
Das Deutsche Theater
Chronik
1883 – 1894: Das Deutsche Theater
Adolph L'Arronge und eine Sozietät bekannter Schauspieler gründen das Deutsche Theater. Louise Dumont, Teresina Gessner, Hedwig Niemann-Raabe, Luise von Poellnitz, Agnes Sorma, Georg Engels, Josef Kainz, Arthur Kraußneck, Max Pategg, Max Pohl und Otto Sommerstorff zählen zu dem herausragenden Ensemble. Das DT erhält den Ruf, eine Stätte klassischer deutscher Bühnenkunst zu sein.
1894 – 1903 "Das gute Neue": Otto Brahm
25.09.1894 Erste öffentliche Aufführung des Stücks Die Weber von Gerhart Hauptmann. Wilhelm II. kündigt daraufhin aus Protest die Hofloge. Zum Ensemble gehören u. a. Rosa Bertens, Else Lehmann, Agnes Sorma, Irene Trietsch, Albert Bassermann, Hermann Müller, Emanuel Reicher, Max Reinhardt, Rudolf Rittner und Oscar Sauer. Schwerpunkt des Spielplans bilden die Werke von Hauptmann, Ibsen und Schnitzler.
1905 – 1932 Theater als großes Fest: Max Reinhardt
1905/06 Max Reinhardt wird Intendant und Eigentümer des DT. 8.11.1906 Eröffnung der Kammerspiele. Reinhardt macht das DT zum Zentrum deutscher Theaterkunst und führt es mit diversen Gastspielen zu Weltruhm. Sein Repertoire umfasst die unterschiedlichsten Stilrichtungen des europäischen Theaters. Berühmt sind seine Shakespeare-Inszenierungen. Fast alle namhaften Schauspieler_innen des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts gehören Reinhardts Ensemble an: Elisabeth Bergner, Tilla Durieux, Camilla Eibenschütz, Gertrud Eysoldt, Lucie Höflich, Helene Thimig, Werner Kraus, Alexander Moissi, Albert Steinrück, Paul Wegener, Eduard von Winterstein. 1.3.1933 Als letzte Inszenierung Reinhardts am DT wird Hofmannsthals Das große Welttheater aufgeführt.
1934 – 1944 In dunkler Zeit: Heinz Hilpert
1937 Die Reinhardtschen Kammerspiele werden auf Weisung Goebbels' vollständig umgestaltet. Hauptmann, Shakespeare und die Klassiker bestimmen den Spielplan neben einigen nationalsozialistischen Tendenzstücken. Zum Ensemble gehören Käthe Dorsch, Brigitte Horney, Angela Salloker, Paula Wessely, Ewald Balser, Paul Dahlke, Albin Skoda und Otto Wernicke. 1.9.1944 Das Deutsche Theater wird wie alle Theater auf Befehl Goebbels' geschlossen.
1945/1946 Neuanfang: Gustav von Wangenheim
7.9.1945 Das DT wird mit Lessings Nathan der Weise (Regie: Fritz Wisten) wieder eröffnet. Die Titelrolle spielt Paul Wegener.
1946 – 1963 Partei nehmen: Wolfgang Langhoff
Neben aufsehenerregenden Klassikerinszenierungen und sowjetischer Revolutionsdramatik stehen Stücke jüngerer Autoren (Peter Hacks, Heinar Kipphardt) auf dem Spielplan. 2.10.1962 Die Aufführung des Stücks Die Sorgen und die Macht von Peter Hacks wird zum Theaterskandal und führt zum Rücktritt Langhoffs. Zum Ensemble gehören Reimar Joh. Baur, Gerhard Bienert, Ernst Busch, Horst Drinda, Fred Düren, Eberhard Esche, Herwart Grosse, Wolfgang Heinz, Horst Hiemer, Ernst Kahler, Willy A. Kleinau, Walter Lendrich, Dieter Mann, Otto Mellies, Klaus Piontek, Friedo Solter, Eduard von Winterstein, Trude Bechmann, Bärbel Bolle, Ursula Burg, Mathilde Danegger, Inge Keller, Lisa Macheiner, Käthe Reichel, Gudrun Ritter und Margarete Taudte.
1949 – 1954 Das Berliner Ensemble als Gast am DT
11.1.1949 Deutsche Erstaufführung von Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht mit Helene Weigel.
1963 – 1969 Theaterwunder: Wolfgang Heinz
Bedeutende Inszenierungen entstehen: Benno Besson inszeniert Der Frieden von Peter Hacks (1962), Der Drache von Jewgeni Schwarz (1965), Ödipus, Tyrann von Sophokles (1967). Der Faust (1968) in der Regie von Adolf Dresen und Wolfgang Heinz führt zu einer großen Theaterkontroverse. Zum Ensemble gehören Dieter Franke, Christian Grashof, Jürgen Holtz, Volkmar Kleinert, Dietrich Körner, Rolf Ludwig, Margit Bendokat, Elsa Grube-Deister, Lisa Macheiner und Christine Schorn.
1970 – 1972 Hanns Anselm Perten 1972 – 1982 Gerhart Wolfram 1982 – 1984 Rolf Rohmer
1981 – 1983 Sanierung und vollständige Rekonstruktion des Deutschen Theaters und der Kammerspiele. Neben Inszenierungen von Friedo Solter, Rolf Winkelgrund und Thomas Langhoff bestimmen Alexander Langs provozierende zeitgenössische Interpretationen von Klassikern den Spielplan. Zum Ensemble gehören Kurt Böwe, Christian Grashof, Alexander Lang, Dieter Montag, Ulrich Mühe, Hilmar Thate, Gabriele Heinz, Jürgen Huth, Katja Paryla, Johanna Schall, Barbara Schnitzler, Jutta Wachowiak und Simone von Zglinicki.
1984 – 1991 Endspiel: Dieter Mann
Die neue Politik von Glasnost ermöglicht die Aufnahme von Werken kritischer sowjetischer und ostdeutscher Dramatiker_innen in den Spielplan. Neben Frank Castorf gehören Friedo Solter und Thomas Langhoff zu den Regisseur_innen. Heiner Müller inszeniert seine Stücke Der Lohndrücker (1988), Hamlet/Hamletmaschine (1990) und Mauser (1991). Zum Ensemble gehören Jörg Gudzuhn, Roman Kaminski, Dieter Montag, Michael Schweighöfer, Bernd Stempel, Cox Habbema und Dagmar Manzel.
1991 – 2001 Vorsichtiger Wandel: Thomas Langhoff
Mit dem Motto "Wir können nicht bleiben, wie wir waren, und können nicht anders werden, als wir sind" beginnt Langhoff seine Intendanz nach der Wiedervereinigung. Er festigt das renommierteste Ensemble der DDR und überträgt einem jungen Team um Thomas Ostermeier die Leitung der DT-Baracke. Neben Langhoff inszenieren Jürgen Gosch, Alexander Lang, Amélie Niermeyer, Johanna Schall und Einar Schleef.
2001 – 2008 "Verweile Doch": Bernd Wilms
2008/2009 Oliver Reese
Neben Michael Thalheimer (Emilia Galotti, Faust, Orestie, Die Ratten) inszenieren Dimiter Gotscheff (Die Perser), Jürgen Gosch (Onkel Wanja, Die Möwe) und Barbara Frey (Medea). Zum Ensemble gehören Constanze Becker, Meike Droste, Corinna Harfouch, Nina Hoss, Almut Zilcher, Regine Zimmermann, Samuel Finzi, Ingo Hülsmann, Alexander Khuon, Sven Lehmann, Ulrich Matthes und Ernst Stötzner. 2004 und 2008 wurde das DT zum Theater des Jahres gewählt.
Seit 2009 "Ohne Autor_innen kein Theater. Ohne Text kein Spiel. Ohne Grenzüberschreitungen kein Zeitgeist": Ulrich Khuon
Starke Regiehandschriften, Gegenwartsdramatik und ein kraftvolles Ensemble bilden die Eckpfeiler des künstlerischen Konzepts von Ulrich Khuon. Mit prägenden Regisseur_innen wie Andreas Kriegenburg, Stephan Kimmig, Jette Steckel, Sebastian Hartmann, Karin Henkel, Daniela Löffner, Tom Kühnel / Jürgen Kuttner und einem selbstbewussten Ensemble versteht sich das DT als ein Theater der Autor_innen – insbesondere der Gegenwart. Dazu gehören Dea Loher, René Pollesch, Thomas Melle, Ewald Palmetshofer, Elfriede Jelinek und Wolfram Lotz. Neue Texte stehen auch im Zentrum der Autorentheatertage: ein jährlich stattfindendes Festival der Gegenwartsdramatik, das 2018 durch den internationalen Auftakt Radar Ost mit osteuropäischem Theater der Gegenwart erweitert wurde. Das Junge DT widmet sich in besonderer Weise der Theaterarbeit von Künstler_innen mit jungen Menschen.
Adolph L'Arronge und eine Sozietät bekannter Schauspieler gründen das Deutsche Theater. Louise Dumont, Teresina Gessner, Hedwig Niemann-Raabe, Luise von Poellnitz, Agnes Sorma, Georg Engels, Josef Kainz, Arthur Kraußneck, Max Pategg, Max Pohl und Otto Sommerstorff zählen zu dem herausragenden Ensemble. Das DT erhält den Ruf, eine Stätte klassischer deutscher Bühnenkunst zu sein.
1894 – 1903 "Das gute Neue": Otto Brahm
25.09.1894 Erste öffentliche Aufführung des Stücks Die Weber von Gerhart Hauptmann. Wilhelm II. kündigt daraufhin aus Protest die Hofloge. Zum Ensemble gehören u. a. Rosa Bertens, Else Lehmann, Agnes Sorma, Irene Trietsch, Albert Bassermann, Hermann Müller, Emanuel Reicher, Max Reinhardt, Rudolf Rittner und Oscar Sauer. Schwerpunkt des Spielplans bilden die Werke von Hauptmann, Ibsen und Schnitzler.
1905 – 1932 Theater als großes Fest: Max Reinhardt
1905/06 Max Reinhardt wird Intendant und Eigentümer des DT. 8.11.1906 Eröffnung der Kammerspiele. Reinhardt macht das DT zum Zentrum deutscher Theaterkunst und führt es mit diversen Gastspielen zu Weltruhm. Sein Repertoire umfasst die unterschiedlichsten Stilrichtungen des europäischen Theaters. Berühmt sind seine Shakespeare-Inszenierungen. Fast alle namhaften Schauspieler_innen des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts gehören Reinhardts Ensemble an: Elisabeth Bergner, Tilla Durieux, Camilla Eibenschütz, Gertrud Eysoldt, Lucie Höflich, Helene Thimig, Werner Kraus, Alexander Moissi, Albert Steinrück, Paul Wegener, Eduard von Winterstein. 1.3.1933 Als letzte Inszenierung Reinhardts am DT wird Hofmannsthals Das große Welttheater aufgeführt.
1934 – 1944 In dunkler Zeit: Heinz Hilpert
1937 Die Reinhardtschen Kammerspiele werden auf Weisung Goebbels' vollständig umgestaltet. Hauptmann, Shakespeare und die Klassiker bestimmen den Spielplan neben einigen nationalsozialistischen Tendenzstücken. Zum Ensemble gehören Käthe Dorsch, Brigitte Horney, Angela Salloker, Paula Wessely, Ewald Balser, Paul Dahlke, Albin Skoda und Otto Wernicke. 1.9.1944 Das Deutsche Theater wird wie alle Theater auf Befehl Goebbels' geschlossen.
1945/1946 Neuanfang: Gustav von Wangenheim
7.9.1945 Das DT wird mit Lessings Nathan der Weise (Regie: Fritz Wisten) wieder eröffnet. Die Titelrolle spielt Paul Wegener.
1946 – 1963 Partei nehmen: Wolfgang Langhoff
Neben aufsehenerregenden Klassikerinszenierungen und sowjetischer Revolutionsdramatik stehen Stücke jüngerer Autoren (Peter Hacks, Heinar Kipphardt) auf dem Spielplan. 2.10.1962 Die Aufführung des Stücks Die Sorgen und die Macht von Peter Hacks wird zum Theaterskandal und führt zum Rücktritt Langhoffs. Zum Ensemble gehören Reimar Joh. Baur, Gerhard Bienert, Ernst Busch, Horst Drinda, Fred Düren, Eberhard Esche, Herwart Grosse, Wolfgang Heinz, Horst Hiemer, Ernst Kahler, Willy A. Kleinau, Walter Lendrich, Dieter Mann, Otto Mellies, Klaus Piontek, Friedo Solter, Eduard von Winterstein, Trude Bechmann, Bärbel Bolle, Ursula Burg, Mathilde Danegger, Inge Keller, Lisa Macheiner, Käthe Reichel, Gudrun Ritter und Margarete Taudte.
1949 – 1954 Das Berliner Ensemble als Gast am DT
11.1.1949 Deutsche Erstaufführung von Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht mit Helene Weigel.
1963 – 1969 Theaterwunder: Wolfgang Heinz
Bedeutende Inszenierungen entstehen: Benno Besson inszeniert Der Frieden von Peter Hacks (1962), Der Drache von Jewgeni Schwarz (1965), Ödipus, Tyrann von Sophokles (1967). Der Faust (1968) in der Regie von Adolf Dresen und Wolfgang Heinz führt zu einer großen Theaterkontroverse. Zum Ensemble gehören Dieter Franke, Christian Grashof, Jürgen Holtz, Volkmar Kleinert, Dietrich Körner, Rolf Ludwig, Margit Bendokat, Elsa Grube-Deister, Lisa Macheiner und Christine Schorn.
1970 – 1972 Hanns Anselm Perten 1972 – 1982 Gerhart Wolfram 1982 – 1984 Rolf Rohmer
1981 – 1983 Sanierung und vollständige Rekonstruktion des Deutschen Theaters und der Kammerspiele. Neben Inszenierungen von Friedo Solter, Rolf Winkelgrund und Thomas Langhoff bestimmen Alexander Langs provozierende zeitgenössische Interpretationen von Klassikern den Spielplan. Zum Ensemble gehören Kurt Böwe, Christian Grashof, Alexander Lang, Dieter Montag, Ulrich Mühe, Hilmar Thate, Gabriele Heinz, Jürgen Huth, Katja Paryla, Johanna Schall, Barbara Schnitzler, Jutta Wachowiak und Simone von Zglinicki.
1984 – 1991 Endspiel: Dieter Mann
Die neue Politik von Glasnost ermöglicht die Aufnahme von Werken kritischer sowjetischer und ostdeutscher Dramatiker_innen in den Spielplan. Neben Frank Castorf gehören Friedo Solter und Thomas Langhoff zu den Regisseur_innen. Heiner Müller inszeniert seine Stücke Der Lohndrücker (1988), Hamlet/Hamletmaschine (1990) und Mauser (1991). Zum Ensemble gehören Jörg Gudzuhn, Roman Kaminski, Dieter Montag, Michael Schweighöfer, Bernd Stempel, Cox Habbema und Dagmar Manzel.
1991 – 2001 Vorsichtiger Wandel: Thomas Langhoff
Mit dem Motto "Wir können nicht bleiben, wie wir waren, und können nicht anders werden, als wir sind" beginnt Langhoff seine Intendanz nach der Wiedervereinigung. Er festigt das renommierteste Ensemble der DDR und überträgt einem jungen Team um Thomas Ostermeier die Leitung der DT-Baracke. Neben Langhoff inszenieren Jürgen Gosch, Alexander Lang, Amélie Niermeyer, Johanna Schall und Einar Schleef.
2001 – 2008 "Verweile Doch": Bernd Wilms
2008/2009 Oliver Reese
Neben Michael Thalheimer (Emilia Galotti, Faust, Orestie, Die Ratten) inszenieren Dimiter Gotscheff (Die Perser), Jürgen Gosch (Onkel Wanja, Die Möwe) und Barbara Frey (Medea). Zum Ensemble gehören Constanze Becker, Meike Droste, Corinna Harfouch, Nina Hoss, Almut Zilcher, Regine Zimmermann, Samuel Finzi, Ingo Hülsmann, Alexander Khuon, Sven Lehmann, Ulrich Matthes und Ernst Stötzner. 2004 und 2008 wurde das DT zum Theater des Jahres gewählt.
Seit 2009 "Ohne Autor_innen kein Theater. Ohne Text kein Spiel. Ohne Grenzüberschreitungen kein Zeitgeist": Ulrich Khuon
Starke Regiehandschriften, Gegenwartsdramatik und ein kraftvolles Ensemble bilden die Eckpfeiler des künstlerischen Konzepts von Ulrich Khuon. Mit prägenden Regisseur_innen wie Andreas Kriegenburg, Stephan Kimmig, Jette Steckel, Sebastian Hartmann, Karin Henkel, Daniela Löffner, Tom Kühnel / Jürgen Kuttner und einem selbstbewussten Ensemble versteht sich das DT als ein Theater der Autor_innen – insbesondere der Gegenwart. Dazu gehören Dea Loher, René Pollesch, Thomas Melle, Ewald Palmetshofer, Elfriede Jelinek und Wolfram Lotz. Neue Texte stehen auch im Zentrum der Autorentheatertage: ein jährlich stattfindendes Festival der Gegenwartsdramatik, das 2018 durch den internationalen Auftakt Radar Ost mit osteuropäischem Theater der Gegenwart erweitert wurde. Das Junge DT widmet sich in besonderer Weise der Theaterarbeit von Künstler_innen mit jungen Menschen.