Barbara Ehnes
Barbara Ehnes beginnt ihr Kunststudium in Amsterdam. Nach dem Wechsel des Studienorts nach Hamburg, setzt sie ihren Schwerpunkt auf Bühnenbild und lernt Wilfried Minks und Marina Abramovic kennen. Parallel ist sie für ein Studium der Theater- und Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg immatrikuliert, die künstlerische Arbeit bleibt aber ihre Leidenschaft; vor allem auch auf Bühnen, die zunächst nicht als solche scheinen: zum Beispiel Fabrikhallen oder Bauruinen. Bald bekommt sie Gelegenheit, die eigene Phantasie Gestalt werden zu lassen und erste eigene Bühnenbilder entstehen. Heute prägt sie maßgeblich Erscheinungsbild und damit Ästhetik wie Spielweise von Regisseuren wie Stefan Bachmann, Jossi Wieler, Sergio Morabito, Lars-Ole Walburg, Stefan Pucher und der Choreografin Meg Stuart. Sie entwirft Räume für Het Muziektheater und Nederlandse Opera in Amsterdam (wo 2007 alle drei Mozart/Da Ponte-Opern in der Inszenierung von Jossi Wieler und Sergio Morabito herauskommen), kaum eine deutschsprachige Bühne, an der, kaum ein Festival, für das sie nicht gearbeitet hätte: für die Salzburger Festspiele zum Beispiel, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Schauspielhaus Zürich, der Volksbühne Berlin, dem Burgtheater Wien und den Münchner Kammerspielen, deren künstlerischem Leitungsteam sie seit Beginn der Intendanz von Frank Baumbauer 2001 angehört. In dem Projekt Istanbul, Transgelinler inszeniert sie auch zum ersten Mal selbst. Lebensgeschichten Transsexueller, die im armen Istanbuler Stadtteil Tarlabaşi eine Art Ghettoleben führen, werden hier geschildert. 2005 erhält Barbara Ehnes den deutschen Bühnenpreis "Opus" für technisch-gestalterische Leistungen der Bühnenarbeit in der Kategorie Bühnenbild.