
Junges DT - Klassenzimmerstück
Das hier ist kein Tagebuch
von Erna Sassen
7. Februar. Das hier ist kein Tagebuch. Ich sage es bloß der Deutlichkeit halber dazu. Mal angenommen, jemand gräbt es in hundert Jahren zufällig aus und denkt: "Nein, wie erbärmlich! Ein Sechzehnjähriger, der Tagebuch geführt hat!" Ich bin weder erbärmlich, noch führe ich Tagebuch.
Im neuen Klassenzimmerstück fragen wir, wie weit Verweigerung gehen darf. Hat ein 16-Jähriger das Recht, nicht zur Schule zu gehen, nicht zu essen, nicht zu schlafen, nichts zu wollen? Zwei Schauspieler_innen erzählen die Geschichte eines Jungen, der sich zuhause vergräbt, bis sein Vater ihm ein Ultimatum stellt: Jeden Tag etwas Schreiben, sonst wird er eingewiesen. Schreibend, denkend und erinnernd löst Bou sich allmählich aus seiner Depression. Er findet zurück ins Leben und wir sind "am Schluss genauso befreit wie Bou" (Jury Deutscher Jugendliteraturpreis 2016).
Im neuen Klassenzimmerstück fragen wir, wie weit Verweigerung gehen darf. Hat ein 16-Jähriger das Recht, nicht zur Schule zu gehen, nicht zu essen, nicht zu schlafen, nichts zu wollen? Zwei Schauspieler_innen erzählen die Geschichte eines Jungen, der sich zuhause vergräbt, bis sein Vater ihm ein Ultimatum stellt: Jeden Tag etwas Schreiben, sonst wird er eingewiesen. Schreibend, denkend und erinnernd löst Bou sich allmählich aus seiner Depression. Er findet zurück ins Leben und wir sind "am Schluss genauso befreit wie Bou" (Jury Deutscher Jugendliteraturpreis 2016).
Technische/räumliche Anforderungen Wir benötigen lediglich einen Klassenraum.
Vor-/Nachbereitung Wir senden Ihnen mit der Buchung eine umfangreiche Materialmappe zu.
Dauer Eine Doppelstunde (mit Nachgespräch).
Kosten 5 Euro pro Schüler. Sollten sich einzelne Schüler_innen oder eine Schulklasse eine Aufführung nicht leisten können, besteht die Möglichkeit, den Besuch durch die DT Freunde zu unterstützen.
Mit freundlicher Unterstützung von EnBW
Vor-/Nachbereitung Wir senden Ihnen mit der Buchung eine umfangreiche Materialmappe zu.
Dauer Eine Doppelstunde (mit Nachgespräch).
Kosten 5 Euro pro Schüler. Sollten sich einzelne Schüler_innen oder eine Schulklasse eine Aufführung nicht leisten können, besteht die Möglichkeit, den Besuch durch die DT Freunde zu unterstützen.
Mit freundlicher Unterstützung von EnBW
Premiere
5. Oktober 2017
Empfohlen ab 8. Klasse bis zur Oberstufe
5. Oktober 2017
Empfohlen ab 8. Klasse bis zur Oberstufe
Konstantin Frank

Elena Schmidt

rbb Kulturradio 11.10.2017
"Klassenzimmerstück"– so heißen im Deutschen Theater Produktionen, die vor Schülern direkt in den Klassenräumen gespielt werden können. Im Idealfall wird so bei den Jugendlichen ein weiter gehendes Theaterinteresse geweckt, und um wichtige Themen geht es sowieso. Das Stück "Das hier ist kein Tagebuch", das auf dem gleichnamigen Roman von Erna Sassen basiert, erzählt über einen Teenager, der an einer Depression leidet. Oliver Kranz hat es bei der Premiere im Carl-von-Ossietzky-Gymnasium in Pankow gesehen.
Szene
MARTIN: „ab jetzt schreibst du jeden Tag etwas in dieses Heft. Egal, ob du Lust hast oder nicht. Darüber, was du getan hast, oder gefühlt oder gedacht. Und du hörst dir jeden Tag mindestens eine von diesen CDs an. … Sonst lasse ich dich in eine psychiatrische Anstalt einweisen.“
Die Lautstärke lässt die jungen Zuschauer zusammenzucken. Die Schauspieler zwängen sich an ihnen vorbei und laufen über Tische. Die Texte, die Bou in sein Heft schreibt, kritzeln sie auf Wände, Tische und Fensterscheiben – eine gezielte Provokation. Sie tun etwas Verbotenes, das Klassenzimmer wird zum Handlungsort.
[...]
Die Inszenierung trifft den Tondes Jugendbuchs sehr genau – sie ist schnell, unsentimental und manchmal sogar witzig, obwohl es um eine schlimme Krankheit geht. Nach der Premierenvorstellung sind die Schüler der Klasse 9.5. des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums begeistert. Zwei junge Schauspieler in Kapuzenshirts: Elena Schmidt und Martin Bruchmann spielen Bou, einen Teenager,der nicht mehr essen, schlafen und sprechen will – bis ihm sein Vater (ebenfalls gespielt von Martin Bruchmann) ein Ultimatum stellt…
Szene
MARTIN: „ab jetzt schreibst du jeden Tag etwas in dieses Heft. Egal, ob du Lust hast oder nicht. Darüber, was du getan hast, oder gefühlt oder gedacht. Und du hörst dir jeden Tag mindestens eine von diesen CDs an. … Sonst lasse ich dich in eine psychiatrische Anstalt einweisen.“
Die Lautstärke lässt die jungen Zuschauer zusammenzucken. Die Schauspieler zwängen sich an ihnen vorbei und laufen über Tische. Die Texte, die Bou in sein Heft schreibt, kritzeln sie auf Wände, Tische und Fensterscheiben – eine gezielte Provokation. Sie tun etwas Verbotenes, das Klassenzimmer wird zum Handlungsort.
[...]
Die Inszenierung trifft den Tondes Jugendbuchs sehr genau – sie ist schnell, unsentimental und manchmal sogar witzig, obwohl es um eine schlimme Krankheit geht. Nach der Premierenvorstellung sind die Schüler der Klasse 9.5. des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums begeistert.
Schauspieler und Schüler trennt weder Bühne noch Vorhang: Elena Schmidt und Konstantin Frank sind mittendrin, verschieben Tische, wechseln mit den Schülern die Plätze und sprechen oder schreien sie auch mal direkt an.
[...]
Die Schüler waren vom Stück begeistert. „Es war sehr realistisch und es wurden Themen angesprochen, die uns Jugendliche bewegen“, sagte die 13-jährige Annabell Hofmann aus Stockach. Auch die Konstanzer Schüler seien von der Intensität des Spiels und des Themas sehr gebannt gewesen, hat Claudia Steigerwald, Deutschlehrerin an der Gemeinschaftsschule Gebhard in Konstanz, beobachtet. „Die Einblicke in psychische Erkrankungen haben die Schüler positiv aufgenommen und das hat ihr Verständnis geweckt“, so Steigerwald. Das Junge Deutsche Theater Berlin war bei Schulen in Stockach, Konstanz und Singen zu Gast.
Schauspieler und Schüler trennt weder Bühne noch Vorhang: Elena Schmidt und Konstantin Frank sind mittendrin, verschieben Tische, wechseln mit den Schülern die Plätze und sprechen oder schreien sie auch mal direkt an.
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Die Schüler waren vom Stück begeistert. „Es war sehr realistisch und es wurden Themen angesprochen, die uns Jugendliche bewegen“, sagte die 13-jährige Annabell Hofmann aus Stockach. Auch die Konstanzer Schüler seien von der Intensität des Spiels und des Themas sehr gebannt gewesen, hat Claudia Steigerwald, Deutschlehrerin an der Gemeinschaftsschule Gebhard in Konstanz, beobachtet. „Die Einblicke in psychische Erkrankungen haben die Schüler positiv aufgenommen und das hat ihr Verständnis geweckt“, so Steigerwald.