
Herz der Finsternis
nach Joseph Conrad Übersetzung und Bearbeitung John von Düffel
Übersetzung und Bearbeitung von John von Düffel
„Und ich entschied mich für den Albtraum meiner Wahl.“
Es ist eine Reise ohne Wiederkehr, auf die Kapitän Marlow sich begibt, als er für eine belgische Handelsgesellschaft auf einem Dampfschiff im Kongo anheuert. Seine Mission: den schwarzen Fluss hinaufzufahren, immer tiefer ins Herz des afrikanischen Kontinents, wo ein Handelsagent namens Kurtz sich sein eigenes Reich geschaffen hat, in dem er Gott spielt. Marlow soll Kurtz von dort wegbringen, seine Tyrannei beenden und die immensen Vorräte an erbeutetem Elfenbein für die Handelsgesellschaft sicherstellen. Doch auf der Reise ins „Herz der Finsternis“ lösen sich sämtliche Maßstäbe auf. Gut und Böse, Richtig und Falsch werden ununterscheidbar - und die einzige Entscheidung, die Marlow noch treffen kann, ist die für den Albtraum seiner Wahl... Joseph Conrad hat mit seiner berühmtesten Erzählung die Matrix aller Afrika-Romane geschrieben, Mythos und Muster des weißen Wahns in einem schwarzen Kontinent. In der Neuübersetzung und Bearbeitung von John von Düffel folgt Regisseur Andreas Kriegenburg dem Weg des europäischen Virus durch den afrikanischen Körper, den Ängsten und Denkweisen der Kolonisatoren, den Reflexen und Verwandlungen in der Begegnung mit dem unbegreiflich Fremden.
„Und ich entschied mich für den Albtraum meiner Wahl.“
Es ist eine Reise ohne Wiederkehr, auf die Kapitän Marlow sich begibt, als er für eine belgische Handelsgesellschaft auf einem Dampfschiff im Kongo anheuert. Seine Mission: den schwarzen Fluss hinaufzufahren, immer tiefer ins Herz des afrikanischen Kontinents, wo ein Handelsagent namens Kurtz sich sein eigenes Reich geschaffen hat, in dem er Gott spielt. Marlow soll Kurtz von dort wegbringen, seine Tyrannei beenden und die immensen Vorräte an erbeutetem Elfenbein für die Handelsgesellschaft sicherstellen. Doch auf der Reise ins „Herz der Finsternis“ lösen sich sämtliche Maßstäbe auf. Gut und Böse, Richtig und Falsch werden ununterscheidbar - und die einzige Entscheidung, die Marlow noch treffen kann, ist die für den Albtraum seiner Wahl... Joseph Conrad hat mit seiner berühmtesten Erzählung die Matrix aller Afrika-Romane geschrieben, Mythos und Muster des weißen Wahns in einem schwarzen Kontinent. In der Neuübersetzung und Bearbeitung von John von Düffel folgt Regisseur Andreas Kriegenburg dem Weg des europäischen Virus durch den afrikanischen Körper, den Ängsten und Denkweisen der Kolonisatoren, den Reflexen und Verwandlungen in der Begegnung mit dem unbegreiflich Fremden.
Uraufführung 17. September 2009
Olivia Gräser

Natali Seelig

Elias Arens

Harald Baumgartner

Daniel Hoevels

Peter Moltzen

Markwart Müller-Elmau

Die herb-schöne Natali Seelig ist gleichsam der dominante, der ‚Haupt‘-Marlow, sie ist es mit klagender, vokalkräfiger Stimme, aus deren Tiefen mehr und mehr die Wahrheit hochschlägt: Jeder Irrsinn, dem wir begegnen, hat seine Filiale in uns, jede Gier und jedes Böse. Daniel Hoevels gibt körperlich brillant einen Harlekin in Kurtz‘ Regime; Gebrochenheit, Hassliebe-Schizophrenie als zuckender Tanz.
Riesige Menschenpuppen, die herabgelassen werden, schwarze Sklaven, Skelette fast, überlange Arme und Beine. Die Kreatur blickt, so wissend blickt kein Gott, so blickt nur der arme Mensch. Und Kriegenburgs Theater wagt, wie schon so oft und nah an Kleists Marionetten-Weisheit, höchste Künstlichkeit für tiefste Anrührung. Kriegenburg ist – vor allem im Beginn seiner Aufführungen – ein Expressionist. Oft wirken seine Gestalten wie letztverbliebene Flüchtlinge aus Stummfilmen; slapstickend zeitversetzte Lebenspartikel, die gern große Augen hätten fürs Weltbestaunen, aber denen doch nur ein verwalterisch eifriges Hin- und Herhuschen oder verkrümmtes Entlangschleichen gelingt.
Die herb-schöne Natali Seelig ist gleichsam der dominante, der ‚Haupt‘-Marlow, sie ist es mit klagender, vokalkräfiger Stimme, aus deren Tiefen mehr und mehr die Wahrheit hochschlägt: Jeder Irrsinn, dem wir begegnen, hat seine Filiale in uns, jede Gier und jedes Böse. Daniel Hoevels gibt körperlich brillant einen Harlekin in Kurtz‘ Regime; Gebrochenheit, Hassliebe-Schizophrenie als zuckender Tanz.
Riesige Menschenpuppen, die herabgelassen werden, schwarze Sklaven, Skelette fast, überlange Arme und Beine. Die Kreatur blickt, so wissend blickt kein Gott, so blickt nur der arme Mensch. Und Kriegenburgs Theater wagt, wie schon so oft und nah an Kleists Marionetten-Weisheit, höchste Künstlichkeit für tiefste Anrührung.
Daniel Hoevels spielt einen mit Matsch und Farbe beschmierten Harlekin, einen Mann, der im Dschungel schlicht den Verstand verloren hat. Man staunt fast fassungslos, wie der Hoevels seinen Körper mit leicht zuckenden Bewegungen einsetzt. Vor allem beeindruckt Kriegenburgs Personenführung. Stimmen und Bewegungen sind bis ins Detail durchchoreographiert, eine absolut professionelle Regie-Arbeit.
Daniel Hoevels spielt einen mit Matsch und Farbe beschmierten Harlekin, einen Mann, der im Dschungel schlicht den Verstand verloren hat. Man staunt fast fassungslos, wie der Hoevels seinen Körper mit leicht zuckenden Bewegungen einsetzt.