
Kind ohne Zimmer
von Annett Gröschner
In den Ritzen ist der Wind,
irgendwo ist auch ein Kind hier
zu Hause.
Rio Reiser
D. sitzt rum, alles ist wie tot und draußen ist das Leben. Nichts passt ihr mehr, das Kinderzimmer, das alte Leben – alles zu klein, zu eng. D. hält Ausschau nach dem Besonderen, sucht nach Auswegen und Leuten, mit denen man was erleben kann. Wenn A. groß ist, will er bei seiner Mama wohnen. Wenn er ganz groß ist, will er in einer Stadt leben, wo’s ruhig ist und wo Bauernhöfe sind. In Holland. Denn da ist es schön. Er nimmt dann alles mit aus dem Heim. Braucht er ja alles. J. wollte weg damals, nur weg. Eine Weltreise machen. Mit dem Wochenendticket. Keine Ahnung wohin. Weiter als bis zum Alex ist J. nicht gekommen. Die Inszenierung erzählt von Kindern, für die das eigene Zimmer keine Selbstverständlichkeit ist. Was bedeutet eigener Raum, Rückzug, Privatsphäre für sie? Wie wünschen sie sich ihr Zuhause? Jugendliche und Schauspieler entwerfen aus Interviews, Begegnungen und Geschichten ein Gegenbild zur Ikeakinderzimmernormalität.
Mit freundlicher Unterstützung von Sparkassenstiftung und EnBW
irgendwo ist auch ein Kind hier
zu Hause.
Rio Reiser
D. sitzt rum, alles ist wie tot und draußen ist das Leben. Nichts passt ihr mehr, das Kinderzimmer, das alte Leben – alles zu klein, zu eng. D. hält Ausschau nach dem Besonderen, sucht nach Auswegen und Leuten, mit denen man was erleben kann. Wenn A. groß ist, will er bei seiner Mama wohnen. Wenn er ganz groß ist, will er in einer Stadt leben, wo’s ruhig ist und wo Bauernhöfe sind. In Holland. Denn da ist es schön. Er nimmt dann alles mit aus dem Heim. Braucht er ja alles. J. wollte weg damals, nur weg. Eine Weltreise machen. Mit dem Wochenendticket. Keine Ahnung wohin. Weiter als bis zum Alex ist J. nicht gekommen. Die Inszenierung erzählt von Kindern, für die das eigene Zimmer keine Selbstverständlichkeit ist. Was bedeutet eigener Raum, Rückzug, Privatsphäre für sie? Wie wünschen sie sich ihr Zuhause? Jugendliche und Schauspieler entwerfen aus Interviews, Begegnungen und Geschichten ein Gegenbild zur Ikeakinderzimmernormalität.
Mit freundlicher Unterstützung von Sparkassenstiftung und EnBW
Premiere 23. Mai 2012
Aylin Dunkel
Jürgen Huth

Maike Knirsch
Lily Kumpe
Anne Rohde
Michael Schweighöfer

Ingraban von Stolzmann
Thao Tran
Aylin Dunkel, Jürgen Huth, Maike Knirsch, Lily Kumpe, Anne Rohde, Michael Schweighöfer, Ingraban von Stolzmann, Thao Tran
RBB Kulturradio am Vormittag 24.5.2012
Unsere Partner
Außerdem im Spielplan
Mit englischen Übertiteln
Regie: Claudia Bossard
DT Kontext: Im Anschluss an die Vorstellung Vortrag und Gespräch mit Rainald Goetz
DT Bühne
19.30 - 21.50
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Wiederaufnahme
Mit englischen Übertiteln
Forever Yin Forever Young
Die Welt des Funny van Dannen
Regie: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner
Kammer
20.00 - 21.30
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Fazit: Ein aufwühlendes, hochprofessionelles Theaterstück für jedermann ab 8 Jahren Ein seltenes, ein beglückendes, ja berauschendes Theatererlebnis voller Überraschungen und ausgespielter Anspielungen. Die Text-Bewohner schildern ihr Da-Sein, ihre Träume von eigenen Räumen. In meinen Raum darf fünf Jahre keiner rein, sagt eine, ich mache Handarbeiten aus Luft, die andere, ein Sofa wünscht sich der dritte. Besonders witzig ist der Regieeinfall, den deutlich älteren Schauspieler Michael Schweighöfer mit der Rolle des siebenjährigen Kevin zu besetzen, der von einer Tobe-Gummizelle und Star Wars schwärmt. Da lachten die jüngsten Premierenbesucher hell heraus.
Fazit: Ein aufwühlendes, hochprofessionelles Theaterstück für jedermann ab 8 Jahren
Heranwachsende auf der Suche nach Wärme und Familie, die sie daheim nicht haben. Die sich in virtuelle Welten zurückziehen, TV-Soaps als Zeitvertreib konsumieren und in ihren Träumen „Häuser aus Luft“ bauen. Und die sich nicht an das Böse, Schreckliche erinnern wollen, an die Zeit im Heim, an die Enge in der Dachkammer, in die der Sturm den Schnee hereinwehte. Die den Schmerz um die Mutter im Gefängnis, den Vater, der ins Irgendwo verschwunden ist, verdrängen durch lebendige Kuscheltiere und solche aus Plüsch. Andererseits die Ratlosigkeit eines Vaters, der seine Tochter schon lange verloren hatte, ehe sie ihn mit 13 Jahren verließ. Was haben Eltern falsch gemacht, wo ist die Schuld zu suchen? (...)
Wieder einmal bestätigt das Junge DT, dass hier von sehr talentierten Jugendlichen mit großer Ambition Theater für das Theaterpublikum gemacht wird, nicht Theater von Kindern für Kinder. Der hoch gesteckte Anspruch wird so sehr erfüllt, dass sich die arrivierten DT-Profis Michael Schweighöfer und Jürgen Huth ganz einfach in das Ensemble der Jugendlichen einfügen. Mitdenken und Nachdenken ist an diesem Theaterabend angesagt. Nicht nur, weil das Ensemble am Ende Fragen dazu mit auf den Weg gibt. Denn schon zuvor ist nichts aus der Welt Heranwachsender, die ihr Zuhause nicht als solches erleben, versteckt worden oder vergessen geblieben: Einblicke in das Seelenleben einer sehnsuchtsvollen Generation – Heimkinder, ungeliebte Kinder, Straßenkinder, die Drogenszene.
Heranwachsende auf der Suche nach Wärme und Familie, die sie daheim nicht haben. Die sich in virtuelle Welten zurückziehen, TV-Soaps als Zeitvertreib konsumieren und in ihren Träumen „Häuser aus Luft“ bauen. Und die sich nicht an das Böse, Schreckliche erinnern wollen, an die Zeit im Heim, an die Enge in der Dachkammer, in die der Sturm den Schnee hereinwehte. Die den Schmerz um die Mutter im Gefängnis, den Vater, der ins Irgendwo verschwunden ist, verdrängen durch lebendige Kuscheltiere und solche aus Plüsch. Andererseits die Ratlosigkeit eines Vaters, der seine Tochter schon lange verloren hatte, ehe sie ihn mit 13 Jahren verließ. Was haben Eltern falsch gemacht, wo ist die Schuld zu suchen? (...)
Wieder einmal bestätigt das Junge DT, dass hier von sehr talentierten Jugendlichen mit großer Ambition Theater für das Theaterpublikum gemacht wird, nicht Theater von Kindern für Kinder. Der hoch gesteckte Anspruch wird so sehr erfüllt, dass sich die arrivierten DT-Profis Michael Schweighöfer und Jürgen Huth ganz einfach in das Ensemble der Jugendlichen einfügen.