
In einer Fassung von Liesbeth Coltof und Birgit Lengers
"Ich aber, ich werde leben, denn ich bin jung. In mir drinnen ist alles möglich."
Eine Insel. Endloses Wasser, Felsen, ein Dorf, ein Kloster. Es gibt keinen Strom, nur den Mond, die Sonne und tausend Augen. Es gibt den ewigen Rhythmus der Natur, ein Glaubensbuch und den Pfahl für die Ungehorsamen. Die Männer haben das Sagen und machen die Gesetze. Es ist ein geschlossenes System.
Hier wächst ein Mädchen auf, ein Findelkind ohne Herkunft, ohne Mutter und Namen. Anders als die anderen. Sie darf nicht lesen, nicht schwimmen, nicht heiraten. Sie erzählt ihr Miroloi (griechisch für „Rede über das Schicksal“) in 128 Strophen. Ein Klagelied und ein Lied über die Liebe, über den Mut aufzubegehren. Es ist die Geschichte einer Außenseiterin, die ein ganzes System in Frage stellt und bereit ist, einen hohen Preis dafür zu zahlen.
Die niederländische Regisseurin und FAUST-Preisträgerin Liesbeth Coltof erzählt diese mitreißende und poetische Emanzipationsgeschichte mit einem diversen Ensemble. Die Rollen der Hauptfiguren Alina und Yael übernehmen verschiedene Spieler:innen, denn es ist eine Erzählung vieler, die an jedem Ort und zu jeder Zeit spielen könnte.
Hinweis: In dieser Inszenierung wird sexuelle Gewalt gegen Frauen dargestellt.
Mit freundlicher Unterstützung der K.S. Fischer Stiftung
"Ich aber, ich werde leben, denn ich bin jung. In mir drinnen ist alles möglich."
Eine Insel. Endloses Wasser, Felsen, ein Dorf, ein Kloster. Es gibt keinen Strom, nur den Mond, die Sonne und tausend Augen. Es gibt den ewigen Rhythmus der Natur, ein Glaubensbuch und den Pfahl für die Ungehorsamen. Die Männer haben das Sagen und machen die Gesetze. Es ist ein geschlossenes System.
Hier wächst ein Mädchen auf, ein Findelkind ohne Herkunft, ohne Mutter und Namen. Anders als die anderen. Sie darf nicht lesen, nicht schwimmen, nicht heiraten. Sie erzählt ihr Miroloi (griechisch für „Rede über das Schicksal“) in 128 Strophen. Ein Klagelied und ein Lied über die Liebe, über den Mut aufzubegehren. Es ist die Geschichte einer Außenseiterin, die ein ganzes System in Frage stellt und bereit ist, einen hohen Preis dafür zu zahlen.
Die niederländische Regisseurin und FAUST-Preisträgerin Liesbeth Coltof erzählt diese mitreißende und poetische Emanzipationsgeschichte mit einem diversen Ensemble. Die Rollen der Hauptfiguren Alina und Yael übernehmen verschiedene Spieler:innen, denn es ist eine Erzählung vieler, die an jedem Ort und zu jeder Zeit spielen könnte.
Hinweis: In dieser Inszenierung wird sexuelle Gewalt gegen Frauen dargestellt.
Mit freundlicher Unterstützung der K.S. Fischer Stiftung
Regie Liesbeth Coltof
Bühne Guus van Geffen
Kostüm Carly Everaert
Choreografie Ronni Maciel
Dramaturgie Birgit Lengers
Uraufführung
13. Januar 2022
Kammerspiele
Dauer: 110 Minuten, keine Pause
13. Januar 2022
Kammerspiele
Dauer: 110 Minuten, keine Pause
Greta Borg

Eutália de Carvalho

Narin Dogan

Leo Domogalski

Eren Gündar

Songül Ince

Bruno Liebler

Amelie Paneru

Flo Rieder

Rebecca Rücker

Guenter Schmidt

Anna Suzuki

Ilja van Urk

Greta Borg, Eutália de Carvalho, Narin Dogan, Leo Domogalski, Eren Gündar, Songül Ince, Bruno Liebler, Amelie Paneru, Flo Rieder, Rebecca Rücker, Guenter Schmidt, Anna Suzuki, Ilja van Urk
22. September 2022 19.30 - 21.20
Karten
Karten & Preise
Preisgruppe | Regulär |
---|---|
Preisgruppe 1 | 19,00 € |
Preisgruppe 2 | 14,00 € |
Karten für Schüler_innen und Studierende: DT/Kammerspiele 9 €; Box/Saal 8 bzw. 6 €
29. September 2022 19.30 - 21.25
Karten
Karten & Preise
Preisgruppe | Regulär |
---|---|
Preisgruppe 1 | 19,00 € |
Preisgruppe 2 | 14,00 € |
Karten für Schüler_innen und Studierende: DT/Kammerspiele 9 €; Box/Saal 8 bzw. 6 €
VORBERICHTE
Ken Frege und Nils Sünderhauf von Hauptstadt.TV haben eine Probe von MIROLOI in den Kammerspielen besucht und einen Vorbericht zur Premiere gedreht.
HIER GEHT'S ZUM BEITRAG AUF HAUPTSTADT.TV
Regisseurin Liesbeth Coltof war zu Gast bei radioeins - Live aus dem Bikini und sprach mit Marion Brasch über die Inszenierung und den Kampf gegen Ungleichheit zwischen den Geschlechtern.
HIER GEHT'S ZUM GESPRÄCH AUF RADIOEINS
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Regisseurin Liesbeth Coltof war zu Gast bei radioeins - Live aus dem Bikini und sprach mit Marion Brasch über die Inszenierung und den Kampf gegen Ungleichheit zwischen den Geschlechtern.
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Wie hat die Regisseurin Lisbeth Coltof diese Insel nun auf die Bühne geholt?
Mit einem abstrakten, runden Schiebebühnenbild, das hat Guus van Geffen gebaut, dass die zwei Seiten dieses Lebens gut versinnbildlicht. Also wenn uns die offene Fläche zugewandt ist, dann schauen wir auf ein weißes Rundpodest. Das ist der Dorfplatz, der an einen runden Vollmond erinnert. Alles wird hier ja nach Monden gezählt, die Ernte, das Wetter, die Feste. Der Pfahl, an dem die Menschen bestraft werden wie am mittelalterlichen Pranger, der sieht hier eigentlich ganz harmlos aus. Und wenn der Mond sich dreht und die schwarze, geschlossene Seite sich uns zuwendet, dann ist die Bühne viel kleiner, dann spielt das Ensemble vorn eher die intimeren Szenen, das Lieben, das Weinen und das Leiden.
Inszeniert hat Liesbeth Coltof das ja interessanterweise das mit einem Ensemble mit ganz unterschiedlichen Hautfarben, mit Kindern, mit Jugendlichen und Erwachsenen. Das sind alles Laien. Wie erzählen jetzt diese Menschen diese Emanzipationsgeschichte?
Ja, das ist ein wirklich herzerfrischendes Ensemble! Man spürt ein fast familiäres Zusammenspiel, das ist völlig angstfrei, total energetisch! Bis auf den Bethausvater und die alte Mariah, die von zwei Erwachsenen gespielt werden, wechseln alle beständig die Rollen: alle Mädchen sind mal das Mädchen ohne Namen, alle Jungs sind mal ihr Geliebter Yael, das soll natürlich versinnbildlichen, dass alle gemobbt werden können, dass alle aber auch diese Kraft zur Veränderung in sich tragen. Und was Lisbeth Coltof wirklich gut kann, ist Spielszenen inszenieren, also die ganze emotionale Tonleiter hoch und runter: Da wird geschrien, geweint und gelacht, aber auch gekämpft, gesungen. Es gibt auch Choreografien [von Ronni Marciel] mit gruseligen Verkleidungen, die an traditionelle Dorftänze erinnern. Es ist unglaublich viel los auf der Bühne, inklusive heiterer Mastrubationsanleitung. […] Diese vitale Inszenierung, dieses quicklebendige und vielseitige Ensemble hat mich wirklich erfreut! Es ist eine berührende Parabel, eine Parabel ist immer auch vereinfacht in ihrer Gesellschaftskritik, um über das Konkrete hinauszuweisen […] hier ist das so eine Art böses Märchen und fürs Theater, gerade fürs Junge DT, konnte ich mir das gut vorstellen, weil das Setting eben so plastisch ist. Es gibt die abgeschottete Insel, wo noch gearbeitet wird wie vor hundert Jahren ohne Elektrizität. Es gibt ein Dorf mit klar gezeichneten Figuren, es gibt einen Konflikt, große Emotionen und es gibt eben auch einen klaren Plot.
Wie hat die Regisseurin Lisbeth Coltof diese Insel nun auf die Bühne geholt?
Mit einem abstrakten, runden Schiebebühnenbild, das hat Guus van Geffen gebaut, dass die zwei Seiten dieses Lebens gut versinnbildlicht. Also wenn uns die offene Fläche zugewandt ist, dann schauen wir auf ein weißes Rundpodest. Das ist der Dorfplatz, der an einen runden Vollmond erinnert. Alles wird hier ja nach Monden gezählt, die Ernte, das Wetter, die Feste. Der Pfahl, an dem die Menschen bestraft werden wie am mittelalterlichen Pranger, der sieht hier eigentlich ganz harmlos aus. Und wenn der Mond sich dreht und die schwarze, geschlossene Seite sich uns zuwendet, dann ist die Bühne viel kleiner, dann spielt das Ensemble vorn eher die intimeren Szenen, das Lieben, das Weinen und das Leiden.
Inszeniert hat Liesbeth Coltof das ja interessanterweise das mit einem Ensemble mit ganz unterschiedlichen Hautfarben, mit Kindern, mit Jugendlichen und Erwachsenen. Das sind alles Laien. Wie erzählen jetzt diese Menschen diese Emanzipationsgeschichte?
Ja, das ist ein wirklich herzerfrischendes Ensemble! Man spürt ein fast familiäres Zusammenspiel, das ist völlig angstfrei, total energetisch! Bis auf den Bethausvater und die alte Mariah, die von zwei Erwachsenen gespielt werden, wechseln alle beständig die Rollen: alle Mädchen sind mal das Mädchen ohne Namen, alle Jungs sind mal ihr Geliebter Yael, das soll natürlich versinnbildlichen, dass alle gemobbt werden können, dass alle aber auch diese Kraft zur Veränderung in sich tragen. Und was Lisbeth Coltof wirklich gut kann, ist Spielszenen inszenieren, also die ganze emotionale Tonleiter hoch und runter: Da wird geschrien, geweint und gelacht, aber auch gekämpft, gesungen. Es gibt auch Choreografien [von Ronni Marciel] mit gruseligen Verkleidungen, die an traditionelle Dorftänze erinnern. Es ist unglaublich viel los auf der Bühne, inklusive heiterer Mastrubationsanleitung. […] Diese vitale Inszenierung, dieses quicklebendige und vielseitige Ensemble hat mich wirklich erfreut!