Nachhaltigkeit am Deutschen Theater
Klimakrise ahoi! Und nun? Die Zukunft am Deutschen Theater
Ökologie ist kein Thema, sondern eine Dimension. Und Hoffnung ein Muskel. Letzteren trainieren wir Abend vor Abend auf unseren Bühnen, wider der Überforderung, der Krisenmüdigkeit, der Untätigkeit.
Ersteres leben wir im Kleinen wie im Großen. Denn wir leben in einer paradoxen Zeit: Je weniger wir jetzt tun, desto mehr wird sich verändern. Und die Zukunft, die dann noch übrigbleibt, ist keine gerechte.
Wir brauchen Orte, um diese Zukunft jetzt zu reparieren. Überhaupt Zugänge, breite, inklusive Pfade, zu alternativen und gerechten Zukünften – denn noch gibt es sie. Und Geschichten, die es mit der Komplexität der Gegenwart aufnehmen und die den Mut haben, sich damit auseinanderzusetzen. Wir brauchen Künstlerinnen und Künstler und Institutionen, die Unsicherheiten zulassen, aushalten und umarmen. Die noch nicht wissen, wie genau es weitergeht und die die Furchtlosigkeit besitzen, es trotzdem zu versuchen. Wenn Theater bedeutet, mit den Toten sprechen zu können, dann ist es jetzt Zeit für den Dialog mit der Zukunft – zusätzlich und nicht stattdessen.
Wenn wir die Auseinandersetzung mit einer komplex gedachten Ökologie im Theater ernst nehmen, werden wir ziemlich viel anders machen müssen. Um nachhaltige Beziehungsweisen mit Mensch, Natur und Klima zu probieren, die schon aus einer gerechten Zukunft kommen, könnte das Theater der ideale Ort sein. Wenn das Ziel eine gerechte Zukunft ist, sollten wir es drunter aber auch nicht versuchen.
Es wäre gelogen zu behaupten, dass das einfach wird. Aber das heißt ja zum Glück nicht, dass es keinen Spaß machen kann.
– Auszug aus dem ersten Spielzeitmagazin der Spielzeit 2023/24