
Minna von Barnhelm
von Gotthold Ephraim Lessing in einer Fassung von Anne Lenk und David Heiligers
Major von Tellheim hat sich in ein Gasthaus zurückgezogen. Unehrenhaft aus dem Militär entlassen, verwundet und mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert, befindet er sich ohne Mittel in einer Art unruhiger Stagnation. Auch die junge Wirtin benötigt dringend Geld und verweist ihn in ein schlechteres Zimmer als das wohlhabende Edelfräulein Minna von Barnhelm mit ihrer Vertrauten Franziska anreist. Minnas Suche nach Tellheim, ihrem Verlobten, findet damit ein überraschendes Ende – ein Happy End jedoch liegt in weiter Ferne. Denn nach dem Krieg ist nichts wie zuvor. Es beginnen Auseinandersetzungen um die Möglichkeit einer Beziehung auf Augenhöhe, die Tellheim an gleichem Finanz- und Ehrenlevel festmacht. Minna dagegen bemisst diese an nichts Weiterem als der Liebe.
Die Frage nach Geschlechterrollen und -zuschreibungen ist auch zu Lessings Zeiten schon Thema: Welche (eigenen) Erwartungen richten sich ans "stärkere Geschlecht" und die "männlichen Versorger"? Wie und warum muss die Frau darum streiten, frei lieben und unabhängig über ihr Leben bestimmen zu dürfen? Die Liebe als anarchischer und komischer Zustand, der selbst die kühlsten und vernünftigsten Menschen auszuhebeln vermag, deckt unbarmherzig alle Selbstzweifel und fremdbestimmten Bilder auf. Minna von Barnhelm zeigt eine vom Geld dominierte und vom Krieg gezeichnete Welt, die sich selbst und ihr gesellschaftliches Panorama befragt. Wer kämpft? Wer räumt auf? Wer bleibt übrig? Wer bezahlt? Wer liebt, liebt.
Die Frage nach Geschlechterrollen und -zuschreibungen ist auch zu Lessings Zeiten schon Thema: Welche (eigenen) Erwartungen richten sich ans "stärkere Geschlecht" und die "männlichen Versorger"? Wie und warum muss die Frau darum streiten, frei lieben und unabhängig über ihr Leben bestimmen zu dürfen? Die Liebe als anarchischer und komischer Zustand, der selbst die kühlsten und vernünftigsten Menschen auszuhebeln vermag, deckt unbarmherzig alle Selbstzweifel und fremdbestimmten Bilder auf. Minna von Barnhelm zeigt eine vom Geld dominierte und vom Krieg gezeichnete Welt, die sich selbst und ihr gesellschaftliches Panorama befragt. Wer kämpft? Wer räumt auf? Wer bleibt übrig? Wer bezahlt? Wer liebt, liebt.
Regie Anne Lenk
Premiere
14. Oktober 2022
Deutsches Theater
14. Oktober 2022
Deutsches Theater
Außerdem im Spielplan
Vorstellung fällt leider aus
Regie: Kamilė Gudmonaitė
Wegen Erkrankung im Ensemble muss die Vorstellung Unspoken, eine Doku-Oper von Kamilė Gudmonaitė und dem Jungen DT, heute leider ersatzlos entfallen. Bereits gekaufte Karten werden innerhalb von 14 Tagen an der Theaterkasse zurückgenommen oder umgetauscht.
Box
19.00 - 20.25