Michael Thalheimer
Geboren 1965 bei Frankfurt/Main. Er studierte ab 1985 Schauspiel im schweizerischen Bern. Als Schauspieler war er an verschiedenen Stadttheatern im deutschsprachigen Raum engagiert, darunter in Bern, Mainz, Bremerhaven und Chemnitz. Am Städtischen Theater Chemnitz brachte er 1997 seine erste Inszenierung heraus: Fernando Arrabals Der Architekt und der Kaiser von Assyrien. Es folgten Inszenierungen an den Theatern Basel, Leipzig, Freiburg und Dresden. Seit 2000 arbeitete er regelmäßig am Thalia Theater. Den Auftakt dort macht er mit Molnárs Liliom (eingeladen zum Berliner Theatertreffen), es folgten u.a. Büchners Woyzeck, Hauptmanns Rose Bernd, Brechts Herr Puntila und sein Knecht Matti und zuletzt 2009 Schnitzlers Reigen. Am Deutschen Theater inszenierte er 2001 Lessings Emilia Galotti, Tschechows Drei Schwestern, Hauptmanns Einsame Menschen, Goethes Faust(Teil I und II), Jon Fosses Schlaf, Die Orestie von Aischylos und Hauptmanns Die Ratten. 2005 bis 2009 war er Leitender Regisseur und Mitglied der Künstlerischen Leitung am Deutschen Theater Berlin, wo er weiterhin regelmäßig inszeniert. Michael Thalheimers Inszenierungen erhielten zahlreiche Auszeichnungen, darunter den 3sat-Innovationspreis für Liliom sowie den Berliner Friedrich-Luft-Preis, den Wiener Nestroy-Preis und die Moskauer Goldene Maske für Emilia Galotti. Viele seiner Produktionen wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen, zuletzt 2007 Die Orestie und 2008 Die Ratten von Gerhart Hauptmann. Sie sind zudem häufig bei internationalen Festivals wie den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen und dem Festival Iberoamericano del Teatro zu sehen und wurden zu Gastspielen in New York, Tokyo, Moskau, Rom, Kiew, Budapest, Belgrad, Prag, Madrid, Mexiko und Bogotá/Kolumbien eingeladen. 2012 erhielt er für seine Weber-Inszenierung den Nestroy in der Kategorie "Beste deutschsprachige Aufführung". Für seine Inszenierung Geschichten aus dem Wiener Wald war Michael Thalheimer 2013 nominiert für den FAUST Theaterpreis in der Kategorie Beste Regie.

Foto: Arno Declair