© Jasmin Schuller Ensemble

Ix

VON Ewe Benbenek
REGIE Claudia Bossard 

  • DT Bühne
  • DT ATT
  • Lange Nacht der Autor:innen

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Inhalt

  • Lange Nacht der Autor:innen

Die Göttin Diana hat Agamemnon mit einer Windstille bestraft. Damit die Winde wieder wehen für die Weiterfahrt in den Krieg nach Troja, soll Agamemnon ihr seine Tochter Iphigenie opfern. Doch Diana entführt Iphigenie im letzten Moment nach Tauris. Da steht sie nun auf einem Hügel, vor Jahrtausenden bei Euripides, vor Jahrhunderten bei Johann Wolfgang von Goethe. Blickt seit X oder X Jahrhunderten voll Heimweh nach Griechenland auf die regen Wipfel, eingezwängt durch die Machtinteressen von Männern – ihr Vater auf der einen, der potenzielle Ehemann König Thoas auf der anderen Seite. Ewe Benbenek macht diese Situation zum Ausgangspunkt ihres Theaterstücks und nimmt den Zustand wörtlich: Vom Mythos einmal zum Stehen gebracht und auf dem Hügel abgestellt, gibt es zunächst kein vom Fleck kommen, sie steht und steht und steht. Außer in der Sprache selbst. Bei Ewe Benbenek wird Iphigenie zur mehrstimmigen Figur Ix, die kraftvoll gegen die Literatur- und Theatertradition anspricht, die sie festgeschrieben hat. Ix denkt gegen ihr Schicksal an, sucht nach sprachlichen und körperlichen Widerstandsformen. Figuren wie Arkas, Thoas und auch Goethe selbst blitzen dabei als historisch Mitwirkende auf. So wird der Iphigenie-Stoff zum Sprungbrett, von dem der neue Text abspringt, hinein in ein anderes Erzählen, in eine andere Sprache, die unaufhaltsam ins Rollen kommt. Dabei denkt die Autorin das Historische und das Alltägliche zusammen. Fragen nach Gender und Klasse treffen auf die in Goethes Zeitgenossenschaft sich Weg bahnenden Grund- und Menschenrechte.

Hinweise

 mit englischen Übertiteln

Besetzung und Regieteam

Teaser