
Land der ersten Dinge / Bludičky
von Nino Haratischwili
in deutscher und slowakischer Sprache mit deutschen Übertiteln
"Dinge ändern sich. Sie ändern sich schnell und brachial. Ohne jede beschissene Vorwarnung ... und du musst von vorn anfangen."
Lara aus dem Westen, eine ehemalige Richterin, in ihrer Jugend leidenschaftlich links und unangepasst, jetzt ans Bett gefesselt - und Natalia aus dem Osten, ihre Pflegerin, ehemalige Orgelspielerin, Tochter eines Dissidenten, Witwe eines Spitzels – zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen aufeinander und sind gezwungen, sich den Schatten der Vergangenheit zu stellen.
Koproduktion mit dem Slowakischen Nationaltheater Bratislava (SND) im Rahmen des von der EU geförderten Projekts THE ART OF AGEING der European Theatre Convention (ETC)
Kooperation mit der UdK Berlin
Ein Auftragswerk des Deutschen Theater Berlin
"Dinge ändern sich. Sie ändern sich schnell und brachial. Ohne jede beschissene Vorwarnung ... und du musst von vorn anfangen."
Lara aus dem Westen, eine ehemalige Richterin, in ihrer Jugend leidenschaftlich links und unangepasst, jetzt ans Bett gefesselt - und Natalia aus dem Osten, ihre Pflegerin, ehemalige Orgelspielerin, Tochter eines Dissidenten, Witwe eines Spitzels – zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen aufeinander und sind gezwungen, sich den Schatten der Vergangenheit zu stellen.
Koproduktion mit dem Slowakischen Nationaltheater Bratislava (SND) im Rahmen des von der EU geförderten Projekts THE ART OF AGEING der European Theatre Convention (ETC)
Kooperation mit der UdK Berlin
Ein Auftragswerk des Deutschen Theater Berlin
Regie Brit Bartkowiak
Bühne Nikolaus Frinke
Kostüme Karin Rosemann
Musik Thies Mynther
Dramaturgie Ulrich Beck, Miriam Kičiňová, Peter Pavlac
Projektleitung Christa Müller, Radana Hromníková
Uraufführung 14. November 2014
Koproduktion mit dem Slowakischen Nationaltheater Bratislava; Kooperation mit der UdK Berlin
Koproduktion mit dem Slowakischen Nationaltheater Bratislava; Kooperation mit der UdK Berlin
Gabriele HeinzLara

Emília VášáryováNatalia
Dušan JamrichDavid
Eric WehlanMika

Temeswar
17. April 2015
17. April 2015
Dušan Jamrich als toter Ehemann ist von herausragender Präsenz, seine Stimme tief und schwer und traurig. Bartkowiak übersetzt die klare Sprache in poetische Bilder: wenn etwa die von Gabriele Heinz gespielte Lara zum Bob-Dylan-Song von ihrer wilden Jugend träumt und ihr ein Fön Fahrtwind ins Haar pustet. (...) Und wenn die Monologe aus Ost und West so ineinander verschränkt werden, als ob sich Geschichte und Geschichten ausweglos bedingen. Das Stück ist für das Projekt 'The Art of Ageing' des europäischen Theaternetzwerkes ETC entstanden, als Koproduktion des Slowakischen Nationaltheaters in Bratislava und des Deutschen Theaters in Berlin. Brit Bartkowiak inszenierte es dort als berührendes Kammerspiel. Ein Bett, ein Fernseher, eine Badewanne, dazu zwei deutsche und zwei slowakische Schauspieler.
Dušan Jamrich als toter Ehemann ist von herausragender Präsenz, seine Stimme tief und schwer und traurig. Bartkowiak übersetzt die klare Sprache in poetische Bilder: wenn etwa die von Gabriele Heinz gespielte Lara zum Bob-Dylan-Song von ihrer wilden Jugend träumt und ihr ein Fön Fahrtwind ins Haar pustet. (...) Und wenn die Monologe aus Ost und West so ineinander verschränkt werden, als ob sich Geschichte und Geschichten ausweglos bedingen.
Die Zutaten stimmen: Ein kluger Text, gute Schauspieler, eine Regie, die Empathie nicht scheut und ein Blick auf die Systeme, der nie selbstgerecht wird. Etwas gerade ins Auge Schauendes hat diese Inszenierung, die als kleinformatige Studioproduktion keine Großkunst sein kann, aber doch einen Atem für die Fragen europäischer Geschichte hat. Bartkowiak hat das Stück als Koproduktion des Deutschen Theaters Berlin und des Nationaltheater Bratislava mit deutschen und slowakischen Schauspielern erarbeitet. Das wirkt inhaltlich absolut überzeugend, spiegelt das Stück über die Figuren den Umgang mit den Verwerfungen des Kapitalismus wie des Kommunismus wieder. Nur, dass die slowakischen Schauspieler immer mehr ins Zentrum rücken. Das geht Hand in Hand mit dem Text, und dazu kommt noch eine ganz eigene Qualität in der Weise, wie die slowakischen Schauspieler die Erzählungen um Verrat und politischer Fremdbestimmtheit schultern.
Die Zutaten stimmen: Ein kluger Text, gute Schauspieler, eine Regie, die Empathie nicht scheut und ein Blick auf die Systeme, der nie selbstgerecht wird. Etwas gerade ins Auge Schauendes hat diese Inszenierung, die als kleinformatige Studioproduktion keine Großkunst sein kann, aber doch einen Atem für die Fragen europäischer Geschichte hat.