
Stallerhof
von Franz Xaver Kroetz
"Sterne reißts vom Himmel, das kleine Wort: Ich will!"
Von Kindheit an leidet die Bauerntochter Beppi unter der Kälte und den Zurückweisungen ihrer Eltern. Sie wird von ihnen als geistig zurückgeblieben etikettiert. Anstatt sie zu fördern, begegnen die Stallers ihrer Tochter mit Unverständnis und Schlägen und treiben sie so immer tiefer in die Einsamkeit. Nur der kurz vor der Pension stehende Knecht Sepp nimmt sich ihrer an, und zwischen den beiden entwickelt sich eine rührende wie erschreckende Liebesgeschichte. Als Beppi schwanger wird, jagen die Eltern den Knecht vom Hof, die geplante Abtreibung bringen sie jedoch nicht übers Herz. Beppi bekommt das Kind und flieht zu Sepp in die Stadt. Kurz keimt hier die Hoffnung auf ein gutes Leben auf, doch dann nehmen die Ereignisse einen tragischen Verlauf. 'Stallerhof' erzählt nicht nur die Geschichte eines besonderen Mädchens, sondern auch eine Geschichte über gesellschaftliche Außenseiter, über den Wunsch nach Selbstbestimmung und das Bedürfnis des Menschen, anerkannt zu sein.
***
Eingeladen nach Bern
17. und 18. Oktober 2014
Von Kindheit an leidet die Bauerntochter Beppi unter der Kälte und den Zurückweisungen ihrer Eltern. Sie wird von ihnen als geistig zurückgeblieben etikettiert. Anstatt sie zu fördern, begegnen die Stallers ihrer Tochter mit Unverständnis und Schlägen und treiben sie so immer tiefer in die Einsamkeit. Nur der kurz vor der Pension stehende Knecht Sepp nimmt sich ihrer an, und zwischen den beiden entwickelt sich eine rührende wie erschreckende Liebesgeschichte. Als Beppi schwanger wird, jagen die Eltern den Knecht vom Hof, die geplante Abtreibung bringen sie jedoch nicht übers Herz. Beppi bekommt das Kind und flieht zu Sepp in die Stadt. Kurz keimt hier die Hoffnung auf ein gutes Leben auf, doch dann nehmen die Ereignisse einen tragischen Verlauf. 'Stallerhof' erzählt nicht nur die Geschichte eines besonderen Mädchens, sondern auch eine Geschichte über gesellschaftliche Außenseiter, über den Wunsch nach Selbstbestimmung und das Bedürfnis des Menschen, anerkannt zu sein.
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Eingeladen nach Bern
17. und 18. Oktober 2014
Premiere 23. Februar 2013
Thorsten HierseErzähler

Matthias NeukirchStaller
Isabel SchosnigStallerin

Mereika SchulzBeppi
Markwart Müller-ElmauSepp

Erzähler
Staller
Stallerin
Beppi
Außerdem im Spielplan
DT Kontext: Vortrag und Gespräch
Der Traum ist aus? Zur Geschichte und Gegenwart utopischen Denkens
zu Gast: Tobias Brück (Journalist)
Rangfoyer
17.00 - 18.00
Mit englischen Übertiteln
Weltall Erde Mensch
Eine unwahrscheinliche Reise von Alexander Eisenach und Ensemble
Regie: Alexander Eisenach
DT Bühne
18.00 - 21.40
Vorstellung fällt leider aus
Wiederaufnahme
Regie: Jessica Weisskirchen
Leider muss die für heute geplante Vorstellung von Edward II. Die Liebe bin ich entfallen. Der Grund dafür sind Erkrankungen im Ensemble. Sollten Sie bereits Karten erworben haben, wird unser Besucher:innenservice Sie in Kürze kontaktieren.
Anstelle von Edward II. Die Liebe bin ich zeigen wir heute Im Spiegelsaal.
Anstelle von Edward II. Die Liebe bin ich zeigen wir heute Im Spiegelsaal.
Box
19.00
Wiederaufnahme
Eine Inszenierung des DT Jung*
Im Spiegelsaal
Regie: Katharina Bill
Anstelle von Edward II. Die Liebe bin ich zeigen wir heute Im Spiegelsaal.
Box
19:00 - 20:35
Bei Kroetz' angehängter Fortsetzung "Geisterbahn", als Beppi auf- und ausbricht mit dem Kind, einem Holzklotz, und zu Sepp in die Stadt zieht, also eine Utopie aufscheint, da beginnt dieser Abend innerlich zu glühen wie Thorsten Hierses Erzähler. Wo sonst studierte Schauspielerinnen die Beppi verkörpern, steht nun zum ersten Mal eine behinderte Schauspielerin auf der Bühne: Mereika Schulz kommt vom Theater Thikwa, einem der beiden großen Berliner Ensembles für behinderte und nichtbehinderte Künstler. Abt ist sich allerdings auch der Gefahr bewusst, mit seiner Besetzungspolitik einerseits platt zu illustrieren, zum anderen Schulz' Fähigkeiten darauf zu reduzieren, sich selbst zu spielen. Deshalb umkreist Hierse sie als zärtlicher Spielemacher, gibt ihr STichworte, spricht oft ihren Text mit, und in dieser Doppelung steckt nicht nur die Ungewissheit, ob Hierse gerade souffliert, sondern vor allem Verfremdung und Irritation. Außerdem entsteht so ein neuer Freiraum zu höchst reduziertem Spiel: Oft sitzt Schulz' Beppi mit traumverlorenem Lächeln da und lässt die Geschichte passiv über sich ergehen. Dann wieder spricht sie ihre Texte mit einer erstaunlichen Ironie und Distanz. (...)
Bei Kroetz' angehängter Fortsetzung "Geisterbahn", als Beppi auf- und ausbricht mit dem Kind, einem Holzklotz, und zu Sepp in die Stadt zieht, also eine Utopie aufscheint, da beginnt dieser Abend innerlich zu glühen wie Thorsten Hierses Erzähler.
Die Darsteller begnügen sich mit ihrer genau in Kroetz' kunst-bajuwarisches Idiom hineinhörenden Wortkunst und mit ein paar hinreichend klar angedeuteten Körperhaltungen und Mienen: Markwart Müller-Elmaus geduckter Kopf etwa erzählt schon genug über seinen Sepp, er muss ihn nicht großartig hinchargieren. Mereika Schulz ist einfach dabei, sie spricht mit ihrer klaren Stimme (und sagt "Hümmel" statt "Himmel"), sie hantiert mit Holzpuppen oder sie schaukelt das Kind in der Wiege. Und all die voyeuristischen Fragen, die man als Zuschauer an sie und ihre Behinderung hatte, stellen sich nicht. Oder sie werden nicht beantwortet. Jedenfalls nicht auf der Bühne, sondern höchstens im Kopf des Zuschauers. Man verlässt das Theater ohne jede Peinlichkeit. Denn die Begegnung mit der sogenannten Randgruppe ist in großer Selbstverständlichkeit abgelaufen. Und denunziert wurde, so glaube ich, niemand. Stallerhof – Mit seiner Kroetz-Inszenierung am Deutschen Theater Berlin macht Frank Abt einen längst fälligen Schritt voran
Die Darsteller begnügen sich mit ihrer genau in Kroetz' kunst-bajuwarisches Idiom hineinhörenden Wortkunst und mit ein paar hinreichend klar angedeuteten Körperhaltungen und Mienen: Markwart Müller-Elmaus geduckter Kopf etwa erzählt schon genug über seinen Sepp, er muss ihn nicht großartig hinchargieren. Mereika Schulz ist einfach dabei, sie spricht mit ihrer klaren Stimme (und sagt "Hümmel" statt "Himmel"), sie hantiert mit Holzpuppen oder sie schaukelt das Kind in der Wiege. Und all die voyeuristischen Fragen, die man als Zuschauer an sie und ihre Behinderung hatte, stellen sich nicht. Oder sie werden nicht beantwortet. Jedenfalls nicht auf der Bühne, sondern höchstens im Kopf des Zuschauers. Man verlässt das Theater ohne jede Peinlichkeit. Denn die Begegnung mit der sogenannten Randgruppe ist in großer Selbstverständlichkeit abgelaufen. Und denunziert wurde, so glaube ich, niemand.