
Hedda Gabler
von Henrik Ibsen
Deutsch von Peter Zadek und Gottfried Greiffenhagen
"Ich stehe nur so da und schieße in die blaue Luft."
Ein großes, wildes und schönes Leben, das ist es, was Hedda Gabler vorschwebte. Ein Leben in eigener Regie. Sie hat nicht ohne Berechnung den aufstrebenden Wissenschaftler Jörgen Tesman geheiratet. Nun ahnt sie, dass sie an seiner Seite vor allem dies finden wird: Konventionen, Bedachtsamkeit und Langeweile. Tesman träumt von einer Professur, die die wirtschaftlich prekäre Lage des Paares verbessern würde. Da taucht sein alter Bekannter Eilert Ljövborg in der Stadt auf, seit jeher Tesmans Rivale in Sachen Sex und Karriere. Ljövborg, ein Mann mit genialischen Zügen, hat seine Suchtprobleme in den Griff bekommen und ein Buch geschrieben, von dem bald alle sprechen werden. Tesman sieht seine Hoffnungen schwinden und Hedda das Kalkül ihres Lebens nicht aufgehen. Nun will sie ihre Energien nicht länger kanalisieren. Mit tödlichen Folgen.
Henrik Ibsen verhandelt zentrale Fragen einer sich als bürgerlich verstehenden Gesellschaft: das Verhältnis von ökonomischer Sicherheit und Freiheit, von Aufstiegsglauben und Abstiegsangst, von Normalität und Abweichung.
"Ich stehe nur so da und schieße in die blaue Luft."
Ein großes, wildes und schönes Leben, das ist es, was Hedda Gabler vorschwebte. Ein Leben in eigener Regie. Sie hat nicht ohne Berechnung den aufstrebenden Wissenschaftler Jörgen Tesman geheiratet. Nun ahnt sie, dass sie an seiner Seite vor allem dies finden wird: Konventionen, Bedachtsamkeit und Langeweile. Tesman träumt von einer Professur, die die wirtschaftlich prekäre Lage des Paares verbessern würde. Da taucht sein alter Bekannter Eilert Ljövborg in der Stadt auf, seit jeher Tesmans Rivale in Sachen Sex und Karriere. Ljövborg, ein Mann mit genialischen Zügen, hat seine Suchtprobleme in den Griff bekommen und ein Buch geschrieben, von dem bald alle sprechen werden. Tesman sieht seine Hoffnungen schwinden und Hedda das Kalkül ihres Lebens nicht aufgehen. Nun will sie ihre Energien nicht länger kanalisieren. Mit tödlichen Folgen.
Henrik Ibsen verhandelt zentrale Fragen einer sich als bürgerlich verstehenden Gesellschaft: das Verhältnis von ökonomischer Sicherheit und Freiheit, von Aufstiegsglauben und Abstiegsangst, von Normalität und Abweichung.
Regie Stefan Pucher
Bühne Barbara Ehnes
Kostüme Annabelle Witt
Musik Christopher Uhe
Video Meika Dresenkamp
Dramaturgie Claus Caesar
Berlin-Premiere 15. Mai 2013
Eine Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Eine Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Felix GoeserJörgen Tesman, Privatdozent für Kulturgeschichte

Nina HossHedda Tesman, seine Frau

Margit BendokatFräulein Juliane Tesman, seine Tante

Anita VulesicaFrau Elvsted

Bernd MossAmtsgerichtsrat Brack

Alexander KhuonEilert Lövborg

Naemi SimonBerte, Dienstmädchen bei Tesmans
Jörgen Tesman, Privatdozent für Kulturgeschichte
Hedda Tesman, seine Frau
Fräulein Juliane Tesman, seine Tante
Frau Elvsted
Amtsgerichtsrat Brack
Eilert Lövborg
Berte, Dienstmädchen bei Tesmans
Neues Deutschland
Stefan Pucher betreibt handfeste Ironie als Selbstauflösung jedweder Idee, er stellt seine Figuren hin und bloß: Felix Goesers Gabler-Gatte Tesman, eher Hausrock als Mann, ist schwer von psychischer Übersichtlichkeit geschlagen; Alexander Khuons Ljövborg mimt den Western-Wilden, den Geheimnis-Guru, aber im Grunde ist es nur der Plumpsack mit Schnauzbart, der da umgeht. Und Margit Bendokat als Tante, die mit grell theatralischer Penetranz Tesmans Vornamen „Jörgen“ hervorkeift, wirkt wie Margit Bendokat, die auf Knopfdruck wie Margit Bendokat leiert. Herrliche Brillanz von der Stange. Bernd Moss spielt den Anwalt Brack: Der Biedersinn, scharf auf Hedda, spielt Verruchtheit – verklemmter geht Bürgertum kaum.
Stefan Pucher betreibt handfeste Ironie als Selbstauflösung jedweder Idee, er stellt seine Figuren hin und bloß: Felix Goesers Gabler-Gatte Tesman, eher Hausrock als Mann, ist schwer von psychischer Übersichtlichkeit geschlagen; Alexander Khuons Ljövborg mimt den Western-Wilden, den Geheimnis-Guru, aber im Grunde ist es nur der Plumpsack mit Schnauzbart, der da umgeht. Und Margit Bendokat als Tante, die mit grell theatralischer Penetranz Tesmans Vornamen „Jörgen“ hervorkeift, wirkt wie Margit Bendokat, die auf Knopfdruck wie Margit Bendokat leiert. Herrliche Brillanz von der Stange. Bernd Moss spielt den Anwalt Brack: Der Biedersinn, scharf auf Hedda, spielt Verruchtheit – verklemmter geht Bürgertum kaum.
weniger lesen
Deutschlandfunk
Nina Hoss als Hedda ist das gleißende Zentrum dieses leicht überhitzten Showdowns, der durch Videos in Schwarz-Weiß – Hedda als Westernheldin, die ihre männlichen Gegner mitleidslos abknallt – noch unterstützt wird. Ihr Gesicht ist mal kühl und hart wie ein geschliffener Diamant, mal hochnäsig und gelangweilt. Sie ist narzisstisch und eitel, sprühend und grausam manipulativ, und der Quell überhaupt aller Emotionen in diesem Versuchsraum. (…) Stefan Pucher, dessen Ausstattungsorgien nie Selbstzweck sind, sondern eine fast spielfilmhafte Qualität aufweisen, erweist sich hier als Quentin Tarantino des Theaters. bei den Mitteln immer etwas drüber, ein bisschen Pop, eine kleine Westernfantasie, ein großer Schuss Selbstironie, jede Menge selbstreferenzieller medialer Anspielungen und absolut stilsichere Kostüme – nur die Dialoge sind bei Tarantino vielleicht aufregender.
Nina Hoss als Hedda ist das gleißende Zentrum dieses leicht überhitzten Showdowns, der durch Videos in Schwarz-Weiß – Hedda als Westernheldin, die ihre männlichen Gegner mitleidslos abknallt – noch unterstützt wird. Ihr Gesicht ist mal kühl und hart wie ein geschliffener Diamant, mal hochnäsig und gelangweilt. Sie ist narzisstisch und eitel, sprühend und grausam manipulativ, und der Quell überhaupt aller Emotionen in diesem Versuchsraum. (…) Stefan Pucher, dessen Ausstattungsorgien nie Selbstzweck sind, sondern eine fast spielfilmhafte Qualität aufweisen, erweist sich hier als Quentin Tarantino des Theaters. bei den Mitteln immer etwas drüber, ein bisschen Pop, eine kleine Westernfantasie, ein großer Schuss Selbstironie, jede Menge selbstreferenzieller medialer Anspielungen und absolut stilsichere Kostüme – nur die Dialoge sind bei Tarantino vielleicht aufregender.
weniger lesen
Die deutsche Bühne
Nina Hoss ist als Hedda genauso ein armes kleines Kind wie ein gefährliches blondes Gift, eine frustrierte Durchschnittsfrau wie eine überbegabte Ausgestoßene. So gerät diese 'Hedda Gabler#'“ nicht nur sehr unterhaltsam, sondern auch bemerkenswert komplex und krass-komisch. Wie hier leichthändig die Sprünge im Stück inszeniert werden – das ist schon ein starkes Stück.
Nina Hoss ist als Hedda genauso ein armes kleines Kind wie ein gefährliches blondes Gift, eine frustrierte Durchschnittsfrau wie eine überbegabte Ausgestoßene. So gerät diese 'Hedda Gabler#'“ nicht nur sehr unterhaltsam, sondern auch bemerkenswert komplex und krass-komisch. Wie hier leichthändig die Sprünge im Stück inszeniert werden – das ist schon ein starkes Stück.
weniger lesen
Süddeutsche Zeitung
Kongenial in ihrer Scheußlichkeit die Kostüme von Annabelle Witt. Alexander Khuon als Lövborg zum Beispiel trägt eine Art Rocker-Outfit, das den Schauspieler quasi dazu verdonnert, seine Rolle als Gegenentwurf zum Wildgruber-Lövborg à la Zadek anzulegen. (…) Nina Hoss, der Star des Abends, spielt Hedda Gabler nicht als die kühle und oft rätselhafte Schönheit, die man aus ihren Filmen kennt. Im Gegenteil, rätselhaft ist diese Figur kaum, eher überraschend fragil.
Kongenial in ihrer Scheußlichkeit die Kostüme von Annabelle Witt. Alexander Khuon als Lövborg zum Beispiel trägt eine Art Rocker-Outfit, das den Schauspieler quasi dazu verdonnert, seine Rolle als Gegenentwurf zum Wildgruber-Lövborg à la Zadek anzulegen. (…) Nina Hoss, der Star des Abends, spielt Hedda Gabler nicht als die kühle und oft rätselhafte Schönheit, die man aus ihren Filmen kennt. Im Gegenteil, rätselhaft ist diese Figur kaum, eher überraschend fragil.
weniger lesen
Außerdem im Spielplan
DT Kontext: Vortrag und Gespräch
Der Traum ist aus? Zur Geschichte und Gegenwart utopischen Denkens
zu Gast: Tobias Brück (Journalist)
Rangfoyer
17.00 - 18.00
Mit englischen Übertiteln
Weltall Erde Mensch
Eine unwahrscheinliche Reise von Alexander Eisenach und Ensemble
Regie: Alexander Eisenach
DT Bühne
18.00 - 21.40
Vorstellung fällt leider aus
Wiederaufnahme
Regie: Jessica Weisskirchen
Leider muss die für heute geplante Vorstellung von Edward II. Die Liebe bin ich entfallen. Der Grund dafür sind Erkrankungen im Ensemble. Sollten Sie bereits Karten erworben haben, wird unser Besucher:innenservice Sie in Kürze kontaktieren.
Anstelle von Edward II. Die Liebe bin ich zeigen wir heute Im Spiegelsaal.
Anstelle von Edward II. Die Liebe bin ich zeigen wir heute Im Spiegelsaal.
Box
19.00
Wiederaufnahme
Eine Inszenierung des DT Jung*
Im Spiegelsaal
Regie: Katharina Bill
Anstelle von Edward II. Die Liebe bin ich zeigen wir heute Im Spiegelsaal.
Box
19:00 - 20:35