Eine Inszenierung des DT Jung*

Nathan

nach Gotthold Ephraim Lessing
in einer Überschreibung von Joanna Praml und Dorle Trachternach
Bühne und Kostüme Inga Timm
Musikalische Mitarbeit Raissa Mehner, Tobias Schütte
Licht Marco Scherle
Uraufführung
6. Februar 2023
Kammerspiele

Dauer: 1 Stunde 40 Minuten, ohne Pause

Susann Ali-Saleha
Stella Gröszer
Diane Kimbonen
Dennis Kramp
Kareem Musa
Lilian Musch
Julien Neisius
Mariella Pierza
Álvaro Jose Sanchez Rosero
Levin Tosun
Mathilda Tzitzi
Johnny Zimmermann
Susann Ali-Saleha, Stella Gröszer, Diane Kimbonen, Dennis Kramp, Kareem Musa, Lilian Musch, Julien Neisius, Mariella Pierza, Álvaro Jose Sanchez Rosero, Levin Tosun, Mathilda Tzitzi, Johnny Zimmermann
rbb Inforadio
Barbara Behrendt, 07.02.2023
Die Hartnäckigkeit, mit der die jugendlichen Spieler:innen diesen Lessing verstehen wollen, ist toll, und auch die Energie der so unterschiedlichen Menschen. […] Zwölf Jugendliche fassen sich auf der Bühne an den Händen und zelebrieren zu Beginn schon das glückliche Kitsch-Ende von Lessings Drama. […] Jetzt schon Happy End. […] Das ist ein kluger Start, den sich Joanna Praml und Dorle Trachternach mit den Jugendlichen überlegt haben. […] Spielen will das junge Ensemble den Tempelritter […] dann aber doch, als sie merken, dass auch ihr eigenes Haus des Glaubens in Flammen steht. […] Doch immer wieder geraten die jungen Menschen aneinander, die eben auch im echten Leben Jüd:innen, Moslems, Christ:innen oder Atheisten sind und landen einfach nicht bei Lessings glücklichem Ende. […] Die Hartnäckigkeit, mit der die jugendlichen Spieler:innen diesen Lessing verstehen wollen, ist toll, und auch die Energie der so unterschiedlichen Menschen. […] Zuletzt übernehmen alle gemeinsam Verantwortung für ein Findelkind der nächsten Generation und versprechen, es über alle Religionen und auch über das Nichts aufzuklären. Eine schöne Utopie. Zum Glück nicht ganz so süß gezuckert wie bei Lessing.
junge bühne
Antonia Ruhl, 08.02.2023
Regisseurin Joanna Praml und Dramaturgin Dorle Trachternach […] haben zusammen mit den jungen Darsteller:innen eine Textfassung erarbeitet, die den Originaltext zwar hinterfragt, auf den Kopf stellt, überschreibt, ihn aber gleichzeitig sehr ernst nimmt und seine Kernaussagen zu ergründen versucht. Dabei vermischt sich die Lessing’sche Sprache gekonnt mit der jugendlichen Alltags- und Umgangssprache. […]

Das 12-köpfige Ensemble steht zunächst frontal an der Rampe, in Alltagskleidung […]. Nähe und Transparenz schaffen, sich in den eigenen Ausgangsbedingungen situieren und sichtbar machen – wobei man im Theater ja immer von Fiktionalisierung ausgehen darf –, das geschieht jedoch nicht nur in guter theaterpädagogischer Manier, sondern entpuppt sich als Erfolgsrezept für einen zuletzt spannungsgeladenen Abend. […]

Mehrsprachig und musikalisch beweisen die Jugendlichen ihr wertvoll vielfältiges Sein und Können und begünstigen so zärtliche, intime Momente, zum Beispiel vor der Kamera.[…] Auch verbunden als Chor ringen sie dem Klassiker seine Wahrheiten ab, die sie niemals einfach als solche hinnehmen. Lessings Sprache und ihre eigene, sein Anliegen und ihres scheinen sich so zu verweben, gegenseitig ineinander einzuschreiben und bringen einen eigenen Humor und Reichtum hervor, dem sich nicht zuletzt der beengte Bühnenraum in Höhe und Tiefe öffnet.
Regisseurin Joanna Praml und Dramaturgin Dorle Trachternach […] haben zusammen mit den jungen Darsteller:innen eine Textfassung erarbeitet, die den Originaltext zwar hinterfragt, auf den Kopf stellt, überschreibt, ihn aber gleichzeitig sehr ernst nimmt und seine Kernaussagen zu ergründen versucht. Dabei vermischt sich die Lessing’sche Sprache gekonnt mit der jugendlichen Alltags- und Umgangssprache. […]

Das 12-köpfige Ensemble steht zunächst frontal an der Rampe, in Alltagskleidung […]. Nähe und Transparenz schaffen, sich in den eigenen Ausgangsbedingungen situieren und sichtbar machen – wobei man im Theater ja immer von Fiktionalisierung ausgehen darf –, das geschieht jedoch nicht nur in guter theaterpädagogischer Manier, sondern entpuppt sich als Erfolgsrezept für einen zuletzt spannungsgeladenen Abend. […]

Mehrsprachig und musikalisch beweisen die Jugendlichen ihr wertvoll vielfältiges Sein und Können und begünstigen so zärtliche, intime Momente, zum Beispiel vor der Kamera.[…] Auch verbunden als Chor ringen sie dem Klassiker seine Wahrheiten ab, die sie niemals einfach als solche hinnehmen. Lessings Sprache und ihre eigene, sein Anliegen und ihres scheinen sich so zu verweben, gegenseitig ineinander einzuschreiben und bringen einen eigenen Humor und Reichtum hervor, dem sich nicht zuletzt der beengte Bühnenraum in Höhe und Tiefe öffnet.

Außerdem im Spielplan

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Mit englischen Übertiteln

Weltall Erde Mensch

Eine unwahrscheinliche Reise von Alexander Eisenach und Ensemble
Regie: Alexander Eisenach
DT Bühne
19.00 - 22.40
BERLIN-PREMIERE
Mit englischen Übertiteln
Anti-Stück von Eugène Ionesco
Regie: Anita Vulesica
anschließend Premierenparty in der Bar
Kammer
19.30 - 21.15
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse