Die Weber

von Gerhart Hauptmann
Dramaturgie Sonja Anders
Premiere 20. Januar 2011
Peter MoltzenBäcker
Norman HackerMoritz Jäger
Harald BaumgartnerDer alte Baumert
Katrin WichmannMutter Baumert / Luise, Gottlieb Hilses Frau
Claudia EisingerBertha Baumert / Mielchen, Gottlieb Hilses Tochter
Michael GerberDer alte Ansorge
Gabriele HeinzFrau Heinrich / Frau Hilse
Jürgen HuthDer alte Hilse
Christoph FrankenGottlieb Hilse / Kutsche, Gendarm
Elias ArensReimann
Markus GrafHeiber
Ingo HülsmannDreißiger, Parchentfabrikant
Isabel SchosnigFrau Dreißiger
Moritz GrovePfeifer, Expedient / Ein Reisender
Horst LebinskyPastor Kittelhaus
Bernd StempelHeide, Polizeiverwalter / Welzel, Gastwirt
Paul SchröderHornig, Lumpensammler
Michael SchweighöferWittig, Schmied
Friedrich Fuchs / Maurice MilckeEin Kind
Bäcker
Moritz Jäger
Der alte Baumert
Mutter Baumert / Luise, Gottlieb Hilses Frau
Bertha Baumert / Mielchen, Gottlieb Hilses Tochter
Der alte Ansorge
Frau Heinrich / Frau Hilse
Der alte Hilse
Gottlieb Hilse / Kutsche, Gendarm
Reimann
Heiber
Dreißiger, Parchentfabrikant
Frau Dreißiger
Pfeifer, Expedient / Ein Reisender
Pastor Kittelhaus
Heide, Polizeiverwalter / Welzel, Gastwirt
Hornig, Lumpensammler
Wittig, Schmied
Friedrich Fuchs / Maurice Milcke
Ein Kind
tip
Peter Laudenbach, 20.01.2011
Kein Milieunaturalismus, keine pittoresken Elendsillustrationen, keine gemütliche Nostalgie angesichts der schlechten alten Zeit, sondern: Eine Kampfansage. Die von der obrigkeitsstaatlichen Zensur nur als geschlossene Vorstellung genehmigte Uraufführung muss 1893 ein Schock gewesen sein: Der Einbruch des Lumpenproletariats ins gutbürgerliche Theater. Thalheimers so wenig feinsinnige, gegenüber dem Zuschauer so dezidiert unhöfliche Inszenierung kommt diesem Schock ziemlich nahe. Kein Milieunaturalismus, keine pittoresken Elendsillustrationen, keine gemütliche Nostalgie angesichts der schlechten alten Zeit, sondern: Eine Kampfansage. Die von der obrigkeitsstaatlichen Zensur nur als geschlossene Vorstellung genehmigte Uraufführung muss 1893 ein Schock gewesen sein: Der Einbruch des Lumpenproletariats ins gutbürgerliche Theater. Thalheimers so wenig feinsinnige, gegenüber dem Zuschauer so dezidiert unhöfliche Inszenierung kommt diesem Schock ziemlich nahe.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Gerhard Stadelmaier, 22.01.2011
Der Regisseur Michael Thalheimer lässt aus der Tiefe abgerissene, von unten wie von einem Hadeslicht angestrahlte, seltsame, in sich versunkene, wie aus einer Betäubung aufgeschreckte Gestalten auftauchen. Gespenster aus der Existenzhölle. Sie reden in einer tollen, fremden Sprache, die sie schnell und hart und atemlos, aber wie in Granit gehauen von sich stoßen. Es ist Hauptmanns Schlesisch, das hier nicht lächerlich, nicht verniedlicht wirkt, sondern: wie aus einer anderen Welt. Der Regisseur Michael Thalheimer lässt aus der Tiefe abgerissene, von unten wie von einem Hadeslicht angestrahlte, seltsame, in sich versunkene, wie aus einer Betäubung aufgeschreckte Gestalten auftauchen. Gespenster aus der Existenzhölle. Sie reden in einer tollen, fremden Sprache, die sie schnell und hart und atemlos, aber wie in Granit gehauen von sich stoßen. Es ist Hauptmanns Schlesisch, das hier nicht lächerlich, nicht verniedlicht wirkt, sondern: wie aus einer anderen Welt.
Der Tagesspiegel
Rüdiger Schaper, 22.01.2011
Thalheimer inszeniert keine Geschichte, zeigt keine Entwicklung, vielmehr hält er den Moment der Empörung fest, die Wallung des Bluts, ausgedehnt auf hundert Minuten. Die Aufführung – und das ist wörtlich zu nehmen: ein einziger Aufschrei. Thalheimer inszeniert keine Geschichte, zeigt keine Entwicklung, vielmehr hält er den Moment der Empörung fest, die Wallung des Bluts, ausgedehnt auf hundert Minuten. Die Aufführung – und das ist wörtlich zu nehmen: ein einziger Aufschrei.
neues deutschland
Hans-Dieter Schütt, 24.01.2011
Michael Thalheimer hat das gnadenlos mahlwerkartige, unausweichliche Szenario einer sozialen Katastrophe entworfen. Die Herren können sich nicht retten vor diesem Aufstand, aber den Arbeitern ist er keine Erlösung. Es liegt ein schreiendes „Warum?“ über all diesen bleiernen Szenen; und eine jede Szene versinkt am Ende langsam im Dunkel, so, als schlösse sich ein Sarg über Untoten – während es im Zuschauerraum dann jeweils für Momente hell wird. Als würde uns ein letzter flehender Lichtstrahl aus ferner oder kommender Zeit erreichen und uns warnen oder zur Erleuchtung bringen wollen. Michael Thalheimer hat das gnadenlos mahlwerkartige, unausweichliche Szenario einer sozialen Katastrophe entworfen. Die Herren können sich nicht retten vor diesem Aufstand, aber den Arbeitern ist er keine Erlösung. Es liegt ein schreiendes „Warum?“ über all diesen bleiernen Szenen; und eine jede Szene versinkt am Ende langsam im Dunkel, so, als schlösse sich ein Sarg über Untoten – während es im Zuschauerraum dann jeweils für Momente hell wird. Als würde uns ein letzter flehender Lichtstrahl aus ferner oder kommender Zeit erreichen und uns warnen oder zur Erleuchtung bringen wollen.
Freie Presse
Joachim Lange, 26.01.2011
Wenn ‚Die Weber‘ kein Wut-Stück sind! Sie sind eins, in dem mit der Faust auf den Tisch gehauen und die Verzweiflung herausgebrüllt wird. Und in dem sie am Ende alles kurz und klein schlagen bis das Militär kommt. Hier kriegen die Blutsauger, die Fabrikanten wie Dreißiger und sein Expedient Pfeifer, Volkes Stimme und Wut mit dem Dreschflegel von Hauptmanns Theaterschlesisch drüber gezogen. Denn sie haben mit ihrer Hände Arbeit nicht die Spur einer Chance gegen die mechanischen Webstühle in den neuen Fabriken. Wenn ‚Die Weber‘ kein Wut-Stück sind! Sie sind eins, in dem mit der Faust auf den Tisch gehauen und die Verzweiflung herausgebrüllt wird. Und in dem sie am Ende alles kurz und klein schlagen bis das Militär kommt. Hier kriegen die Blutsauger, die Fabrikanten wie Dreißiger und sein Expedient Pfeifer, Volkes Stimme und Wut mit dem Dreschflegel von Hauptmanns Theaterschlesisch drüber gezogen. Denn sie haben mit ihrer Hände Arbeit nicht die Spur einer Chance gegen die mechanischen Webstühle in den neuen Fabriken.

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