
Ihre Version des Spiels
von Yasmina Reza
Aus dem Französischen von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel
"Wenn das Leben nicht unzulänglich wäre, würde man nicht schreiben."
Nathalie Oppenheim, eine erfolgreiche Autorin, ist der Einladung des Literaturliebhabers Roland in die französische Provinz gefolgt, um dort aus ihrem neuen Roman 'Land des Überdrusses' zu lesen. Darin erzählt sie die Geschichte der Schriftstellerin Gabrielle, die ebenfalls an einem Roman mit dem Titel 'Ihre Version des Spiels' arbeitet und einen Mordkomplott gegen die Liebhaberin ihres Mannes plant. Der Empfang und die Präsentation der berühmten Autorin geraten jedoch zum Bedrängnis. Die Journalistin Rosanna Ertel-Keval insistiert mit ihren Fragen unaufhörlich und ausschließlich auf autobiographische Bezüge in Nathalies Buch. Die Autorin verweigert die Antworten. Die Situation wird gänzlich unerträglich, als beim anschließenden Cocktailempfang der Bürgermeister seine Gedanken zu Kunst und Literatur ausführt. Auch er will, wie alle im Ort, mit Hilfe des Literaturstars dem eigenen Dasein mehr Glanz verleihen.
Yasmina Rezas Stücke sind die weltweit am häufigsten gespielten Gegenwartstexte. Ihr Stück 'Der Gott des Gemetzels' bearbeitete sie mit Roman Polanski zu einem Drehbuch, das ihr unter anderem den französischen Filmpreis César einbrachte.
"Wenn das Leben nicht unzulänglich wäre, würde man nicht schreiben."
Nathalie Oppenheim, eine erfolgreiche Autorin, ist der Einladung des Literaturliebhabers Roland in die französische Provinz gefolgt, um dort aus ihrem neuen Roman 'Land des Überdrusses' zu lesen. Darin erzählt sie die Geschichte der Schriftstellerin Gabrielle, die ebenfalls an einem Roman mit dem Titel 'Ihre Version des Spiels' arbeitet und einen Mordkomplott gegen die Liebhaberin ihres Mannes plant. Der Empfang und die Präsentation der berühmten Autorin geraten jedoch zum Bedrängnis. Die Journalistin Rosanna Ertel-Keval insistiert mit ihren Fragen unaufhörlich und ausschließlich auf autobiographische Bezüge in Nathalies Buch. Die Autorin verweigert die Antworten. Die Situation wird gänzlich unerträglich, als beim anschließenden Cocktailempfang der Bürgermeister seine Gedanken zu Kunst und Literatur ausführt. Auch er will, wie alle im Ort, mit Hilfe des Literaturstars dem eigenen Dasein mehr Glanz verleihen.
Yasmina Rezas Stücke sind die weltweit am häufigsten gespielten Gegenwartstexte. Ihr Stück 'Der Gott des Gemetzels' bearbeitete sie mit Roman Polanski zu einem Drehbuch, das ihr unter anderem den französischen Filmpreis César einbrachte.
Regie Stephan Kimmig
Bühne Katja Haß
Kostüme Anja Rabes
Musik Michael Verhovec
Dramaturgie Juliane Koepp
Uraufführung 2. Oktober 2012
Corinna HarfouchNathalie Oppenheim

Katrin WichmannRosanna Ertel-Keval

Alexander KhuonRoland Boulanger

Bernd StempelDer Bürgermeister

Nathalie Oppenheim
Rosanna Ertel-Keval
Roland Boulanger
Der Bürgermeister
Außerdem im Spielplan
Mit englischen Übertiteln
Regie: Claudia Bossard
DT Kontext: Im Anschluss an die Vorstellung Vortrag und Gespräch mit Rainald Goetz
DT Bühne
19.30 - 21.50
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Wiederaufnahme
Mit englischen Übertiteln
Forever Yin Forever Young
Die Welt des Funny van Dannen
Regie: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner
Kammer
20.00 - 21.30
Größer, bewundernswerter jedoch die Kunst einer Corinna Harfouch, die derart realistisch spielt, dass ihre Figur Risse bekommt. Sie nestelt am Haar, fingert am grellgelben Brillenetui, ruckelt mit dem grellgelben Stuhl und nimmt jede Silbe wie eine heiße Kartoffel in den Mund. Es ist, als wolle sie ihre Nathalie Oppenheim vor Wirklichkeitsgehalt zum Platzen bringen, als wüchsen der Figur an den Rändern surreale Fransen, als würde sie vor lauter Überschärfe ins unwirkliche, Gespensterhafte kippen. (…) Sie erspielt sich ein seelisches Figurenmagnetfeld, das man meint, alle anderen seine Ausfällungen ihrer Phantasie. So scheu und hypernervös, wie sie am Beginn des Gesprächs mit Rosanna ist, so angeschossen sie von dieser durch Katrin Wichmann konsequent als journalistische Wadenbeißerin genommene Konkurrenzfrau wirkt, so flattrig sie auf die Avancen des von Alexander Khuon zur Karikatur gewendeten Herrn Bibliothekar reagiert – wenn diese Nathalie explodiert, wenn sie auf den Tisch haut und knalllaut schweigt, wenn sie von der Bühne marschiert und den Rotwein in sich hineinschüttet, ist alles um sie herum Bestandteil einer unverrückbaren Nathalie-Welt. (…) Und es gibt keine raffiniertere Explosionsspielerin als Harfouch, weil niemand so viele Neben- und Hauptwege findet, eine Situation eskalieren zu lassen. Das muss man gesehen haben.