
Zu der Zeit der Königinmutter
Die besten Tage haben sie längst hinter sich, die Gäste der New-Jersey-Bar. An diesem Ort, der irgendwo auf der Welt ist, erzählen sie Geschichten aus der Zeit der Königinmutter. Damals floss das Bier in Strömen, die Nächte waren ewig, und die Frauen, die alles haben konnten, leuchteten vor Schönheit. Vom nie endenden Rausch, der Trunkenheit, dem Erbrochenen und dem Jasminduft der Königinnen berichten die gestrandeten Figuren des Abseits dem Neuen, der die Bar betritt. Auf ihn gewartet haben sie nicht, doch vielleicht werden mit ihm die verblassenden Erinnerungen wieder bunt. Denn, so heißt es im Stück, "Worte besitzen keinen Wert, wenn sie nicht in den Zustand der Existenz gebracht werden."
Zu der Zeit der Königinmutter ist das erste Theaterstück, das Fiston Mwanza Mujila in deutscher Sprache geschrieben hat. Diese Sprache klingt bei ihm wie Musik. Sinnlich, zügellos und mitreißend erzählt er von einem Ort am Rand von Raum und Zeit.
Zu der Zeit der Königinmutter ist das erste Theaterstück, das Fiston Mwanza Mujila in deutscher Sprache geschrieben hat. Diese Sprache klingt bei ihm wie Musik. Sinnlich, zügellos und mitreißend erzählt er von einem Ort am Rand von Raum und Zeit.
Regie Charlotte Sprenger
Bühne / Kostüme Aleksandra Pavlović
Musik Jonas Landerschier
Licht Peter Grahn
Dramaturgie Franziska Trinkaus
Deutsche Erstaufführung
08. Dezember 2019
Box
08. Dezember 2019
Box
Harald Baumgartner

Franziska Machens

Kara Schröder
Caner Sunar

Niklas Wetzel

Jonas LanderschierLive-Musik

Philipp HaagenLive-Musik

Live-Musik
Außerdem im Spielplan
Vorstellung fällt leider aus
Regie: Jessica Weisskirchen
Leider muss die Vorstellung von Edward II. Die Liebe bin ich entfallen. Der Grund dafür sind Erkrankungen im Ensemble.
Box
19.00
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Wiederaufnahme
Regie: Christian Schwochow
DT Bühne
20.00 - 21.15
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Bar
21.00
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Machens, Wetzel, Baumgartners Cowboy sowie Kara Schröder und Caner Sunar (beide in roten Abendkleidern) teilen sich den Text, springen in ihm umher [...]
Nun bringt Charlotte Sprenger den Stoff in die Box des Deutschen Theaters. Zum Glück vermeidet sie dabei eine Übertragung in allzu naheliegende Settings, was den zarten Text nur in Bedrängnis brächte. Die New Jersey Bar ist hier keine Bar und erst recht keine im Kongo.
Machens, Wetzel, Baumgartners Cowboy sowie Kara Schröder und Caner Sunar (beide in roten Abendkleidern) teilen sich den Text, springen in ihm umher [...]
Natürlich wird nicht in einer Bar gespielt. (Ein heiliges Gesetz des deutschen Theaters: einen Text niemals dort spielen lassen, wo er angelegt ist.) [..] Die fünf Spielerinnen und Spieler, darunter Franziska Machens und Harald Baumgartner, bewegen sich zwischen zwei gold-silbernen Rahmen am vorderen und hinteren Bühnenrand. In der Mitte eine blank polierte Toilette auf einem Sockel, die zwar nicht aussieht wie Duchamps’ Pissoir, aber von Niklas Wetzel durchaus angebetet, gestreichelt und geputzt wird wie ein kostbares Ausstellungsstück. [...] das Besondere des Textes ist sein Rhythmus. Er besitzt eine unglaublich musikalische Sprache, die mit Wiederholungen und Refrains spielt. Flirrend ist sie, fiebrig, drängt stets an den Abgrund, kennt nichts Laues, nur Liebe, Schmerz, Sehnsucht, Gewalt – und Melancholie.
Natürlich wird nicht in einer Bar gespielt. (Ein heiliges Gesetz des deutschen Theaters: einen Text niemals dort spielen lassen, wo er angelegt ist.) [..] Die fünf Spielerinnen und Spieler, darunter Franziska Machens und Harald Baumgartner, bewegen sich zwischen zwei gold-silbernen Rahmen am vorderen und hinteren Bühnenrand. In der Mitte eine blank polierte Toilette auf einem Sockel, die zwar nicht aussieht wie Duchamps’ Pissoir, aber von Niklas Wetzel durchaus angebetet, gestreichelt und geputzt wird wie ein kostbares Ausstellungsstück.
Mehr Ambivalenz gelingt Kara Schröder und vor allem Niklas Wetzel, der zunächst hingebungsvoll eine Kloschüssel wienert und später einen hoch-engagierten Monolog hinlegt über "Solo", den jungen Mann, der aus Lehm geschaffen wurde und in einer unvorsichtigen Nacht in einen Regenguss geriet und dort zerbröselte.
Es gibt [...] lustige Nummern zu sehen und live am Klavier begleitete Songs gibt es auch, von "Sag mir, wo die Blumen sind" bis zu "Ist das wieder so 'ne Phase" von den Lassie Singers [...]
Das Bemerkenswerte an dem Stück ist seine Musikalität, sein Rhythmus, seine Vielstimmigkeit. Dieser Text braucht keine Illustration, er braucht Komposition. [...]
Mehr Ambivalenz gelingt Kara Schröder und vor allem Niklas Wetzel, der zunächst hingebungsvoll eine Kloschüssel wienert und später einen hoch-engagierten Monolog hinlegt über "Solo", den jungen Mann, der aus Lehm geschaffen wurde und in einer unvorsichtigen Nacht in einen Regenguss geriet und dort zerbröselte.
Es gibt [...] lustige Nummern zu sehen und live am Klavier begleitete Songs gibt es auch, von "Sag mir, wo die Blumen sind" bis zu "Ist das wieder so 'ne Phase" von den Lassie Singers [...]
[...] da setzt nun die findige Regisseurin ein, die ohne mit der Wimper zu zucken die im eigenen Sud schlingernde Bar in ein Luxusinterieur namens Europa versetzt, in dem lauter gelangweilte Zyniker ihr hedonistisch-rhetorisches Unwesen treiben. Zusammen mit der Bühnenbildnerin Alexandra Pavlovic ist ihr damit ein feiner Coup gelungen [...]
[...] ein großes Glück. Denn, so viel wurde bei der Premiere klar, trafen mit Charlotte Sprenger und Mujila zwei junge, unerschrockene Talente aufeinander, die dem Abend gut taten.
[...] da setzt nun die findige Regisseurin ein, die ohne mit der Wimper zu zucken die im eigenen Sud schlingernde Bar in ein Luxusinterieur namens Europa versetzt, in dem lauter gelangweilte Zyniker ihr hedonistisch-rhetorisches Unwesen treiben. Zusammen mit der Bühnenbildnerin Alexandra Pavlovic ist ihr damit ein feiner Coup gelungen [...]