre, die so gut wie alles darstellen können: Rohrpost, Stadttor, Mühlrad, Hölle, das Ruder des Fährmanns oder, mit aufgesetzten Lichtern, die Augen der Ameise, die in des Teufel Großmutters Rocktasche verschwindet.
Das Zentrum der Inszenierung liegt nicht im gesprochenen Wort, auch nicht im Rollenspiel. Hier wird assoziativ erzählt: Wechselt ein Performer zur nächsten Etappe der Geschichte, dient das der Gruppe als Anlass für ein nächstes Spiel mit Körpern, Musik – und zwischendurch mit Rollen. So entstehen wunderbare Bilder, etwa, wenn jeweils zwei Performer zwei Stangen an ihren Enden halten und sie in der Luft wellenartig bewegen. Im blauen Licht erinnert das an ein metallisch glitzerndes Meer.
Auch die raren Spielszenen sind schön lustig. Als die Räuber den Brief vertauschen, der das Glückskind bei seinem Eintreffen am Königshof das Leben kosten würde, ist dieser Brief eben kein beschriebenes Papier, sondern ein Metallrohr gefüllt mit Ping-Pong-Bällen, die erst in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen, bevor man die Botschaft darauf lesen kann. [...] Auch der Teufel später ist toll in all seiner Abstraktion: Mit meterlangen Holzstäben an Arme und Beine gebunden wirkt er wie ein überdimensionaler Igel – nur drei seiner Stacheln sind aus Gold. Mit seiner Form des Kindertheaters hat das Performance-Kollektiv Showcase Beat Le Mot schon einiges Aufsehen erregt. Mit ihrer aktuellen Produktion sind sie nun in den Kammerspielen des Deutschen Theaters zu Gast.
Die Performer-Gruppe "Showcase Beat Le Mot" inszeniert oft für Erwachsene – und manchmal für Kinder. Wobei sich die Arbeiten, wie sie sagt, kaum unterscheiden: "Theaterspielen heißt Theaterspielen". [...]
Die Ästhetik der Inszenierung hat nichts mit illustrativem Kindertheater gemein. Hier geht kein Schauspieler als Glückskind verkleidet auf Wanderschaft, kein böser König schwingt das Zepter. Die vier Performer plus Lisa Hrdina aus dem DT-Ensemble tragen hellblaue Schlafanzüge mit knallroten Skeletten aufgemalt und schlüpfen nur ab und zu andeutungsweise in so etwas wie eine Figur, um die Geschichte voranzutreiben.
Auch die Bühne ist abstrakt gehalten: Drei Stellwände dienen als Projektionsfläche für psychedelische Videobilder, die Alexej Tchernyi von einer "analogen Animationsmaschine" am Bühnenrand produziert. Hält er ein rotes Glas mit Wölbungen in die Kamera, erinnert das an einen Totenkopf. Und in gelbem Licht mutiert Thorsten Eibelers Gesicht hier mit Hornbrille zu dem der Großmutter. Wichtigstes Requisit aber sind lange Metallrohre, die so gut wie alles darstellen können: Rohrpost, Stadttor, Mühlrad, Hölle, das Ruder des Fährmanns oder, mit aufgesetzten Lichtern, die Augen der Ameise, die in des Teufel Großmutters Rocktasche verschwindet.
Das Zentrum der Inszenierung liegt nicht im gesprochenen Wort, auch nicht im Rollenspiel. Hier wird assoziativ erzählt: Wechselt ein Performer zur nächsten Etappe der Geschichte, dient das der Gruppe als Anlass für ein nächstes Spiel mit Körpern, Musik – und zwischendurch mit Rollen. So entstehen wunderbare Bilder, etwa, wenn jeweils zwei Performer zwei Stangen an ihren Enden halten und sie in der Luft wellenartig bewegen. Im blauen Licht erinnert das an ein metallisch glitzerndes Meer.
Auch die raren Spielszenen sind schön lustig. Als die Räuber den Brief vertauschen, der das Glückskind bei seinem Eintreffen am Königshof das Leben kosten würde, ist dieser Brief eben kein beschriebenes Papier, sondern ein Metallrohr gefüllt mit Ping-Pong-Bällen, die erst in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen, bevor man die Botschaft darauf lesen kann. [...] Auch der Teufel später ist toll in all seiner Abstraktion: Mit meterlangen Holzstäben an Arme und Beine gebunden wirkt er wie ein überdimensionaler Igel – nur drei seiner Stacheln sind aus Gold.
[...] "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren", ein visuell eindrucksvolles Theaterstück für Erwachsene und Kinder ab sieben im Deutschen Theater. Das Berliner Performancekollektiv "Showcase Beat Le Mot" setzt die Geschichte phantasievoll und zeitgemäß in Szene.
[...] "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren", ein visuell eindrucksvolles Theaterstück für Erwachsene und Kinder ab sieben im Deutschen Theater.
[...] Schlichte, blanke Metallröhren in unterschiedlichen Längen reichen ihnen, um eine kühl-poetische Fantasiewelt daraus zu bauen, immer wieder neu, immer wieder überraschend. Gekreuzt werden diese Röhren zum Stadttor, auf und ab bewegt und bläulich angestrahlt zum glitzernden, wogenden Gewässer, sie dienen als Rohrpost für Nachrichten, die auf Tischtennisbällen geschrieben stehen, später werden sie kegelartig miteinander verschränkt zum Rock von des Teufels Großmutter [...]
Dabei gelingt es den Performern, bei all der Abstraktion und Improvisation, an der sie sichtlich Spaß haben, die Handlung halbwegs nachvollziehbar zu skizzieren. Das gerät manchmal etwas gruselig [...]. Manchmal ist es auch herrlich albern. In diesem Jahr läutet das Deutsche Theater in den Kammerspielen die [Weihnachts-]Saison mit "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" von den Brüdern Grimm ein. Umgesetzt wird das Märchen allerdings von der Performance-Truppe Showcase Beat Le Mot, und die haben es mit der klassischen Narration eher nicht so. Und mit süßlicher Besinnlichkeit auch nicht. Deshalb tragen die Showcase-Performer, die durch Lisa Hrdina aus dem DT-Ensemble komplettiert werden, auch keine Märchenkostüme, sondern hellblaue Shirts und Hosen, auf deren Vorderseiten knallrot skelettartige Knochenumrisse leuchten. Als Musikuntermalung gibt's Elektro-Beats.
[...] Schlichte, blanke Metallröhren in unterschiedlichen Längen reichen ihnen, um eine kühl-poetische Fantasiewelt daraus zu bauen, immer wieder neu, immer wieder überraschend. Gekreuzt werden diese Röhren zum Stadttor, auf und ab bewegt und bläulich angestrahlt zum glitzernden, wogenden Gewässer, sie dienen als Rohrpost für Nachrichten, die auf Tischtennisbällen geschrieben stehen, später werden sie kegelartig miteinander verschränkt zum Rock von des Teufels Großmutter [...]
Dabei gelingt es den Performern, bei all der Abstraktion und Improvisation, an der sie sichtlich Spaß haben, die Handlung halbwegs nachvollziehbar zu skizzieren. Das gerät manchmal etwas gruselig [...]. Manchmal ist es auch herrlich albern.