Die Ängstlichen und die Brutalen

von Nis-Momme Stockmann
Kostüme / Mitarbeit Bühne Merle Vierck
Dramaturgie John von Düffel
Premiere 7. April 2011
Werner WölbernEirik
Christoph FrankenBerg
Die Welt
Ulrich Weinzierl, 13.04.2011
Achtzig Minuten spannendes, dichtes Menschentheater. […]

Werner Wölbern gibt den älteren, dominanten Eirik, Christoph Franken den jüngeren Berg: ein seltsames, in seiner leisen Intensität glänzendes Geschwistergespann. Wölbern rundlich kompakt wie ein Knopf, Franken ein leicht schwabbelnder Riesenkloß, nichts als überständiger Babyspeck mit offenem Mund unterm Schnurrbart und Pudelmütze. […]
Die beiden kommen weder von ihrem verreckten Vater noch voneinander los. […]Schwankend zwischen lange unausgelebter, gestockter Zärtlichkeit und Ausbrüchen von Gewalt steuern sie auf ein Ende mit Schrecken zu, auf das ewige Drama von Kain und Abel. […]
Der Weg ins Freie bleibt weiterhin verschlossen, und der plötzlich Brutale sagt, was Kafka hätte sagen können: „Die Angst ist alles, was ich bin.“
Achtzig Minuten spannendes, dichtes Menschentheater. […]

Werner Wölbern gibt den älteren, dominanten Eirik, Christoph Franken den jüngeren Berg: ein seltsames, in seiner leisen Intensität glänzendes Geschwistergespann. Wölbern rundlich kompakt wie ein Knopf, Franken ein leicht schwabbelnder Riesenkloß, nichts als überständiger Babyspeck mit offenem Mund unterm Schnurrbart und Pudelmütze. […]
Die beiden kommen weder von ihrem verreckten Vater noch voneinander los. […]Schwankend zwischen lange unausgelebter, gestockter Zärtlichkeit und Ausbrüchen von Gewalt steuern sie auf ein Ende mit Schrecken zu, auf das ewige Drama von Kain und Abel. […]
Der Weg ins Freie bleibt weiterhin verschlossen, und der plötzlich Brutale sagt, was Kafka hätte sagen können: „Die Angst ist alles, was ich bin.“
Der Tagesspiegel
Christine Wahl, 09.04.2011
Der geübte Hobbypsychologe sieht auf den ersten Blick, was mit den Gebrüdern Berg und Eirik los ist. Der Jüngere, ein optisch robuster Stoffhosen- undPudelmützenträger (Christoph Franken), fristet sein Dasein in Wahrheit als totales Underdog-Sensibelchen mit gefährlichem Zündstoff unter der Nylon-Trainingsjacke. Beim Älteren, Eirik (Werner Wölbern), lässt dagegen schon das schwarze Hemd ahnen, dass er geradewegs aus der pragmatischen Arbeitsweltin der trostlosen Bude seines Vaters eingetroffen ist. Hier haben wir einen,der während des realkapitalistischen Entfremdungsprozesses viele grundlegenden Emotionen abgedrängt hat, die in Extremsituationen jederzeit explodieren können. Zum Beispiel jetzt, da das ungleiche Brüderpaar unentschlossen voreinem Wohnzimmersessel steht, auf dem die Leiche des gemeinsamen Vaters sitzt.[…]
So leicht wird man „die Scheiße“, die sich in einem ganzen Leben so angesammelt hat, nicht los! Diese Lektion erteilt und Nis Momme-Stockmann in seinem Stück ‚Die Ängstlichen unddie Brutalen‘ mit Nachdruck.
Der geübte Hobbypsychologe sieht auf den ersten Blick, was mit den Gebrüdern Berg und Eirik los ist. Der Jüngere, ein optisch robuster Stoffhosen- undPudelmützenträger (Christoph Franken), fristet sein Dasein in Wahrheit als totales Underdog-Sensibelchen mit gefährlichem Zündstoff unter der Nylon-Trainingsjacke. Beim Älteren, Eirik (Werner Wölbern), lässt dagegen schon das schwarze Hemd ahnen, dass er geradewegs aus der pragmatischen Arbeitsweltin der trostlosen Bude seines Vaters eingetroffen ist. Hier haben wir einen,der während des realkapitalistischen Entfremdungsprozesses viele grundlegenden Emotionen abgedrängt hat, die in Extremsituationen jederzeit explodieren können. Zum Beispiel jetzt, da das ungleiche Brüderpaar unentschlossen voreinem Wohnzimmersessel steht, auf dem die Leiche des gemeinsamen Vaters sitzt.[…]
So leicht wird man „die Scheiße“, die sich in einem ganzen Leben so angesammelt hat, nicht los! Diese Lektion erteilt und Nis Momme-Stockmann in seinem Stück ‚Die Ängstlichen unddie Brutalen‘ mit Nachdruck.

Außerdem im Spielplan

Infotreffen
DT Jung*

Kick-Off der SpielKlubs

Die künstlerischen Leiter:innen der DT Jung* Spielklubs stellen die Klubs der neuen Spielzeit vor. Um Anmeldung wird gebeten.
Ort wird noch benannt
17:00
Mit englischen Übertiteln
von Rainald Goetz
Regie: Claudia Bossard
DT Bühne
19.00
Vorstellung fällt leider aus
von Ewald Palmetshofer nach Christopher Marlowe
Regie: Jessica Weisskirchen
anschließend im Bühnenbild DT Kontext: Jetzt mit Anfassen! Das andere Publikumsgespräch
Leider muss die Vorstellung von Edward II. Die Liebe bin ich entfallen. Der Grund dafür sind Erkrankungen im Ensemble.
Box
19.30
von Suzie Miller
Regie: András Dömötör
Kammer
20.00 - 21.50
19.30 Einführung im Rangfoyer