
Die Nibelungen
von Friedrich Hebbel
Ein deutsches Trauerspiel in drei Abteilungen
I. Der Gehörnte Siegfried, II. Siegfrieds Tod, III. Kriemhilds Rache
„Was könnt es nun noch geben, das mich schreckte?“
Am Hof in Worms wird ein Pakt geschlossen: Siegfried bekommt König Gunthers Schwester Kriemhild zur Braut, wenn er die unbezwingliche Brunhild stellvertretend für Gunther besiegt. Es wird Stillschweigen vereinbart – und schon bald gebrochen. Siegfried wird von Hagen hinterhältig ermordet. Die Witwe Kriemhild fordert Vergeltung – an Hagen, an Gunther, an den Nibelungen. Viele Jahre später vollzieht sie ihre Rache. Der Weg der Nibelungen in den Untergang, die Unabwendbarkeit der Katastrophe, die Bilder des Entsetzens lassen in einem zwangsläufig die Gräuel der Geschichte aufsteigen. Hebbel zeigt uns Menschen, denen radikale, schreckliche Triebe zu eigen sind, denen die Vernunft und das Herz längst abhanden gekommen sind. Wenn am Schluss dem Christentum das Zepter übergeben wird, ist man an einem Punkt der Hoffnungslosigkeit angelangt, der nur noch von der Wirklichkeit übertroffen wird. Das Eis, auf dem unsere Zivilisation fußt, ist dünn, unsere Katastrophensehnsucht greifbar, Maßlosigkeit und Gewaltbereitschaft gegenwärtig.
I. Der Gehörnte Siegfried, II. Siegfrieds Tod, III. Kriemhilds Rache
„Was könnt es nun noch geben, das mich schreckte?“
Am Hof in Worms wird ein Pakt geschlossen: Siegfried bekommt König Gunthers Schwester Kriemhild zur Braut, wenn er die unbezwingliche Brunhild stellvertretend für Gunther besiegt. Es wird Stillschweigen vereinbart – und schon bald gebrochen. Siegfried wird von Hagen hinterhältig ermordet. Die Witwe Kriemhild fordert Vergeltung – an Hagen, an Gunther, an den Nibelungen. Viele Jahre später vollzieht sie ihre Rache. Der Weg der Nibelungen in den Untergang, die Unabwendbarkeit der Katastrophe, die Bilder des Entsetzens lassen in einem zwangsläufig die Gräuel der Geschichte aufsteigen. Hebbel zeigt uns Menschen, denen radikale, schreckliche Triebe zu eigen sind, denen die Vernunft und das Herz längst abhanden gekommen sind. Wenn am Schluss dem Christentum das Zepter übergeben wird, ist man an einem Punkt der Hoffnungslosigkeit angelangt, der nur noch von der Wirklichkeit übertroffen wird. Das Eis, auf dem unsere Zivilisation fußt, ist dünn, unsere Katastrophensehnsucht greifbar, Maßlosigkeit und Gewaltbereitschaft gegenwärtig.
Regie Michael Thalheimer
Bühne Olaf Altmann
Kostüme Katrin Lea Tag
Musik Bert Wrede
Dramaturgie Sonja Anders
Premiere 26. März 2010
Gabriele HeinzUte

Ingo HülsmannKönig Gunther
Sven LehmannHagen Tronje

Peter MoltzenSiegfried

Felix GoeserVolker

Moritz GroveGiselher

Maren EggertKriemhild

Natali SeeligBrunhild

Jürgen HuthFrigga

Michael GerberKaplan

Markwart Müller-ElmauKönig Etzel

Michael SchweighöferMarkgraf Rüdeger

Markus GrafWerbel

Ute
König Gunther
Hagen Tronje
Siegfried
Volker
Giselher
Kriemhild
Brunhild
Frigga
Kaplan
König Etzel
Markgraf Rüdeger
Werbel
Süddeutsche Zeitung
Mit der Inszenierung von Hebbels düsterem Trauerspiel ‚Die Nibelungen‘ stellt sich Michael Thalheimer endgültig als der Monumentalfilmer des deutschen Regietheaters vor. Der dreistündige Katastrophenabend setzt auf ganz großes Kino. Er ist bild- und gefühlsgewaltig wie einer dieser Sandalenfilmschinken à la ‚Spartacus‘ oder ‚Ben Hur‘ und so fatal wie Bernd Eichingers Führerbunkerendkriegsding ‚Der Untergang‘ Er ist wild und dröhnend wie ein Konzert von AC/DC und fast so blutig wie die ‚Orestie‘, die Thalheimer 2006 am selben Haus, dem Deutschen Theater Berlin, so knallhart zum Menschheitsmenetekel komprimiert und radikalisiert hat.
Mit der Inszenierung von Hebbels düsterem Trauerspiel ‚Die Nibelungen‘ stellt sich Michael Thalheimer endgültig als der Monumentalfilmer des deutschen Regietheaters vor. Der dreistündige Katastrophenabend setzt auf ganz großes Kino. Er ist bild- und gefühlsgewaltig wie einer dieser Sandalenfilmschinken à la ‚Spartacus‘ oder ‚Ben Hur‘ und so fatal wie Bernd Eichingers Führerbunkerendkriegsding ‚Der Untergang‘ Er ist wild und dröhnend wie ein Konzert von AC/DC und fast so blutig wie die ‚Orestie‘, die Thalheimer 2006 am selben Haus, dem Deutschen Theater Berlin, so knallhart zum Menschheitsmenetekel komprimiert und radikalisiert hat.
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Gießener Allgemeine Zeitung
Besonders beeindruckt Hebbels Sprachgewalt. Michael Thalheimer bekennt sich rückhaltlos dazu. Dadurch erreicht er über weite Strecken eine knisternde Krimispannung, die durch sein Bekenntnis zum Pathos zusätzlich angeheizt wird. Die exzellenten Schauspieler, angeführt von Maren Eggert als Kriemhild und Peter Moltzen als Siegfried, setzen dies präzise um und prägen damit den Stil des Abends. Die Geschichte vom Untergang maßlos nach Macht gierender Herrscher bekommt insbesondere durch das Können der Akteure eine überzeugende Aktualität. Ohne vordergründige Verweise drängen sich Assoziationen zu den Ränkespielen gegenwärtiger internationaler Politik geradezu auf. Darin liegt die Stärke des Abends.
Besonders beeindruckt Hebbels Sprachgewalt. Michael Thalheimer bekennt sich rückhaltlos dazu. Dadurch erreicht er über weite Strecken eine knisternde Krimispannung, die durch sein Bekenntnis zum Pathos zusätzlich angeheizt wird. Die exzellenten Schauspieler, angeführt von Maren Eggert als Kriemhild und Peter Moltzen als Siegfried, setzen dies präzise um und prägen damit den Stil des Abends. Die Geschichte vom Untergang maßlos nach Macht gierender Herrscher bekommt insbesondere durch das Können der Akteure eine überzeugende Aktualität. Ohne vordergründige Verweise drängen sich Assoziationen zu den Ränkespielen gegenwärtiger internationaler Politik geradezu auf. Darin liegt die Stärke des Abends.
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nachtkritik.de
Die Wucht, die Thalheimer will, macht aus dem Tragödienton ein großes Geschrei der Unversöhnlichkeit. Über seinen Mitteleinsatz, die Musik, den Ton rüttelt der Abend an den Nerven. Wie Thalheimer das bis zum Ende arrangiert und mit dem Blutbad nochmal das I-Tüpfelchen aufsetzt, zeugt von hoher Kunst, die man bewundern muss. Er erzwingt den Blick auf die Bühne.
Die Wucht, die Thalheimer will, macht aus dem Tragödienton ein großes Geschrei der Unversöhnlichkeit. Über seinen Mitteleinsatz, die Musik, den Ton rüttelt der Abend an den Nerven. Wie Thalheimer das bis zum Ende arrangiert und mit dem Blutbad nochmal das I-Tüpfelchen aufsetzt, zeugt von hoher Kunst, die man bewundern muss. Er erzwingt den Blick auf die Bühne.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung
Drei Stunden dauert dieses nachthelle Untergangsballett, denn Michael Thalheimer, der virtuose Verdichter und Pointierer, holt diesmal nahezu episch aus, um die Figuren plastisch und überzeugend zeichnen zu können. Einerseits sind es beklemmende Zombies, andererseits einfach durchschaubare Chauvinisten, die jeden Raum mit brachialer Präsenz in Besitz nehmen, gemeinsam in dreckiges Gelächter ausbrechen, wenn sie jemanden verspotten und nie Tod oder Teufel fürchten.
Drei Stunden dauert dieses nachthelle Untergangsballett, denn Michael Thalheimer, der virtuose Verdichter und Pointierer, holt diesmal nahezu episch aus, um die Figuren plastisch und überzeugend zeichnen zu können. Einerseits sind es beklemmende Zombies, andererseits einfach durchschaubare Chauvinisten, die jeden Raum mit brachialer Präsenz in Besitz nehmen, gemeinsam in dreckiges Gelächter ausbrechen, wenn sie jemanden verspotten und nie Tod oder Teufel fürchten.
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Außerdem im Spielplan
Vorstellung fällt leider aus
Regie: Jessica Weisskirchen
Leider muss die Vorstellung von Edward II. Die Liebe bin ich entfallen. Der Grund dafür sind Erkrankungen im Ensemble.
Box
19.00
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
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Wiederaufnahme
Regie: Christian Schwochow
DT Bühne
20.00 - 21.15
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
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Bar
21.00
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
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