Amir Reza Koohestani wurde 1978 in Schiras, Iran geboren und gilt als einer der bedeutendsten iranischen Regisseure und Dramatiker seiner Generation. Nach Erfahrungen als Filmemacher inszenierte er in Teheran mit der Mehr Theatre Group sein Stück Dance on glasses, das ihm 2002 internationale Bekanntheit bescherte. Nach einem zweijährigen Studienaufenthalt in Manchester kehrte Koohestani nach Teheran zurück, wo er seine Stücke nach wie vorschreibt, erarbeitet und erfolgreich zeigt. Seit über fünfzehn Jahren sind Koohestanis Arbeiten wie Timeloss, Iwanow (nach Anton Tschechow), hearing oder zuletzt summerless (2019) auf Festivals und bei Gastspielen in aller Welt zu sehen, von den Wiener Festwochen über das Festival d´Avignon bis nach New York und Tokio.

An deutschen Theatern hat Koohestani mehrfach inszeniert. An den Münchner Kammerspielen verantwortete er die Adaptationen von Kamel Daouds Roman Der Fall Meursault - eine Gegendarstellung (Spielzeit 16/17), Yasmina Khadras Die Attentäterin (Spielzeit 17/18) sowie Shakespeares MacBeth (Spielzeit 18/19). Anfang 2017 realisierte Koohestani mit Tannhäuser am Staatstheater Darmstadt seine erste Oper. Am Theater Freiburg sind seine Überschreibung von Tschechows Der Kirschgarten (17/18) sowie eine Inszenierung von Weskers Die Küche (Spielzeit 18/19) zu sehen. Die Inszenierung von Heiner Müllers Philoktet ist Koohestanis erste Arbeit in Berlin und am Deutschen Theater.