
Der Kirschgarten
von Anton Tschechow, in einer Bearbeitung von Thomas Brasch
"Vor dem Unglück war es genauso. / Vor welchem Unglück? / Vor der Freiheit."
Vor Jahren, nachdem ihr kleiner Sohn ertrunken war, ging die Gutsbesitzerin Ranjewskaja nach Frankreich. Nun kehrt sie, von der Liebe enttäuscht, mit ihrer Entourage nach Hause zurück: Haus und Hof kommen unter den Hammer, die Schulden sind zu hoch. Wie die Rettung aussieht, weiß Geschäftsmann Lopachin: Man könne auf dem Grundstück Datschen errichten und sie an Sommergäste vermieten. Voraussetzung dafür ist allerdings, den berühmten Kirschgarten der Familie abzuholzen. Aber ist es nicht möglich, auf noch ganz andere Weise wieder liquide werden? Durch Umschuldung etwa? Oder durch Glück? Dadurch, dass man die bedrohliche Situation ignoriert und noch einmal tanzt, auf dem Vulkan? Oder dadurch, dass man versucht die Konturen einer Gesellschaft jenseits des Profits zu skizzieren?
Anton Tschechow verstrickt in seinem 'Kirschgarten' ökonomische Diskussionen von größter Zeitgenossenschaft mit Figuren, die ihr Leben und ihre Lieben fast schon tragisch verfehlen. Und das auf anrührende, hochkomische Weise.
"Und Paris. Wie war es? Haben Sie Frösche gegessen."
"Krokodile habe ich gegessen."
"Sieh mal einer an."
Vor Jahren, nachdem ihr kleiner Sohn ertrunken war, ging die Gutsbesitzerin Ranjewskaja nach Frankreich. Nun kehrt sie, von der Liebe enttäuscht, mit ihrer Entourage nach Hause zurück: Haus und Hof kommen unter den Hammer, die Schulden sind zu hoch. Wie die Rettung aussieht, weiß Geschäftsmann Lopachin: Man könne auf dem Grundstück Datschen errichten und sie an Sommergäste vermieten. Voraussetzung dafür ist allerdings, den berühmten Kirschgarten der Familie abzuholzen. Aber ist es nicht möglich, auf noch ganz andere Weise wieder liquide werden? Durch Umschuldung etwa? Oder durch Glück? Dadurch, dass man die bedrohliche Situation ignoriert und noch einmal tanzt, auf dem Vulkan? Oder dadurch, dass man versucht die Konturen einer Gesellschaft jenseits des Profits zu skizzieren?
Anton Tschechow verstrickt in seinem 'Kirschgarten' ökonomische Diskussionen von größter Zeitgenossenschaft mit Figuren, die ihr Leben und ihre Lieben fast schon tragisch verfehlen. Und das auf anrührende, hochkomische Weise.
"Und Paris. Wie war es? Haben Sie Frösche gegessen."
"Krokodile habe ich gegessen."
"Sieh mal einer an."
Regie Stephan Kimmig
Bühne Katja Haß
Kostüme Anja Rabes
Musik Michael Verhovec
Dramaturgie Claus Caesar
Premiere 24. Februar 2012
Nina HossLjubow Andrejewna Ranjewskaja, Gutsbesitzerin

Natalia BelitskiAnja, ihre Tochter

Meike DrosteWarja, ihre Adoptivtochter

Christoph FrankenLeonid Andrejewitsch Gajew, ihr Bruder

Felix GoeserJermolaj Alexejewitsch Lopachin, Kaufmann

Elias ArensPjotr Sergejewitsch Trofimov, Student

Jürgen HuthBoris Borisowitsch Simjonow-Pischtschik, Gutsbesitzer

Angela MeyerCharlotta Iwanowna, Erzieherin

Harald BaumgartnerSemjon Pantelejewitsch Jepidochow, Buchhalter

Katrin WichmannDunjascha, Zimmermädchen

Helmut MooshammerFirs, Diener

Thomas SchumacherJascha, ein junger Diener

Ljubow Andrejewna Ranjewskaja, Gutsbesitzerin
Anja, ihre Tochter
Warja, ihre Adoptivtochter
Leonid Andrejewitsch Gajew, ihr Bruder
Jermolaj Alexejewitsch Lopachin, Kaufmann
Pjotr Sergejewitsch Trofimov, Student
Boris Borisowitsch Simjonow-Pischtschik, Gutsbesitzer
Charlotta Iwanowna, Erzieherin
Semjon Pantelejewitsch Jepidochow, Buchhalter
Dunjascha, Zimmermädchen
Firs, Diener
Jascha, ein junger Diener
Zitty
Es gibt wunderbare Schauspielmomente, die vor allem Nina Hoss als Ranjewskaja zu verdanken sind. Sie stattet die Rolle der Gutsbesitzerin, für die sie eigentlich zu jung ist, mit einer strahlenden Kühle aus, einer somnambulen Würde, in der sich die Tschechowsche Melancholie stolz und stilvoll bewahrt. Das ist so schön.
Es gibt wunderbare Schauspielmomente, die vor allem Nina Hoss als Ranjewskaja zu verdanken sind. Sie stattet die Rolle der Gutsbesitzerin, für die sie eigentlich zu jung ist, mit einer strahlenden Kühle aus, einer somnambulen Würde, in der sich die Tschechowsche Melancholie stolz und stilvoll bewahrt. Das ist so schön.
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Südwest Presse
Das hat man noch nie so deutlich aus dem von Thomas Brasch bündig übersetzten Stück herausgehört. Dass der mit Kindheitserinnerungen aufgeladene Garten verkauft werden muss, wirkt bei Kimmig ökonomisch wie ökologisch brisant: ein Missverhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben, daraus folgender Überschuldung, Leihanfrage, Zinsgebühren, Zahlungsversprechen, Zahlungsunfähigkeit, Bankrott und Ruin.
Das hat man noch nie so deutlich aus dem von Thomas Brasch bündig übersetzten Stück herausgehört. Dass der mit Kindheitserinnerungen aufgeladene Garten verkauft werden muss, wirkt bei Kimmig ökonomisch wie ökologisch brisant: ein Missverhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben, daraus folgender Überschuldung, Leihanfrage, Zinsgebühren, Zahlungsversprechen, Zahlungsunfähigkeit, Bankrott und Ruin.
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Die deutsche Bühne
In Stephan Kimmigs Berliner Inszenierung hingegen zeigt Nina Hoss eine einsame, verlorene Seele, nicht aber eine gesellschaftlich desorientierte Adelige. In der brillanten Darstellung von Nina Hoss gleicht diese sehr junge Ranjewskaja einer Süchtigen, einer Liebes-Abhängigen, die in ihrer krankhaften Suche umso mehr alleine bleibt – und darum auch kein vernünftiges Verhältnis zum Geld findet.
In Stephan Kimmigs Berliner Inszenierung hingegen zeigt Nina Hoss eine einsame, verlorene Seele, nicht aber eine gesellschaftlich desorientierte Adelige. In der brillanten Darstellung von Nina Hoss gleicht diese sehr junge Ranjewskaja einer Süchtigen, einer Liebes-Abhängigen, die in ihrer krankhaften Suche umso mehr alleine bleibt – und darum auch kein vernünftiges Verhältnis zum Geld findet.
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Außerdem im Spielplan
Infotreffen
DT Jung*
Kick-Off der SpielKlubs
Die künstlerischen Leiter:innen der DT Jung* Spielklubs stellen die Klubs der neuen Spielzeit vor. Um Anmeldung wird gebeten.
Ort wird noch benannt
17:00
Vorstellung fällt leider aus
Regie: Jessica Weisskirchen
anschließend im Bühnenbild DT Kontext: Jetzt mit Anfassen! Das andere Publikumsgespräch
Leider muss die Vorstellung von Edward II. Die Liebe bin ich entfallen. Der Grund dafür sind Erkrankungen im Ensemble.
Box
19.30
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse