
Eine Inszenierung des Jungen DT
Corpus Delicti
Ein multimediales Klassenzimmerstück
nach dem Roman von Juli Zeh
Was wäre, wenn ein ungesundes Leben strafbar wäre? Wenn wir nicht mehr entscheiden könnten, wie wir mit unseren Körpern umgehen wollen?
Mia Holl ist eigentlich eine vorbildliche Bürgerin und befolgt die staatlich eingesetzte METHODE: Sie reicht ihre Gesundheitsdaten regelmäßig ein, ist als Naturwissenschaftlerin der Vernunft verschrieben und versucht ihren freiheitsliebenden Bruder immer wieder auf die richtige Bahn zu lenken. Doch als dieser stirbt, verliert Mia den Boden unter den Füßen. Was als ein klärendes Gespräch mit den Behörden startet, verwandelt sich mehr und mehr in eine Hexenjagd und Mia wird zur glühenden Widerstandskämpferin. Sie prangert an, dass ein System, dass sich nur um das Leben kümmert, nicht mehr lebenswert ist.
Robert Lehniger inszeniert den Roman als multimediale Reise. Bereits vor der Aufführung beginnt das Erlebnis für die Schüler_innen: Anhand einer interaktiven Materialmappe tauchen sie in die Welt von Corpus Delicti ein und erfahren spielerisch, was Juli Zehs Dystopie so erschreckend aktuell macht. In der Inszenierung werden sie in Mia Holls Fall hineingezogen und begegnen den Figuren aus der Materialmappe wieder: Analog im Klassenraum und per Videoscreen. Im Nachgespräch diskutieren wir gemeinsam, wie viel Vernunft und Sicherheit gut ist für eine Gesellschaft?
Empfohlen ab Klasse 9.
Buchung und weitere Informationen: klassenzimmer@deutschestheater.de
Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus wird vorerst nicht im Klassenzimmer, sondern in Turnhallen, Mensen oder Aulen gespielt. Es wurde ein umfangreiches Hygienekonzept erstellt, um das Theatererlebnis in der Schule ohne Ansteckungsgefahr zu gewährleisten.
Mia Holl ist eigentlich eine vorbildliche Bürgerin und befolgt die staatlich eingesetzte METHODE: Sie reicht ihre Gesundheitsdaten regelmäßig ein, ist als Naturwissenschaftlerin der Vernunft verschrieben und versucht ihren freiheitsliebenden Bruder immer wieder auf die richtige Bahn zu lenken. Doch als dieser stirbt, verliert Mia den Boden unter den Füßen. Was als ein klärendes Gespräch mit den Behörden startet, verwandelt sich mehr und mehr in eine Hexenjagd und Mia wird zur glühenden Widerstandskämpferin. Sie prangert an, dass ein System, dass sich nur um das Leben kümmert, nicht mehr lebenswert ist.
Robert Lehniger inszeniert den Roman als multimediale Reise. Bereits vor der Aufführung beginnt das Erlebnis für die Schüler_innen: Anhand einer interaktiven Materialmappe tauchen sie in die Welt von Corpus Delicti ein und erfahren spielerisch, was Juli Zehs Dystopie so erschreckend aktuell macht. In der Inszenierung werden sie in Mia Holls Fall hineingezogen und begegnen den Figuren aus der Materialmappe wieder: Analog im Klassenraum und per Videoscreen. Im Nachgespräch diskutieren wir gemeinsam, wie viel Vernunft und Sicherheit gut ist für eine Gesellschaft?
Empfohlen ab Klasse 9.
Buchung und weitere Informationen: klassenzimmer@deutschestheater.de
Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus wird vorerst nicht im Klassenzimmer, sondern in Turnhallen, Mensen oder Aulen gespielt. Es wurde ein umfangreiches Hygienekonzept erstellt, um das Theatererlebnis in der Schule ohne Ansteckungsgefahr zu gewährleisten.
Regie und Video: Robert Lehniger
Ausstattung Linda Spörl
Dramaturgie Lasse Scheiba
Theaterpädagogik Maura Meyer, Simon Gal
Abspielsteuerung Yoav Pasovsky
Regieassistenz Nelly Gypkens
15. September 2020
Heinz-Berggruen-Gymnasium
Heinz-Berggruen-Gymnasium
Javeh Asefdjah

Laura Eichten

Paul Grillim Video

Caner Sunarim Video

Niklas Wetzelim Video

Regine Zimmermannim Video

TERMINE
Hier finden Sie die Termine, an denen wir mit Corpus Deliciti an Ihre Schule kommen können. Bitte füllen Sie das Buchungsformular vollständig aus und schicken es an klassenzimmer@deutschestheater.de.
BUCHBARE TERMINE | ||
---|---|---|
Freitag, 04. Dezember 2020 | JETZT BUCHEN | |
Mittwoch, 16. Dezember 2020 | JETZT BUCHEN |
Juli Zeh hat ihr Science-Fiction-Theaterstück Corpus Delicti zwar schon 2007 geschrieben, aber es wirkt wie das dystopische Stück der Stunde: Ein diktatorischer Staat zwingt seine Bürger per Komplettüberwachung zu absoluter Gesundheit - die Freiheit des Individuums gilt nichts mehr. Die Jugendsparte des Deutschen Theaters hat den Thriller nun als Klassenzimmerstück für Jugendliche inszeniert. Am Dienstag war Premiere im Heinz-Berggruen-Gymnasium im Berliner Westend. Barbara Behrendt war dabei:
rbb Kultur, 15. September 2020
Überhaupt hat das Junge DT stark multimedial gearbeitet. Schon vor der Premiere konnten die Jugendlichen via App Propagandavideos von Kramer anschauen und rauchende Mitschüler denunzieren. Umfragen gaben zudem vor, ein individuelles Gesundheitsprofil zu erstellen. Ziemlich gut gemacht, dieses Einführungsspielchen. Am Berggruen-Gymnasium hat man nicht nur vorab die App gespielt sondern sogar den Roman gelesen, den Zeh aus ihrem Theaterstück entwickelt hat. Für Philippa ist durch die Inszenierung einiges klarer geworden: „Ich habe das Stück dadurch besser verstanden, weil davor war es eher so – okay, ich weiß was passiert, aber irgendwie konnte man sich nicht wirklich in die Figuren hineinversetzen – und beim Theaterstück konnte man das halt viel besser jetzt machen.“ […]
Im Stück ist es der mutige Widerstand gegen eine Gesundheitsdiktatur, doch könnte diese Moral zurzeit nicht auch denen in die Hände spielen, die Corona leugnen? Robert Lehniger: „Wir hatten heute natürlich eine Klasse, wo man das Gefühl hatte, da sitzt jetzt niemand dabei, der das ignoriert, dass Corona eine Realität ist. Also die Theaterpädagogik ist auf so einen Moment vorbereitet aber ich finde die Frage: Wo steht man in diesen Tagen? Die soll diese Inszenierung stellen.“ […]
[...]
Regisseur Robert Lehniger schafft es durch das Zusammenspiel mit versetztem Ton, Musik und das Wandern der Schauspieler vom einen ins andere Tablet, die Technik als starkes Element zu nutzen. Später beweist Mias Anwalt die Unschuld des Bruders und offenbart damit einen großen Fehler des Staates. Dadurch zerbricht der Glaube Mias an das Gesundheitssystem. Laura Eichert gelingt es, mit einem starken, einschneidenden Monolog, „einer Gesellschaft das Vertrauen zu entziehen“, endgültig.