
Dirk und ich
von und mit Marcel Kohler
Als mir Dirk Nowitzki begegnete, da hatte ich drei Nächte hintereinander nicht geschlafen, aus Angst, einmal eingeschlafen zu sein, würde ich nicht mehr aufwachen. Wenn ich die Augen schloss, war ich mir sicher, ich würde sie nie wieder öffnen. Um mir zu beweisen, dass das nicht stimmte, musste ich sie zwangsläufig wieder öffnen. Eine Spirale aus Müdigkeit, Augenschließen, Angst, Augenöffnen begann. Sie wiederum führte eben dazu, dass ich drei Nächte nicht geschlafen hatte und mir Dirk Nowitzki begegnete. Plötzlich stand er da – mitten in meinem Zimmer, einen Basketball in der Hand. Er spielte gerade seine letzte Saison bei den Dallas Mavericks und war direkt aus meinem Laptop in mein dunkles Zimmer gesprungen. Eine Zeit lang sahen wir uns an. Dirk, ich kann nicht mehr. Das sehe ich. Er warf mir den Ball zu und verschwand. Und ich? Ich schlief ein und schlief und schlief. Und als ich aufwachte, da lag neben meinem Kopfkissen ein Basketball.
Dirk und ich ist ein Abend über Erfolge und Niederlagen, über Höhenflüge und Panikattacken und über einen der größten Sportler unserer Zeit.
Dirk und ich ist ein Abend über Erfolge und Niederlagen, über Höhenflüge und Panikattacken und über einen der größten Sportler unserer Zeit.
Bühne Ken Chinea, Marcel Kohler
Kostüm und Maske Natalie Soroko
Musik und Sounddesign Georg Valentin
Video Ken Chinea
Licht Heiko Thomas
Künstlerische Mitarbeit und Produktionsassistenz Mayla Häuser
Dramaturgie David Heiligers
Uraufführung
24. März 2023
Box
Dauer: 1 Stunde 30 Minuten, ohne Pause
24. März 2023
Box
Dauer: 1 Stunde 30 Minuten, ohne Pause
Marcel Kohler

Georg ValentinMusikalische Begleitung

Mayla HäuserMit den Stimmen von
Alexander KhuonMit den Stimmen von
Linn ReusseMit den Stimmen von
Musikalische Begleitung
Mayla Häuser, Alexander Khuon, Linn Reusse
Mit den Stimmen von
In diesen größeren Momenten macht "Dirk und ich" genau das, was gutes Theater ausmacht: Fragen stellen, auch ans eigene Leben, und empathische Verbindungen aufbauen; zu diesem Bühnen-Ich vielleicht, zu der Person, die sich da entblößte, vielleicht auch zu sich selbst, weil sich das eigene Ich so wunderbar darin spiegeln lässt oder zu anderen realen Menschen im Lebensumfeld.
Das Theater und die Sportarena sind gewiss ähnlich, der Druck, da bestehen zu müssen, vielleicht vergleichbar. Aber da ist noch die Bühne des Lebens, der niemand entfliehen kann. [...] Trainieren, an sich arbeiten, Dinge wiederholen, die man nun wirklich kann. Ja, das braucht es. Und vor allem die Erkenntnis, dass es schon in Ordnung ist, wenn man Selbstzweifel hat. So hat Dirk Marcel Kohler geholfen. Und dessen Stück mag vielleicht jemandem helfen, der es sieht. Motivationstheater mit Sport. So kann es gehen.
Sport im Theater? Ja, so kann es gehen. Auch wenn es eigentlich darum nicht geht. Es geht um psychische Probleme. Kohler erzählt von einem tiefen Loch, in das er gefallen ist. [...] Dann holt er sich Dirk Nowitzki in sein Zimmer. Wird zum Fan, als dessen Karriere fast zu Ende ist. [...]
Das Theater und die Sportarena sind gewiss ähnlich, der Druck, da bestehen zu müssen, vielleicht vergleichbar. Aber da ist noch die Bühne des Lebens, der niemand entfliehen kann. [...] Trainieren, an sich arbeiten, Dinge wiederholen, die man nun wirklich kann. Ja, das braucht es. Und vor allem die Erkenntnis, dass es schon in Ordnung ist, wenn man Selbstzweifel hat. So hat Dirk Marcel Kohler geholfen. Und dessen Stück mag vielleicht jemandem helfen, der es sieht. Motivationstheater mit Sport. So kann es gehen.
Wie deckungsgleich die Bühnenfigur mit dem Menschen Marcel Kohler ist, muss natürlich dahinstehen und geht uns als Publikum nichts an, aber die schonungslose Offenheit, mit der Kohler hier über psychische Ausnahmesituationen berichtet, ist beeindruckend. […] Eine dramaturgisch […] sehr präzise durchdachte Arbeit, die komische Momente, Publikumsansprache, Popsongs und {…] eingesprochene Fachliteratur geschickt verzahnt. Die Radikalität dieses 90minütigen Projekts auf der kleinsten Spielstätte des DT Berlin hebt sich deutlich von den üblichen Seherfahrungen der vergangenen Monate und Jahre ab. Das Projekt "Dirk und ich", das Marcel Kohler und sein Team erarbeitet haben, ist ein überraschender, radikal ehrlicher Abend, der weit über den engen Kreis der DAZN-Sportfreaks hinaus Relevanz hat. [...]
Wie deckungsgleich die Bühnenfigur mit dem Menschen Marcel Kohler ist, muss natürlich dahinstehen und geht uns als Publikum nichts an, aber die schonungslose Offenheit, mit der Kohler hier über psychische Ausnahmesituationen berichtet, ist beeindruckend. […] Eine dramaturgisch […] sehr präzise durchdachte Arbeit, die komische Momente, Publikumsansprache, Popsongs und {…] eingesprochene Fachliteratur geschickt verzahnt. Die Radikalität dieses 90minütigen Projekts auf der kleinsten Spielstätte des DT Berlin hebt sich deutlich von den üblichen Seherfahrungen der vergangenen Monate und Jahre ab.