Jochen Schanotta

von Georg Seidel
Regie Frank Abt
Kostüme Marie Roth
Dramaturgie Meike Schmitz
Premiere 18. Dezember 2011
Andreas DöhlerSchanotta
Natali SeeligMutter
Daniel HoevelsKörner
Kathleen MorgeneyerKlette
Thomas SchumacherWeber /Lehrer
Simon BrusisArzt / Rudi
Schanotta
Mutter
Körner
Weber /Lehrer
Arzt / Rudi
nachtkritik.de
Hartmut Krug, 18.12.2011
Was im Stück auf die DDR gemünzt ist, wischt das tolle Ensemble beiseite. Es zeigt Menschentheater. Grandios die Szene, in der zwei Männer von einem Film erzählen und dabei ihre eigene Situation charakterisieren. […] Kabarett gibt es hier nicht, nur stillen Humor. Frank Abts Inszenierung geht respektvoll um mit Seidels 'Jochen Schanotta' und entdeckt es für uns als aktuelles Zeitstück. Was im Stück auf die DDR gemünzt ist, wischt das tolle Ensemble beiseite. Es zeigt Menschentheater. Grandios die Szene, in der zwei Männer von einem Film erzählen und dabei ihre eigene Situation charakterisieren. […] Kabarett gibt es hier nicht, nur stillen Humor. Frank Abts Inszenierung geht respektvoll um mit Seidels 'Jochen Schanotta' und entdeckt es für uns als aktuelles Zeitstück.
Der Tagesspiegel
Christoph Funke, 21.12.2012
Da sind überwältigend schöne, fantastische Bilder, dunkel und vieldeutig. Und dann ganz frische, direkte Aussagen über Alltägliches, mit denen ideologisch Vorgestanztes frech und provokativ hinweggefegt wird. 
[…] Es ist eine besondere Aura um diesen Kerl, von der sich die anderen nur borgen können. Kathleen Morgeneyer gibt der Schanotta-Freundin Klette einen spröden, rührenden Charme, Daniel Hoevels zeigt die beklemmend zwielichtige Verlogenheit des Lehrers Körner, Natali Seelig bringt die Mutter überlegen, unangreifbar auf die Bühne. Döhlers Schanotta zieht auch die Wahrheiten dieser Figuren ans Licht, ihre Hilflosigkeit, ihren Charme, ihre tapfer versuchte Ehrlichkeit, ihr böses Versagen.
Da sind überwältigend schöne, fantastische Bilder, dunkel und vieldeutig. Und dann ganz frische, direkte Aussagen über Alltägliches, mit denen ideologisch Vorgestanztes frech und provokativ hinweggefegt wird. 
[…] Es ist eine besondere Aura um diesen Kerl, von der sich die anderen nur borgen können. Kathleen Morgeneyer gibt der Schanotta-Freundin Klette einen spröden, rührenden Charme, Daniel Hoevels zeigt die beklemmend zwielichtige Verlogenheit des Lehrers Körner, Natali Seelig bringt die Mutter überlegen, unangreifbar auf die Bühne. Döhlers Schanotta zieht auch die Wahrheiten dieser Figuren ans Licht, ihre Hilflosigkeit, ihren Charme, ihre tapfer versuchte Ehrlichkeit, ihr böses Versagen.
Berliner Zeitung
Ulrich Seidler, 22.12.2012
Wie der funkelt! Welche Kraft und Wildheit, wenn er die Arme hochreißt. Hier bin ich! Nehmt mich! Lasst mich! Ihr könnt mich mal!  Und dann, die Verkleinerung, die Zurechtstutzung und Erschlaffung, wenn er das Unterhemd in den Schlüpfer stopft, die Hose über den Bauchnabel zieht, sich die Haare ordentlich anklebt. Wie der funkelt! Welche Kraft und Wildheit, wenn er die Arme hochreißt. Hier bin ich! Nehmt mich! Lasst mich! Ihr könnt mich mal!  Und dann, die Verkleinerung, die Zurechtstutzung und Erschlaffung, wenn er das Unterhemd in den Schlüpfer stopft, die Hose über den Bauchnabel zieht, sich die Haare ordentlich anklebt.
Die Welt
Elmar Krekeler, 22.12.2012
Es ist kein Jugendstück, das Abt klug aufarbeitet, in einem piefigen Wohnzimmerlampenladen spielen lässt. Auch kein DDR Endstück. Es ist eine zeitlose Parabel aufs Ausbrennen eines letztlich Antriebslosen.  […] Ändert nichts daran, dass man das – gerade weil das Ensemble um den großartigen Schanotta von Andreas Dühler Seidels Menschenspiel mustergültig umsetzt – gerne sieht. Und hört. Seidels Sprache ist wirklich verblüffend. Es ist kein Jugendstück, das Abt klug aufarbeitet, in einem piefigen Wohnzimmerlampenladen spielen lässt. Auch kein DDR Endstück. Es ist eine zeitlose Parabel aufs Ausbrennen eines letztlich Antriebslosen.  […] Ändert nichts daran, dass man das – gerade weil das Ensemble um den großartigen Schanotta von Andreas Dühler Seidels Menschenspiel mustergültig umsetzt – gerne sieht. Und hört. Seidels Sprache ist wirklich verblüffend.
Berliner Morgenpost
Georg Kasch, 21.12.2012
Kurz danach tanzen Schanotta und Klette wild zu Mozart durch den Raum, machen sich mit Pappkronen im Konfettiregen zum Königspaar. Ein berauschender Moment des Lebens, dem ein Abstieg in die Dunkelheit folgt. Geschickt hat Abt die letzte vor die vorletzte Szene gestellt, den Abschieds-Alptraum, in dem Seelig Döhler ein Clownsgesicht malt, vor Schanottas Todesvision. Sein letztes Wort: "Schweigen". Kurz danach tanzen Schanotta und Klette wild zu Mozart durch den Raum, machen sich mit Pappkronen im Konfettiregen zum Königspaar. Ein berauschender Moment des Lebens, dem ein Abstieg in die Dunkelheit folgt. Geschickt hat Abt die letzte vor die vorletzte Szene gestellt, den Abschieds-Alptraum, in dem Seelig Döhler ein Clownsgesicht malt, vor Schanottas Todesvision. Sein letztes Wort: "Schweigen".
Süddeutsche Zeitung
Peter Laudenbach, 28.12.2012
Andreas Döhler, der immer mehr zu einem der spannendsten Protagonisten im DT-Ensemble wird, probiert mit seinem ersten Auftritt in dem Schanotta seine Verweigerungshaltung formuliert ("Man hätte es nie mitmachen dürfen") verschiedene Haltungen der Individual-Dissidenz aus, indem er den Monolog dreimal in Variationen durchspielt: Beiläufig. Mit expressionistischem Pathos. Sensibel nach innen gekehrt. Das Spiel, auch das der anderen Darsteller, ist leicht, unverschwitzt, ohne kleberiges Leidens-Pathos oder milieunaturalistisches Authentizitätsgefummel und genau darum eindrücklich. Auch die Bühne (Anne Ehrlich), leer bis auf einen arg symbolschwer aufragenden Quader – kleiner Hinweis auf die böse Mauer -, kommt ohne Zeitkolorit und DDR-Folklore aus.
(...)
Wie Kathleen Morgeneyer dieser Klette als halb verstörtes halb in die eigenen Gefühlswlten eingekapseltes Mädchen spielt, wie sie die Balance hält zwischen Verrohrung, früh zerstörten Lebenschancen und Momenten einer unverstellten Glücksehnsucht, ist eine Freude – was für eine tolle Schauspielerin!
Andreas Döhler, der immer mehr zu einem der spannendsten Protagonisten im DT-Ensemble wird, probiert mit seinem ersten Auftritt in dem Schanotta seine Verweigerungshaltung formuliert ("Man hätte es nie mitmachen dürfen") verschiedene Haltungen der Individual-Dissidenz aus, indem er den Monolog dreimal in Variationen durchspielt: Beiläufig. Mit expressionistischem Pathos. Sensibel nach innen gekehrt. Das Spiel, auch das der anderen Darsteller, ist leicht, unverschwitzt, ohne kleberiges Leidens-Pathos oder milieunaturalistisches Authentizitätsgefummel und genau darum eindrücklich. Auch die Bühne (Anne Ehrlich), leer bis auf einen arg symbolschwer aufragenden Quader – kleiner Hinweis auf die böse Mauer -, kommt ohne Zeitkolorit und DDR-Folklore aus.
(...)
Wie Kathleen Morgeneyer dieser Klette als halb verstörtes halb in die eigenen Gefühlswlten eingekapseltes Mädchen spielt, wie sie die Balance hält zwischen Verrohrung, früh zerstörten Lebenschancen und Momenten einer unverstellten Glücksehnsucht, ist eine Freude – was für eine tolle Schauspielerin!

Außerdem im Spielplan

Vorstellung fällt leider aus
von Ewald Palmetshofer nach Christopher Marlowe
Regie: Jessica Weisskirchen
Leider muss die Vorstellung von Edward II. Die Liebe bin ich entfallen. Der Grund dafür sind Erkrankungen im Ensemble.
Box
19.00
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Wiederaufnahme
DT Bühne
20.00 - 21.15
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
DT Kontext

Popsalon: Peter Urban (Journalist und ESC-Moderator)

mit Jens Balzer und Tobi Müller
Bar
21.00
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse