
(Life on earth can be sweet) Donna
von René Pollesch
Lied vom Ungebundenheitsimperativ
Alle: Wir haben gehört, dass es Hoffnung nur gibt,
um der Hoffnungslosesten Willen.
1: Wer hat euch gesagt, dass es Hoffnung gibt?
Alle: Wir sehen zwar, dass wir es nicht ändern
können, viel tiefer geht aber der Glauben, dass
es doch zu ändern ist.
1: Wie bei mir, den ihr verlassen habt, und ich weiß,
dass ich euch nicht mehr zurückkriege.
Aber ich flehe und heule, als wäre es nicht so,
meint ihr das?
Alle: Wir können nur aus dem was machen, was
man aus uns gemacht hat. Aber es geht ja auch darum,
was man aus der Welt gemacht hat.
1: Ich will, dass deine Hand immer auf meiner landet,
wenn irgendwas war. Wenn ich geschrien habe oder
unausstehlich war. Deine Hand auf meiner ist ja nicht
neu. Aber für mich war es das. Man kann sich eben
nicht neu erfinden in diesen Begegnungen, in all dem,
was man machen kann.
Alle: Aber es ist wie das Abspielen der Klassiker auf
einer Bühne, sie halten nur den Hof sauber.
1: Es ist ja nur das da, was man machen kann.
Alle: Man kann sich das Ende des Theaters, aber nicht
das Ende des Regietheaters vorstellen.
Man kann sich das Ende der Welt, aber nicht
das Ende des Kapitalismus vorstellen.
1: Wieviel Arten von Menschen gibts auf der Welt.
Alle: Zweierlei Arten.
1: Was für Arten sind das?
Alle: Die Vernetzten und die mit wenig Kontakten.
Also die Mobilen und die Nicht-Mobilen.
1: Wer aber will nicht, dass es zweierlei Arten gibt?
Alle: Da die Ungerechtigkeit nur in Statistiken
auftaucht, weil die mit wenig Kontakten sich nicht
begegnen, wissen die Ausgegrenzten nicht, dass sie
die Ausgebeuteten sind. Also können sie hier
noch nichts wollen.
1: Wer aber wird abschaffen, dass es zweierlei Arten
von Menschen gibt?
Alle: Da blicken wir noch nicht durch. Aber da
beide Arten in dieser Welt leben, kann es sich nicht
um Ausgrenzung handeln, sondern es muss sich viel
eher um Ausbeutung handeln.
1: Warum müsst ihr euch nicht rechtfertigen?
Alle: Weil der Kapitalismus das macht.
1: Woran erkennt ihr, dass er nicht viel mehr ist als ein Rechtfertigungssystem?
Alle: Er greift sämtliche utopischen Energien ab.
Er war ja nie ein Überbau, sondern nur ein System von
Rechtfertigungen, das sämtliche utopischen Energien
absaugt. Er hört aber gleichzeitig nie auf,
kollektiven Strukturen Steine in den Weg zu legen.
1: Ich weiß nicht, es ist alles so lange her, das
mit dir, und ich hab aufgehört, es mit Sinn und
mit Geist zu versorgen. Also wie der Kapitalismus das
macht, alles mit Sinn und mit Geist zu überziehen.
Was gefährdet die Wirtschaftsordnung wirklich?
Alle: Die tatsächliche Präsenz. Denn: Drei Sterne bei
Amazon sind wie ein Stern.
1: Die Philosophie sagt uns, dass es auch ohne
Präsenz geht.
Alle: Das sind die geisteswissenschaftlichen Märchen
vom Sinn und vom Geist.
1: Wer wird abschaffen, dass der Kapitalismus
alle utopischen Energien abgreift?
Alle: Die tatsächliche Präsenz.
1: Aber wer wird auch im grünen Kapitalismus
nicht gebraucht?
Alle: Die Jugendlichen in Gosen – Neu Zittau.
1: Woran erkennt man die mobile Art?
Alle: Daran, dass sie Drogen nimmt, um Erfahrungen
zu machen.
1: Und woran erkennt man die nicht-mobile Art.
Alle: Daran, dass sie Drogen nimmt, um Erfahrungen
loszuwerden.
1: Ja und jetzt wird es wichtig, dass man alle
informiert. Dass man mit den Wagen herumfährt, und es
den Menschen sagt.
Alle: Wir haben gehört, dass es Hoffnung nur gibt,
um der Hoffnungslosesten Willen.
1: Wer hat euch gesagt, dass es Hoffnung gibt?
Alle: Wir sehen zwar, dass wir es nicht ändern
können, viel tiefer geht aber der Glauben, dass
es doch zu ändern ist.
1: Wie bei mir, den ihr verlassen habt, und ich weiß,
dass ich euch nicht mehr zurückkriege.
Aber ich flehe und heule, als wäre es nicht so,
meint ihr das?
Alle: Wir können nur aus dem was machen, was
man aus uns gemacht hat. Aber es geht ja auch darum,
was man aus der Welt gemacht hat.
1: Ich will, dass deine Hand immer auf meiner landet,
wenn irgendwas war. Wenn ich geschrien habe oder
unausstehlich war. Deine Hand auf meiner ist ja nicht
neu. Aber für mich war es das. Man kann sich eben
nicht neu erfinden in diesen Begegnungen, in all dem,
was man machen kann.
Alle: Aber es ist wie das Abspielen der Klassiker auf
einer Bühne, sie halten nur den Hof sauber.
1: Es ist ja nur das da, was man machen kann.
Alle: Man kann sich das Ende des Theaters, aber nicht
das Ende des Regietheaters vorstellen.
Man kann sich das Ende der Welt, aber nicht
das Ende des Kapitalismus vorstellen.
1: Wieviel Arten von Menschen gibts auf der Welt.
Alle: Zweierlei Arten.
1: Was für Arten sind das?
Alle: Die Vernetzten und die mit wenig Kontakten.
Also die Mobilen und die Nicht-Mobilen.
1: Wer aber will nicht, dass es zweierlei Arten gibt?
Alle: Da die Ungerechtigkeit nur in Statistiken
auftaucht, weil die mit wenig Kontakten sich nicht
begegnen, wissen die Ausgegrenzten nicht, dass sie
die Ausgebeuteten sind. Also können sie hier
noch nichts wollen.
1: Wer aber wird abschaffen, dass es zweierlei Arten
von Menschen gibt?
Alle: Da blicken wir noch nicht durch. Aber da
beide Arten in dieser Welt leben, kann es sich nicht
um Ausgrenzung handeln, sondern es muss sich viel
eher um Ausbeutung handeln.
1: Warum müsst ihr euch nicht rechtfertigen?
Alle: Weil der Kapitalismus das macht.
1: Woran erkennt ihr, dass er nicht viel mehr ist als ein Rechtfertigungssystem?
Alle: Er greift sämtliche utopischen Energien ab.
Er war ja nie ein Überbau, sondern nur ein System von
Rechtfertigungen, das sämtliche utopischen Energien
absaugt. Er hört aber gleichzeitig nie auf,
kollektiven Strukturen Steine in den Weg zu legen.
1: Ich weiß nicht, es ist alles so lange her, das
mit dir, und ich hab aufgehört, es mit Sinn und
mit Geist zu versorgen. Also wie der Kapitalismus das
macht, alles mit Sinn und mit Geist zu überziehen.
Was gefährdet die Wirtschaftsordnung wirklich?
Alle: Die tatsächliche Präsenz. Denn: Drei Sterne bei
Amazon sind wie ein Stern.
1: Die Philosophie sagt uns, dass es auch ohne
Präsenz geht.
Alle: Das sind die geisteswissenschaftlichen Märchen
vom Sinn und vom Geist.
1: Wer wird abschaffen, dass der Kapitalismus
alle utopischen Energien abgreift?
Alle: Die tatsächliche Präsenz.
1: Aber wer wird auch im grünen Kapitalismus
nicht gebraucht?
Alle: Die Jugendlichen in Gosen – Neu Zittau.
1: Woran erkennt man die mobile Art?
Alle: Daran, dass sie Drogen nimmt, um Erfahrungen
zu machen.
1: Und woran erkennt man die nicht-mobile Art.
Alle: Daran, dass sie Drogen nimmt, um Erfahrungen
loszuwerden.
1: Ja und jetzt wird es wichtig, dass man alle
informiert. Dass man mit den Wagen herumfährt, und es
den Menschen sagt.
Regie René Pollesch
Bühne Anna Viebrock
Kostüme Nina von Mechow
Licht Matthias Vogel
Dramaturgie Anna Heesen
Uraufführung
15. Dezember 2019
Deutsches Theater
15. Dezember 2019
Deutsches Theater
Judith Hofmann

Jeremy Mockridge

Bernd Moss

Milan Peschel

Martin Wuttke

Es herrscht Ausgelassenheit im Deutschen Theater, nicht nur in dieser Szene, auch später, wenn Wuttke den Schauspieler gibt, der den "Lear" nur darstellen kann, wenn ihm niemand zusieht und sich deshalb hinter die Kulissen zurückzieht, die die Marthaler-Bühnenbildnerin Anna Viebrock hier als Labyrinth der sichtversperrenden Hinter- und Rückseiten aufgebaut hat. […]
Im Grunde aber sprechen die quirlig dahinplappernden Darsteller die meiste Zeit nur darüber, was das Theater nicht braucht. Alles läuft auf Verweigerung und Minimalismus hinaus und ist dabei doch (meistens) eine große Theaterfreude. Pollesch bringt mit "Donna" seine eigene Ästhetik auf den Punkt. Unvergesslich aber ist der Moment, an dem sich die putzigen Miniaturautos aus Pappe, die auf der Bühne den Unfall markieren, plötzlich entfalten und aufrichten und man feststellt, dass Martin Wuttke, Milan Peschel und Jeremy Mockridge darin stecken. […]
Es herrscht Ausgelassenheit im Deutschen Theater, nicht nur in dieser Szene, auch später, wenn Wuttke den Schauspieler gibt, der den "Lear" nur darstellen kann, wenn ihm niemand zusieht und sich deshalb hinter die Kulissen zurückzieht, die die Marthaler-Bühnenbildnerin Anna Viebrock hier als Labyrinth der sichtversperrenden Hinter- und Rückseiten aufgebaut hat. […]
Im Grunde aber sprechen die quirlig dahinplappernden Darsteller die meiste Zeit nur darüber, was das Theater nicht braucht. Alles läuft auf Verweigerung und Minimalismus hinaus und ist dabei doch (meistens) eine große Theaterfreude. Pollesch bringt mit "Donna" seine eigene Ästhetik auf den Punkt.
Und das rührt ans Herz. [...]
Dafür muss man Pollesch dankbar sein. Er bringt Schauspieler zusammen, an die man sich in Jahren noch erinnern wird. Und er hält die Lust auf ein Theater wach, das nicht nur wie eine Disco-Kugel um sich selbst kreist.
Das Theater hat sich in sich selbst hinein verkrochen. "Life on earth can be sweet)Donna" bezieht sich wohl auf einen Titel der Feministin Donna Haraway. Aber zum Glück behalten die lustigen Figuren die Sache in der Hand, pusten sich souverän durch Polleschs Luftschlangentexte. [...]
Und das rührt ans Herz. [...]
Dafür muss man Pollesch dankbar sein. Er bringt Schauspieler zusammen, an die man sich in Jahren noch erinnern wird. Und er hält die Lust auf ein Theater wach, das nicht nur wie eine Disco-Kugel um sich selbst kreist.
Das Tolle an Pollesch-Abenden ist ja, dass sie auf mehreren Ebenen funktionieren. Man kann sich mit all den Anspielungen auseinandersetzen [...] oder sich über die insidernden Theaterwitze freuen [...] Man kann aber auch einfach den irren Dialogen folgen. [...]
Und ein Schauspielerfest. [...] Virtuos hasten und stolpern sie in den fluffig-eleganten Kostümen Nina von Mechows durch die Kulissen, die man meist von hinten sieht: [...] Judith Hofmann, deren strenge Sprache sich angenehm am Stotterton der anderen reibt. Jeremy Mockridge, der immer etwas Überraschtes hat. Mitdenken muss man auch bei Pollesch. Und mitlachen. Pollesch ist ja gerade so etwas wie der ungekrönte Theaterkönig Berlins. [...] Und weil sich die Berliner Spielzeit insgesamt eher mau dahinschleppt, strahlen seine Abende umso heller. Natürlich ist in "Donna" im Kern alles wie immer. Was aber auch heißt: so gut, klug, witzig, ironisch, wie man es von Pollesch gewohnt ist.
Das Tolle an Pollesch-Abenden ist ja, dass sie auf mehreren Ebenen funktionieren. Man kann sich mit all den Anspielungen auseinandersetzen [...] oder sich über die insidernden Theaterwitze freuen [...] Man kann aber auch einfach den irren Dialogen folgen. [...]
Und ein Schauspielerfest. [...] Virtuos hasten und stolpern sie in den fluffig-eleganten Kostümen Nina von Mechows durch die Kulissen, die man meist von hinten sieht: [...] Judith Hofmann, deren strenge Sprache sich angenehm am Stotterton der anderen reibt. Jeremy Mockridge, der immer etwas Überraschtes hat.
Allein die Tatsache, dass die große Anna Viebrock das Bühnenbild für Pollesch entworfen hat, ist ein Coup. [...]
Zugleich wird einem auch die eigene Rolle als Zuschauer immer unklarer, was bei Pollesch einen großen Teil des Theaterglücks ausmacht. [...]
[...] die fünf – außer den Genannten spielen noch Judith Hofmann und Jeremy Mockridge mit – sind sowas von wach und von einer derartigen spielerischen Schlagfertigkeit, dass man sie mit ihren Gedanken fast, aber nie ganz einfangen kann. Sie suchen tapfer die Mühe und gehen ganz zum Ausgangspunkt des Theaters zurück, zu dem berühmten Gleichnis von der Straßenszene, mit der Bertolt Brecht seinen Begriff vom epischen Theater anschaulich machen wollte, zu Reinhardt, Piscator und zu den Schauspielern, die zu DDR-Zeiten unangefochtene Helden des Deutschen Theaters waren. [...]
Begeistert und glücklich ist der Jubel. René Pollesch triumphiert mit seinem neuen Stück "(Life On Earth Can Be Sweet) Donna" im Deutschen Theater. Martin Wuttke, Milan Peschel und ihre Kollegen spielen auf das Herrlichste im Verborgenen [...]
Allein die Tatsache, dass die große Anna Viebrock das Bühnenbild für Pollesch entworfen hat, ist ein Coup. [...]
Zugleich wird einem auch die eigene Rolle als Zuschauer immer unklarer, was bei Pollesch einen großen Teil des Theaterglücks ausmacht. [...]
[...] die fünf – außer den Genannten spielen noch Judith Hofmann und Jeremy Mockridge mit – sind sowas von wach und von einer derartigen spielerischen Schlagfertigkeit, dass man sie mit ihren Gedanken fast, aber nie ganz einfangen kann. Sie suchen tapfer die Mühe und gehen ganz zum Ausgangspunkt des Theaters zurück, zu dem berühmten Gleichnis von der Straßenszene, mit der Bertolt Brecht seinen Begriff vom epischen Theater anschaulich machen wollte, zu Reinhardt, Piscator und zu den Schauspielern, die zu DDR-Zeiten unangefochtene Helden des Deutschen Theaters waren. [...]
Begeistert und glücklich ist der Jubel.
– Und das Publikum biegt sich vor Lachen. Auf der komödiantischen Ebene funktioniert das Stück wunderbar [...] Wie meistens bei Pollesch wechseln Theoriediskurse mit Kalauern und das in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Dem bürgerlichen Illusionstheater wird Brechts episches Theater gegenüberstellt, bei dem die Schauspieler Vorgänge nicht realistisch darstellen, sondern mit einer gewissen Distanz – für René Pollesch die bessere Methode. [...]
– Und das Publikum biegt sich vor Lachen. Auf der komödiantischen Ebene funktioniert das Stück wunderbar [...]
Was er eben macht ist, die Schauspieler ihren Text selbst entwickeln zu lassen. Dadurch sind diese Schauspieler wahnsinnig präsent auf der Bühne. Vor allem Martin Wuttke und Milan Peschel […] machen aus den Pollesch Texten ihre eigene wirklich ur-komische Show. Und es ist eine wahre Freude ihnen dabei zuzuschauen. [...] diese Spielfreude überträgt sich total aufs Publikum.
[...] Und auch wenn der Sinn großer Gefühle in diesem Stück in Frage gestellt wird: der Zuschauer wenigstens darf mit glücklich nach Hause gehen. Was Pollesch ja fast immer macht: er stellt auf der Bühne große, mitunter schwierige Fragen, aber in einer unglaublich leichten, hochkomischen und oft auch absurd-komischen Art. [...]
Was er eben macht ist, die Schauspieler ihren Text selbst entwickeln zu lassen. Dadurch sind diese Schauspieler wahnsinnig präsent auf der Bühne. Vor allem Martin Wuttke und Milan Peschel […] machen aus den Pollesch Texten ihre eigene wirklich ur-komische Show. Und es ist eine wahre Freude ihnen dabei zuzuschauen. [...] diese Spielfreude überträgt sich total aufs Publikum.
[...] Und auch wenn der Sinn großer Gefühle in diesem Stück in Frage gestellt wird: der Zuschauer wenigstens darf mit glücklich nach Hause gehen.
Die fünf bestens aufgelegten Schauspieler Judith Hofmann, Martin Wuttke, Milan Peschel, Bernd Moss und Jeremy Mockridge widmen sich liebevoll zwei Antipoden der Theatergeschichte, Max Reinhardt, dem Gründervater des Deutschen Theaters und Erfinder der Drehbühne, und Herrn Bertolt Brecht, [...]
Wie in Hitchcocks Film "Immer Ärger mit Harry" ein Leichnam für den schönsten Aberwitz sorgt, so benutzt Pollesch das in seinen Augen selig entschlafene, lächerlich anachronistische Theater des bürgerlichen 19. Jahrhunderts als Spielball, mit dem man viel Spaß haben kann. René Polleschs Theater ist in der Phase einer sehr lässigen Großmeisterschaft angekommen. Dem Regisseur und den Schauspielern dabei zuzusehen, wie sie einerseits das Pollesch-Spiel der Gedankenhochbeschleunigung mit großer Virtuosität in die vertrauten Umlaufbahnen schieße, und andererseits dem Theater-Affen mit Lust an Slapstick, Entertainment und Rampensau-Könnerschaft Zucker geben, ist vor allem eine große Freude. Aus der Kampfansage ans bürgerliche Theater mit seinen Geschlechterklischees, Charaktermasken und Einfühlungsangeboten, [...] ist ein entspanntes, unglaublich leichtes Jonglieren mit Genrekonventionen geworden. [...]
Die fünf bestens aufgelegten Schauspieler Judith Hofmann, Martin Wuttke, Milan Peschel, Bernd Moss und Jeremy Mockridge widmen sich liebevoll zwei Antipoden der Theatergeschichte, Max Reinhardt, dem Gründervater des Deutschen Theaters und Erfinder der Drehbühne, und Herrn Bertolt Brecht, [...]
Wie in Hitchcocks Film "Immer Ärger mit Harry" ein Leichnam für den schönsten Aberwitz sorgt, so benutzt Pollesch das in seinen Augen selig entschlafene, lächerlich anachronistische Theater des bürgerlichen 19. Jahrhunderts als Spielball, mit dem man viel Spaß haben kann.
[…]
Es scheint, als habe er mit seiner neusten Produktion seine eigene künstlerische Position noch einmal geschärft. Die Dichte des Materials und das intellektuelle Potential dieses hinreißenden Abends sind analytisch aufregend und szenisch überzeugend. Sowohl im Dialog mit dem Bühnenbild als auch in der Arbeit mit den Schauspielern erweist sich René Pollesch als kraftvoller denn je.
[...] witzig und klug und einfach famoses episches Theater. Das Ensemble hat freilich das Nüchterne wie das Erhabene, das Verrückte wie das Amüsante bestens parat, es wird gealbert und getönt, doziert und gequasselt, passagenweise auch an die titelgebende Wissenschaftstheoretikerin Donna Haraway erinnert.
[…]
Es scheint, als habe er mit seiner neusten Produktion seine eigene künstlerische Position noch einmal geschärft. Die Dichte des Materials und das intellektuelle Potential dieses hinreißenden Abends sind analytisch aufregend und szenisch überzeugend. Sowohl im Dialog mit dem Bühnenbild als auch in der Arbeit mit den Schauspielern erweist sich René Pollesch als kraftvoller denn je.
[...] witzig und klug und einfach famoses episches Theater.
[…] und die Truppe spielt auf der von Anna Viebrock gestalteten Dreh-und-Shake-Bühne mit dieser Weisheit – denn die lässt sich hervorragend auf die im epischen Theater verpönte Gefühlsdarstellung übertragen: […]
Es ähnelt einem riesengroßen frisch gepressten, erfrischenden Mega-Orangensaft, was Pollesch alles aus der Straßenszenen-Idee herausquetscht. […]
Man sollte bei "(Life on earth can be sweet) Donna" [..] jedenfalls unbedingt ein paar Sätze mitschreiben. [...] – ein lehrreicher, aber von jeglicher Didaktik befreiter Zugang zu den Wahrheiten des Lebens.
[…] und die Truppe spielt auf der von Anna Viebrock gestalteten Dreh-und-Shake-Bühne mit dieser Weisheit – denn die lässt sich hervorragend auf die im epischen Theater verpönte Gefühlsdarstellung übertragen: […]
Es ähnelt einem riesengroßen frisch gepressten, erfrischenden Mega-Orangensaft, was Pollesch alles aus der Straßenszenen-Idee herausquetscht. […]
Man sollte bei "(Life on earth can be sweet) Donna" [..] jedenfalls unbedingt ein paar Sätze mitschreiben.