
Tschick
nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf
"Eine Minute stand der hellblaue Lada Niva mit laufendem Motor vor unserer Garage, dann wurde der Motor abgestellt. Die Fahrertür ging auf, Tschick stieg aus. Er legte beide Ellenbogen aufs Autodach und sah zu, wie ich den Rasen sprengte. 'Ah', sagte er, und dann sagte er lange nichts mehr. 'Macht das Spaß?'"
Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, ein Russlanddeutscher aus Berlin-Marzahn, und Maik Klingenberg, sein wohlstandsverwahrloster Klassenkamerad, brechen mit geklautem Lada, aber ohne Plan und Kompass auf zu einer abenteuerlichen Irrfahrt durch die ostdeutsche Provinz. Alexander Riemenschneider inszeniert die berührende und lakonisch-komische Road-Novel über zwei 14-jährige Außenseiter, die nichts zu verlieren haben und auf ihrer Reise die Fremde vor der Haustür und wahre Freundschaft finden.
"Eine Geschichte, die man gar nicht oft genug erzählen kann … existentiell, tröstlich, groß."
Tobias Rüther, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.
Eingerichtet vom Ensemble nach der Bühnenfassung von Robert Koall
Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, ein Russlanddeutscher aus Berlin-Marzahn, und Maik Klingenberg, sein wohlstandsverwahrloster Klassenkamerad, brechen mit geklautem Lada, aber ohne Plan und Kompass auf zu einer abenteuerlichen Irrfahrt durch die ostdeutsche Provinz. Alexander Riemenschneider inszeniert die berührende und lakonisch-komische Road-Novel über zwei 14-jährige Außenseiter, die nichts zu verlieren haben und auf ihrer Reise die Fremde vor der Haustür und wahre Freundschaft finden.
"Eine Geschichte, die man gar nicht oft genug erzählen kann … existentiell, tröstlich, groß."
Tobias Rüther, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.
Eingerichtet vom Ensemble nach der Bühnenfassung von Robert Koall
Premiere 3. Dezember 2011
Sven Fricke

Thorsten Hierse

Arne Jansen
Kotbong Yang

Tschick
Wann hat es „Tschick“ gemacht, Herr Herrndorf?
FAZ, 31.01.2011
FAZ, 31.01.2011
Aus Arbeit und Struktur
Wolfgang Herrndorf liest aus Tschick
Siegen Apollo Theater
1. und 2. September 2017
Luxemburg Kapuzinertheater
1. März 2014
Leverkusen
21. und 22. Dezember 2012
1. und 2. September 2017
Luxemburg Kapuzinertheater
1. März 2014
Leverkusen
21. und 22. Dezember 2012
Außerdem im Spielplan
Zum letzten Mal
Mit englischen Übertiteln
Deutsches Theater
18.00 - 20.30
17.30 Einführung – Saal
Regie: Friederike Drews
Raum 315 – Treffpunkt Haupteingang
20.00 - 21.00
Ausverkauft
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Evtl. Restkarten an der Abendkasse
Mit dem Auftritt von Natalia Belitski wird diese schöne Idee nochmals gekrönt. Obwohl das für die Erzählung gar nicht nötig wäre und man bisher auf das Beste mit den beiden Spielern begnügt hat, erscheint sie – wie einem zarten Traum entstiegen – als leibhaftige Isa und verschenkt ihr heiteres Märchenmädchenlächeln. Eine kleine, umso berührendere vorweihnachtliche Wunschwirklichwerdung und eine herzliche Lebenseinladung. Außer ein paar Glühbirnen, Wüstendünen, Kakteen und dem Musiker Arne Jansen, der dem Geschehen mit Bluesschleifen das Tempo gibt und nimmt, sind erst einmal nur Sven Fricke und Thorsten Hierse auf der Bühne. Sie spielen alle. Isa, Eltern, Polizisten, Lehrer, Mitschüler und dies alles ohne große Chargiererei. Aber die beste Regie-Idee ist, dass beide sowohl Maik als auch Tschick sind. Sie tauschen von einem Moment auf den anderen die Rollen, sie identifizieren sich erzählend und spielend miteinander – es gibt vermutlich keinen größeren Freundschaftsbeweis. Damit ist auch etwas über die Flüchtigkeit der Identität gesagt, besonders in der Pubertät, wenn Rolle und Platz noch nicht gefunden sind – was das Quälende, aber auch das Schöne an dieser kurzen Lebensphase zwischen Kindheit und Erwachsensein ist.
Mit dem Auftritt von Natalia Belitski wird diese schöne Idee nochmals gekrönt. Obwohl das für die Erzählung gar nicht nötig wäre und man bisher auf das Beste mit den beiden Spielern begnügt hat, erscheint sie – wie einem zarten Traum entstiegen – als leibhaftige Isa und verschenkt ihr heiteres Märchenmädchenlächeln. Eine kleine, umso berührendere vorweihnachtliche Wunschwirklichwerdung und eine herzliche Lebenseinladung.
[…] Riemenschneider entwirft auf der winzigen Bühne der Box im Deutschen Theater mit sparsamen Mitteln eine Minimalutopie, fast ausschließlich mit der Kraft des gesprochenen Worts. […] Vertont wird diese imaginäre Bilderflut von einem lonelyman in adrettem Cowboykostüm (Arne Jansen), der geduldig am Bühnenrand der Lieder harrt, die da kommen. Einmal greift Thorsten Hierse als Maik selbst zur Akustikgitarre. Mit ergreifendem Pathos, in seiner dilettantischen Entschlossenheit eine Reminiszenz an Rainald Grebe, beklagt er den Umstand, nicht zur Geburtstagsfeier seiner Angebeteten eingeladen zu sein. Mit Sven Fricke teilt er sich gekonnt die Darstellung fast aller Figuren des Romans, meistens aber sind es Maik und Andrej, die das Wort haben – sie beherrschen den Sprachduktus der Jugendlichen, ohne beim Zuschauer Fremdscham auszulösen. Sowie sie da stehen, in ihrer Casual-Uniform aus Jeans und Sneakers, so adoleszent-unbeholfen, wie man sich eben fühlt als 14-Jähriger, der nicht weiß,wohin mit seinen Händen, vergisst man schnell, dass es sich um erwachsene Männer handelt. Oder im Fall von Isa, um eine erwachsene Frau. Natalia Belitski gibt ihrem kurzen Auftritt denselben souveränen Habitus jugendlicher Sorglosigkeit wie ihre Kollegen.
Wie magische Orte aus dem Nichts entstehen: Wolfgang Herrndorfs „Tschick“ an Deutschen Theater Berlin
[…] Riemenschneider entwirft auf der winzigen Bühne der Box im Deutschen Theater mit sparsamen Mitteln eine Minimalutopie, fast ausschließlich mit der Kraft des gesprochenen Worts. […] Vertont wird diese imaginäre Bilderflut von einem lonelyman in adrettem Cowboykostüm (Arne Jansen), der geduldig am Bühnenrand der Lieder harrt, die da kommen. Einmal greift Thorsten Hierse als Maik selbst zur Akustikgitarre. Mit ergreifendem Pathos, in seiner dilettantischen Entschlossenheit eine Reminiszenz an Rainald Grebe, beklagt er den Umstand, nicht zur Geburtstagsfeier seiner Angebeteten eingeladen zu sein. Mit Sven Fricke teilt er sich gekonnt die Darstellung fast aller Figuren des Romans, meistens aber sind es Maik und Andrej, die das Wort haben – sie beherrschen den Sprachduktus der Jugendlichen, ohne beim Zuschauer Fremdscham auszulösen. Sowie sie da stehen, in ihrer Casual-Uniform aus Jeans und Sneakers, so adoleszent-unbeholfen, wie man sich eben fühlt als 14-Jähriger, der nicht weiß,wohin mit seinen Händen, vergisst man schnell, dass es sich um erwachsene Männer handelt. Oder im Fall von Isa, um eine erwachsene Frau. Natalia Belitski gibt ihrem kurzen Auftritt denselben souveränen Habitus jugendlicher Sorglosigkeit wie ihre Kollegen.