
Tod.Sünde.7
Die Todsünde ist wie auch die Liebe eine radikale Möglichkeit,
die der Mensch in Freiheit wählen kann.
Katechismus der Katholischen Kirche
Der Umgang mit dem Bösen hat die Menschheit zu allen Zeiten beschäftigt: Im 4. Jahrhundert nach Christus geht ein Mönch in die Wüste und beschreibt die Verführung zur Sünde als dämonische Heimsuchung, im 21. Jahrhundert feiert der Slogan 'Geiz ist geil' gleich zwei Todsünden und Langnese ein limitiertes Sündensortiment. Welche Bedeutung haben Hochmut, Geiz, Neid, Zorn, Trägheit, Völlerei, Wollust in einer säkularisierten Gesellschaft, deren treibende Kräfte Konkurrenz und Konsum sind? Wer oder was führt uns heute in Versuchung? All you can eat? YouPorn? Primark? Der Wolf der Wall Street?
Der Regisseur Wojtek Klemm fragt mit seinem jugendlichen Ensemble nach der Rolle von Lust und Laster im Jahr 2014. Wann geht es mal nicht um me, myself and I? Was ist uns gleichgültig und was macht uns an? Wann rasten wir aus und warum sind wir so ungerührt? Weshalb fotografieren wir uns selbst und wovon bekommen wir nie genug? Und was ist falsch daran? Auf der Basis eigener Texte entsteht zusammen mit den Körperbildern der Choreografin Efrat Stempler eine heutige Höllenfahrt in sieben Kreisen - auf dem dünnen Eis der freien Wahl.
Mit freundlicher Unterstützung der K. S. Fischer-Stiftung.
***
Einladungen
Dresden, 1. Bürgerbühnenfestival
22. Mai 2014
die der Mensch in Freiheit wählen kann.
Katechismus der Katholischen Kirche
Der Umgang mit dem Bösen hat die Menschheit zu allen Zeiten beschäftigt: Im 4. Jahrhundert nach Christus geht ein Mönch in die Wüste und beschreibt die Verführung zur Sünde als dämonische Heimsuchung, im 21. Jahrhundert feiert der Slogan 'Geiz ist geil' gleich zwei Todsünden und Langnese ein limitiertes Sündensortiment. Welche Bedeutung haben Hochmut, Geiz, Neid, Zorn, Trägheit, Völlerei, Wollust in einer säkularisierten Gesellschaft, deren treibende Kräfte Konkurrenz und Konsum sind? Wer oder was führt uns heute in Versuchung? All you can eat? YouPorn? Primark? Der Wolf der Wall Street?
Der Regisseur Wojtek Klemm fragt mit seinem jugendlichen Ensemble nach der Rolle von Lust und Laster im Jahr 2014. Wann geht es mal nicht um me, myself and I? Was ist uns gleichgültig und was macht uns an? Wann rasten wir aus und warum sind wir so ungerührt? Weshalb fotografieren wir uns selbst und wovon bekommen wir nie genug? Und was ist falsch daran? Auf der Basis eigener Texte entsteht zusammen mit den Körperbildern der Choreografin Efrat Stempler eine heutige Höllenfahrt in sieben Kreisen - auf dem dünnen Eis der freien Wahl.
Mit freundlicher Unterstützung der K. S. Fischer-Stiftung.
***
Einladungen
Dresden, 1. Bürgerbühnenfestival
22. Mai 2014
Regie Wojtek Klemm
Bühne und Kostüme Mascha Mazur
Musik Micha Kaplan
Choreographie Efrat Stempler
Dramaturgie Birgit Lengers
Premiere 8. Mai 2014
Kerim Balli
Lara Bardelle
Linda Blümchen
Dorian Brunz
Artur Chruszcz
Ruby Commey
Stella Doerenbach
Alexander Finger
Olivia Kan-Sperling
Manuel Kern
Katrija Lehmann
Luise Mehner
Sophia Neuheisel
Anne Rohde
Larissa Wagenhals
Anne Weise
Kerim Balli, Lara Bardelle, Linda Blümchen, Dorian Brunz, Artur Chruszcz, Ruby Commey, Stella Doerenbach, Alexander Finger, Olivia Kan-Sperling, Manuel Kern, Katrija Lehmann, Luise Mehner, Sophia Neuheisel, Anne Rohde, Larissa Wagenhals, Anne Weise
Außerdem im Spielplan
Vorstellung fällt leider aus
Regie: Jessica Weisskirchen
Leider muss die Vorstellung von Edward II. Die Liebe bin ich entfallen. Der Grund dafür sind Erkrankungen im Ensemble.
Box
19.00
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Wiederaufnahme
Regie: Christian Schwochow
DT Bühne
20.00 - 21.15
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Bar
21.00
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Und wie definiert sich das, 'das Böse'? Manche Todsünden seien Dämonen, sagt eine Figur in 'Tod.Sünde.7'. Die katholische Kirche geht davon aus, dass wir durch die Erbsünde „böse“ in diese Welt geboren werden. Sind wir dann überhaupt noch verantwortlich für unsere Taten? Dann lohnt es sich ja auch nicht, sich anzustrengen um „gut“ zu sein, oder doch? Dann hätte die Jugend mit ihrem Hedonismus ja Recht. Oder die Gesellschaft ist schuld: Wenn Gewinnstreben und Opportunismus immer mehr an Wert gewinnen, bleibt dem Einzelnen nichts anderes übrig, könnte man antworten. Mit diesen philosophischen Fragen konfrontiert Regisseur Wojtek Klemm den Zuschauer. 'Tod.Sünde.7' reflektiert die Verschiebung von Werten, fragt nach Idealen und zeigt eine Jugend in Zeiten einer medialen Reizüberflutung. Die Gruppe von SchauspielerInnen des jugendlichen Ensembles liefert eine beeindruckende Leistung ab. Das Bühnenbild ist minimalistisch, ein biblischer Bezug ist erkennbar: Die Bühnenwand in einer hellen Holzverkleidung hat zwei Türen, die an die von Beichtkammern erinnern. Eine moderne Jesusfigur ist auf das Holz aufgesprayt. Eine junge Frau betritt die Bühne. Im Lederminirock und Netzstrumpfhose will sie nicht durch die offenen Türen gehen, sondern buchstäblich „mit dem Kopf durch die Wand“. Kein Bemühen der Jugend um Moral und Tugend also, könnte man meinen. Oder nur die Verweigerung einer christlichen Moral? Denn dann schreit die junge Frau ihren Zorn und ihre Fragen an die Welt heraus: „Warum sind einige so reich und satt und die anderen so arm und hungrig?“, will sie wissen. Und: Warum sind Menschen einander egal und es ist ihnen egal, dass sie einander egal sind? Eine Massenversammlung von Jugendlichen übertönt den Wutausbruch: Da ist er, der Konformismus und Mainstream unserer Zeit. (...)
Und wie definiert sich das, 'das Böse'? Manche Todsünden seien Dämonen, sagt eine Figur in 'Tod.Sünde.7'. Die katholische Kirche geht davon aus, dass wir durch die Erbsünde „böse“ in diese Welt geboren werden. Sind wir dann überhaupt noch verantwortlich für unsere Taten? Dann lohnt es sich ja auch nicht, sich anzustrengen um „gut“ zu sein, oder doch? Dann hätte die Jugend mit ihrem Hedonismus ja Recht. Oder die Gesellschaft ist schuld: Wenn Gewinnstreben und Opportunismus immer mehr an Wert gewinnen, bleibt dem Einzelnen nichts anderes übrig, könnte man antworten. Mit diesen philosophischen Fragen konfrontiert Regisseur Wojtek Klemm den Zuschauer. 'Tod.Sünde.7' reflektiert die Verschiebung von Werten, fragt nach Idealen und zeigt eine Jugend in Zeiten einer medialen Reizüberflutung.