
#Königinnen #Frenemies #Fuck the Patriarchy
Maria Stuart, katholische Königin von Schottland, ist vor ihrem Volk geflohen, das ihr Auftragsmord an ihrem Gatten vorwirft. In England erhofft sie von ihrer Cousine, der protestantischen Königin Elisabeth, politisches Asyl, erhebt gleichzeitig aber Anspruch auf ihre Krone, als deren rechtmäßige Erbin sie sich sieht. Sie wird gefangen genommen und interniert, Befreiungsversuche von jungen Rettern schlagen fehl. Doch Marias Glanz strahlt auch aus dem Kerker heraus: Sie kann auf eine treue Anhängerschaft zählen und weiß Frankreich an ihrer Seite. Nach mehreren vereitelten Mordanschlägen auf Königin Elisabeth, die Maria angelastet werden, soll sie hingerichtet werden. In Elisabeths Beraterstab gehen die Meinungen auseinander, ein Versöhnungsversuch in Form eines Aufeinandertreffens der beiden Königinnen scheitert grandios. Dennoch zögert Elisabeth das Todesurteil zu vollstrecken. Sie fürchtet die Entscheidung in einem Duell, das keine Siegerin kennen wird.
Friedrich Schillers Maria Stuart ist ein Ränkespiel im Geflecht von Politik, Religion, Liebe und Macht, dem alle Figuren unentrinnbar unterworfen sind. Schiller zeichnet ein Tableau von Mächtigen, die Verantwortung scheuen und an ihren Positionen ersticken. Und er zeigt sie als zutiefst menschliche Charaktere, die in ihrem Tun oder Nicht-Tun einsam, isoliert und unfrei immer wieder bei sich selbst landen. Sartre: "Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt. Denn wenn er erst einmal in die Welt geworfen ist, dann ist er für alles verantwortlich, was er tut."
Eingeladen zum Theatertreffen 2021
Eingeladen zum Prager Theaterfestival Deutscher Sprache 2020
Auszeichnung mit dem Tschechischen Theaterkritikerpreis 2021
Friedrich Schillers Maria Stuart ist ein Ränkespiel im Geflecht von Politik, Religion, Liebe und Macht, dem alle Figuren unentrinnbar unterworfen sind. Schiller zeichnet ein Tableau von Mächtigen, die Verantwortung scheuen und an ihren Positionen ersticken. Und er zeigt sie als zutiefst menschliche Charaktere, die in ihrem Tun oder Nicht-Tun einsam, isoliert und unfrei immer wieder bei sich selbst landen. Sartre: "Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt. Denn wenn er erst einmal in die Welt geworfen ist, dann ist er für alles verantwortlich, was er tut."
Eingeladen zum Theatertreffen 2021
Eingeladen zum Prager Theaterfestival Deutscher Sprache 2020
Auszeichnung mit dem Tschechischen Theaterkritikerpreis 2021
Regie Anne Lenk
Bühne Judith Oswald
Kostüme Sibylle Wallum
Musik Camill Jammal
Licht Cornelia Gloth
Dramaturgie David Heiligers
Premiere
30. Oktober 2020
Deutsches Theater
30. Oktober 2020
Deutsches Theater
Julia WindischbauerElisabeth, Königin von England

Franziska MachensMaria Stuart, Königin von Schottland

Enno TrebsBaron von Burleigh

Manuel HarderGraf von Leicester

Jörg PoseGraf von Shrewsbury

Caner SunarGraf Aubespine, französischer Gesandter

Paul GrillAmias Paulet, Hüter der Maria

Jeremy MockridgeMortimer, Paulets Neffe

Caner SunarWilhelm Davison, Staatssekretär

Jeremy MockridgeMelvil, Freund Marias aus früheren Tagen

Elisabeth, Königin von England
Maria Stuart, Königin von Schottland
Baron von Burleigh
Graf von Leicester
Graf von Shrewsbury
Graf Aubespine, französischer Gesandter
Amias Paulet, Hüter der Maria
Mortimer, Paulets Neffe
Wilhelm Davison, Staatssekretär
Melvil, Freund Marias aus früheren Tagen
Wiederaufnahme
Mit englischen Übertiteln
3. Oktober 2023 19.00 - 21.10
Karten
Karten & Preise
Preisgruppe | Regulär |
---|---|
Preisgruppe 1 | 48,00 € |
Preisgruppe 2 | 39,00 € |
Preisgruppe 3 | 30,00 € |
Preisgruppe 4 | 21,00 € |
Preisgruppe 5 | 12,00 € |
Preisgruppe 6 | 5,00 € |
Karten für Schüler_innen und Studierende: DT/Kammerspiele 9 €; Box/Saal 8 bzw. 6 €
Außerdem im Spielplan
Infotreffen
DT Jung*
Kick-Off der SpielKlubs
Die künstlerischen Leiter:innen der DT Jung* Spielklubs stellen die Klubs der neuen Spielzeit vor. Um Anmeldung wird gebeten.
Ort wird noch benannt
17:00
Vorstellung fällt leider aus
Regie: Jessica Weisskirchen
anschließend im Bühnenbild DT Kontext: Jetzt mit Anfassen! Das andere Publikumsgespräch
Leider muss die Vorstellung von Edward II. Die Liebe bin ich entfallen. Der Grund dafür sind Erkrankungen im Ensemble.
Box
19.30
[...]
Es zeigt, dass die Frauenrollen in einer ähnlichen Position sind, aber ihre Rollen eigentlich austauschbar sind. Anne Lenk legt den Fokus schon sehr darauf, dass die Männer um sie [Maria und Elisabeth] herum tatsächlich etwas ein bisschen Lächerliches kriegen und nicht wirklich ernst zu nehmen sind in diesem ganzen Machtgefüge. Der Vorteil ist, dass man mit so einem Bühnenbild ganz auf die Schauspieler setzt, die frontal vor einem stehen und einem direkt ins Gesicht spielen. Man nimmt die Figuren dadurch nochmal ganz anders einzeln wahr und man merkt auch, dass die Schauspieler sehr auf ihr Spiel konzentriert sind.
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Es zeigt, dass die Frauenrollen in einer ähnlichen Position sind, aber ihre Rollen eigentlich austauschbar sind. Anne Lenk legt den Fokus schon sehr darauf, dass die Männer um sie [Maria und Elisabeth] herum tatsächlich etwas ein bisschen Lächerliches kriegen und nicht wirklich ernst zu nehmen sind in diesem ganzen Machtgefüge.
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Maria Stuart ist schon gleich anfangs tief gefallen. Sitzt in ihrem Kerker in der zweiten Zelle von links. Weißes Kleid, weißes Haar, gepudertes Gesicht. [...] Franziska Machens gibt sich in dieser Rolle so gar nicht königlich, gar nicht "standesgemäß". Im Gegenteil, sie zieht Grimassen, äfft nach, bricht mit allen Rollenbildern. Und hält die Form nur mit ihresgleichen, also Elisabeth, der Königin von England, ein.
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Anne Lenk sagt uns durch diese Inszenierung auch viel über den heutigen Politikbetrieb. Wo keiner aus seiner Position, aus seiner Haut raus kann. Und über die Blase, in der Entscheidungsträger sitzen, das beschränkte Umfeld, das sie wahrnehmen, die Verengung des Blicks, der daraus resultiert.
Was für ein Bühnenbild! So einfach, so schlicht und streng. Und doch: wie verspielt, wie vielschichtig und assoziationsreich. Einen riesigen Setzkasten hat Bühnenbildnerin Judith Oswald für Anne Lenks "Maria Stuart"-Inszenierung auf die Bretter des Deutschen Theaters gewuchtet.
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Maria Stuart ist schon gleich anfangs tief gefallen. Sitzt in ihrem Kerker in der zweiten Zelle von links. Weißes Kleid, weißes Haar, gepudertes Gesicht. [...] Franziska Machens gibt sich in dieser Rolle so gar nicht königlich, gar nicht "standesgemäß". Im Gegenteil, sie zieht Grimassen, äfft nach, bricht mit allen Rollenbildern. Und hält die Form nur mit ihresgleichen, also Elisabeth, der Königin von England, ein.
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Anne Lenk sagt uns durch diese Inszenierung auch viel über den heutigen Politikbetrieb. Wo keiner aus seiner Position, aus seiner Haut raus kann. Und über die Blase, in der Entscheidungsträger sitzen, das beschränkte Umfeld, das sie wahrnehmen, die Verengung des Blicks, der daraus resultiert.
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Der Höhepunkt und die Pointe des Stücks werden in der Inszenierung von Anne Lenk besonders deutlich: Denn als die beiden Frauen einander tatsächlich im zentralen, größten Fach des Setzkastens gegenüberstehen, ändert sich – erst einmal nichts. Die Bilder, die sich die beiden voneinander gemacht haben, bleiben unangetastet. Die Fassade der Macht, hinter der sich Elisabeth versteckt, hält ein bisschen länger als die Unterwerfungsgeste, die Maria vorführt. Letztere, die sich im gläsern ironischen Spiel von Machens unantastbar zu geben versucht, platzt mit ihrer Wut heraus, glaubt sie doch, die legitimere Thronanwärterin zu sein. Und Elisabeth, eher grüblerisch und überfordert angelegt von Windischbauer, versteht sich erst nach diesem Ausbruch als die mächtigere. Und schon haben wir eine Wand zwischen den beiden, die zwar nicht zu sehen, aber viel undurchdringlicher ist als Theatersperrholz.
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Auch wenn diese Inszenierungsidee alles bestimmt und in diesen Tagen eine etwas sehr konkrete Bedeutung erhält, ist der Abend nicht monothematisch und eindimensional. Das Ränkespiel der in ihre Leidenschaft, Moral oder Machtpolitik eingeschachtelten Männer hat viele Farben: Der vor Liebeseifer und Kampfesmut überquellende Jungspund Mortimer (Jeremy Mockridge), der abgeklärte Erotomane Leicester (Alexander Khuon), der vor Erregung vibrierende und immer mal platzende Machtmaniker Burleigh (Enno Trebs, auch neu im Ensemble), der herzaufgeklappte Tugendstock Paulet (Paul Grill) und der dauermiesgelaunte Kopfschmerz-Moralapostel Shrewsbury (Jörg Pose) – sie alle glauben, dass sie die Königinnen beeinflussen können und kriegen schon ihre Ergriffenheit von sich selbst nicht unter Kontrolle.
Doch! Man kann auch unter widrigsten Bedingungen Theater spielen, zum Beispiel ohne einander zu sehen. Die Schauspieler lassen sich in der Interaktion miteinander durch den Setzkasten in keiner Weise behindern. Sie tun dies in einer Selbstverständlichkeit, als würden sie es nicht anders kennen und nichts vermissen. Und es funktioniert.
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Der Höhepunkt und die Pointe des Stücks werden in der Inszenierung von Anne Lenk besonders deutlich: Denn als die beiden Frauen einander tatsächlich im zentralen, größten Fach des Setzkastens gegenüberstehen, ändert sich – erst einmal nichts. Die Bilder, die sich die beiden voneinander gemacht haben, bleiben unangetastet. Die Fassade der Macht, hinter der sich Elisabeth versteckt, hält ein bisschen länger als die Unterwerfungsgeste, die Maria vorführt. Letztere, die sich im gläsern ironischen Spiel von Machens unantastbar zu geben versucht, platzt mit ihrer Wut heraus, glaubt sie doch, die legitimere Thronanwärterin zu sein. Und Elisabeth, eher grüblerisch und überfordert angelegt von Windischbauer, versteht sich erst nach diesem Ausbruch als die mächtigere. Und schon haben wir eine Wand zwischen den beiden, die zwar nicht zu sehen, aber viel undurchdringlicher ist als Theatersperrholz.
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Auch wenn diese Inszenierungsidee alles bestimmt und in diesen Tagen eine etwas sehr konkrete Bedeutung erhält, ist der Abend nicht monothematisch und eindimensional. Das Ränkespiel der in ihre Leidenschaft, Moral oder Machtpolitik eingeschachtelten Männer hat viele Farben: Der vor Liebeseifer und Kampfesmut überquellende Jungspund Mortimer (Jeremy Mockridge), der abgeklärte Erotomane Leicester (Alexander Khuon), der vor Erregung vibrierende und immer mal platzende Machtmaniker Burleigh (Enno Trebs, auch neu im Ensemble), der herzaufgeklappte Tugendstock Paulet (Paul Grill) und der dauermiesgelaunte Kopfschmerz-Moralapostel Shrewsbury (Jörg Pose) – sie alle glauben, dass sie die Königinnen beeinflussen können und kriegen schon ihre Ergriffenheit von sich selbst nicht unter Kontrolle.
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Das Interesse der Regisseurin Anne Lenk liegt auch hier, wie schon bei ihrem "Menschenfeind" vergangenes Jahr, auf dem Ausleuchten der Frauenfiguren – in Bezug zu den Männern. Ihre beiden Königinnen sind keine Würdenträgerinnen, keine pathetischen, ernsten, bleischweren Schicksalserdulderinnen, sondern bodenständige, patente, kluge Frauen, die mit ihren Rollen hadern. Franziska Machens unterläuft jeden hohen Schillerschen Ton mit flapsigen Gesten und schützender Selbstironie. Bei der noch ganz jungen Julia Windischbauer wirkt Elisabeth im britischen Tweed-Kostüm wie die unerfahrene Firmenerbin, die nun unverhofft den Laden schmeißen muss.
Bis auf zwei Ausnahmen steht jeder Spieler, jede Spielerin allein in seiner leeren Zelle, mit rot glänzendem Stoff tapeziert. Sehen können sie sich nicht, nur hören. Wenn jemand „auftritt“, wird sein Kästchen beleuchtet wie ein Screen, ansonsten bleibt es tiefschwarz. Man könnte meinen, diese statische Anordnung sei die reinste Spielverhinderung – und tatsächlich wird in den Zoom-Bildern viel herumgestanden. Überraschender Gewinn ist jedoch, dass die einzelne Figur mit diesem frontalen Spiel deutlich mehr Kontur gewinnt.
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Das Interesse der Regisseurin Anne Lenk liegt auch hier, wie schon bei ihrem "Menschenfeind" vergangenes Jahr, auf dem Ausleuchten der Frauenfiguren – in Bezug zu den Männern. Ihre beiden Königinnen sind keine Würdenträgerinnen, keine pathetischen, ernsten, bleischweren Schicksalserdulderinnen, sondern bodenständige, patente, kluge Frauen, die mit ihren Rollen hadern. Franziska Machens unterläuft jeden hohen Schillerschen Ton mit flapsigen Gesten und schützender Selbstironie. Bei der noch ganz jungen Julia Windischbauer wirkt Elisabeth im britischen Tweed-Kostüm wie die unerfahrene Firmenerbin, die nun unverhofft den Laden schmeißen muss.
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Alle im achtköpfigen Ensemble laufen in Anne Lenks genauer, zeitloser Inszenierung zu großer Sprechform auf.
Das Beste an dieser Inszenierung: Ihr gelingt es zu zeigen, was für ein starkes Stück Konversationstheater diese Maria Stuart ist.
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Alle im achtköpfigen Ensemble laufen in Anne Lenks genauer, zeitloser Inszenierung zu großer Sprechform auf.
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Am Ende wird Maria ihren Kopf unter dem Beil verlieren, und keiner – und keine – will verantwortlich sein. Hervorragend, wie das Ensemble das Blame Game ausspielt. Selbst diese durch und durch bittere Sequenz hat hohen Unterhaltungswert; man kann die Schauspieler nur dafür bewundern, wie minutiös die Schulddebatte auch ohne Blickkontakt abläuft.
[...] Obwohl Regisseurin Anne Lenk die Tragödie weder dekonstruiert noch radikal umdeutet, gewinnt sie den beiden Königinnen und den sie umkreisenden Männerfiguren doch einige ungeahnte Schattierungen ab – und eine erstaunliche Menge Komik. Dass Lenk und ihr starkes Ensemble das Pathos und den hohen Ton weglassen, tut Schillers Dialogen gut.
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Am Ende wird Maria ihren Kopf unter dem Beil verlieren, und keiner – und keine – will verantwortlich sein. Hervorragend, wie das Ensemble das Blame Game ausspielt. Selbst diese durch und durch bittere Sequenz hat hohen Unterhaltungswert; man kann die Schauspieler nur dafür bewundern, wie minutiös die Schulddebatte auch ohne Blickkontakt abläuft.
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Wie schon in ihrer Inszenierung von Molières "Der Menschenfeind" am gleichen Haus, beeindruckt die präzise Sprachregie von Lenk. Und ihre Begabung zur Komik. In Schillers Trauerspiel und dessen großartigen Dialogen findet sie eine Menge Pointen, die vor schalem Pathos schützen, ohne den Ernst zu verraten.
Jede und jeder ist auf seiner eigenen kleinen Bühne. Die gerasterte Anordnung weckt Assoziationen an die in den vergangenen Monaten epidemisch sich verbreitenden Videokonferenzen mit ihren Splitscreens. [...] So ist der ganze Hof in einem einzigen Arrangement, in einem Bild gebannt. Der Bühnenkasten verstärkt den kammerspielartigen Eindruck, nahezu ohne Pausen wechseln die Szenen, das Stück nimmt Tempo auf. [...] Der strenge und geschlossene Aufbau zeigt außerdem, was der Unterschied zwischen den barocken Trauerspielen eines Andreas Gryphius und den bürgerlichen von Lessing oder eben Friedrich Schiller ist: Das Außerweltliche verschwindet zugunsten eines in sich motivierten Zusammenhangs, die Erkenntnis der Immanenz der bürgerlichen Gesellschaft fällt zusammen mit der zu neuer Größe geführten Dramenform. Hier werden Handelnde gezeigt und der Abgrund zwischen Himmel und Erde tut sich ausschließlich im Gefälle von Absicht und Folge auf. Nicht göttliche, sondern soziale Gesetzmäßigkeiten sind es, die zum Niedergang des Einzelnen wie des Gemeinwesens führen. Und mögen die Berater das Geschehen befeuern oder bremsen, es gibt eine alleszermalmende Trägheit, die vom zugrundeliegenden Verhängnis ausgeht. Wirkung ist alles in diesem Spiel der Täuschungen und Enttäuschungen. Und die Wahrheit? Verschwindet im Kampf der Interessen. Ungelegen kommt sie zudem eigentlich immer - oder zu spät.
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Wie schon in ihrer Inszenierung von Molières "Der Menschenfeind" am gleichen Haus, beeindruckt die präzise Sprachregie von Lenk. Und ihre Begabung zur Komik. In Schillers Trauerspiel und dessen großartigen Dialogen findet sie eine Menge Pointen, die vor schalem Pathos schützen, ohne den Ernst zu verraten.
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Schillers Text kommt in dieser Inszenierung viel geordneter in den Zuschauerraum als sonst. Das hat mit dem Setzkasten zu tun. Der strukturiert das Drama mit. Die acht SchauspielerInnen nehmen den über 200 Jahre alten Text ernst und gleichzeitig leicht. Das erzeugt Unmittelbarkeit in den Boxen.
Anne Lenks Regie erspürt die vorhandene Situationskomik in Friedrich Schillers Trauerspiel. So sieht Jeremy Mockridges Mortimer mit schulterlangem gewellten Haar und Elisabeth-Fan-Pullover – der aber nur seine Zuneigung für Maria Stuart kaschieren soll – an sich schon extrem lustig aus. Mockridge spielt ihn konsequent als tolpatschigen Draufgänger, der ständig bereit ist für die nächste Kurzschlußhandlung.
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Schillers Text kommt in dieser Inszenierung viel geordneter in den Zuschauerraum als sonst. Das hat mit dem Setzkasten zu tun. Der strukturiert das Drama mit. Die acht SchauspielerInnen nehmen den über 200 Jahre alten Text ernst und gleichzeitig leicht. Das erzeugt Unmittelbarkeit in den Boxen.
which premiered at the Deutsches Theater Berlin in October. Throughout the evening, the eight cast members perform from isolated pink cubes in Judith Oswald’s corona-friendly set. Yet there is nothing stilted or fussily formal about Lenk’s interpretation of Schiller’s historical tragedy.
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The cast, clad in Sibylle Wallum’s flamboyant costumes, is uniformly superb, alive to the emotional and political turmoil of the drama, and how they intersect. This holds particularly true for the production’s incandescent stars, Franziska Machens as Mary, fighting from her prison cell to stay alive, and Julia Windischbauer as her proud yet conflicted rival, Elizabeth.
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Lenk’s flat aesthetic is also kind to the high-definition cameras, which capture the seething performances with unobtrusive directness.
One of the newest, and best, of the bunch is Anne Lenk’s stylish and focused staging of “Mary Stuart,”
which premiered at the Deutsches Theater Berlin in October. Throughout the evening, the eight cast members perform from isolated pink cubes in Judith Oswald’s corona-friendly set. Yet there is nothing stilted or fussily formal about Lenk’s interpretation of Schiller’s historical tragedy.
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The cast, clad in Sibylle Wallum’s flamboyant costumes, is uniformly superb, alive to the emotional and political turmoil of the drama, and how they intersect. This holds particularly true for the production’s incandescent stars, Franziska Machens as Mary, fighting from her prison cell to stay alive, and Julia Windischbauer as her proud yet conflicted rival, Elizabeth.
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Lenk’s flat aesthetic is also kind to the high-definition cameras, which capture the seething performances with unobtrusive directness.