© Thomas Aurin Anja Schneider, Felix Goeser hinten: Benjamin Lillie, Peter René Lüdicke, Jörg Pose, Mareike Beykirch

Halts Maul, Kassandra!

NACH Texten von Thomas Brasch REGIE Tom Kühnel und Jürgen Kuttner

  • DT Bühne

Premiere am 23.11.2024

Inhalt

  • Ost-West
  • Lieder und Worte
  • Zeit / Geschichte

Thomas Brasch ist Dichter, Dramatiker, Filmemacher, Übersetzer – und auf all diesen Feldern ein Unruheherd, von Anfang an. Geboren kurz vor Kriegsende als Kind einer jüdisch-kommunistischen Emigrantenfamilie in England, wächst Brasch in der jungen DDR auf. Während sein Vater stellvertretender Kulturminister wird, zerstört Thomas die ihm vorbestimmte Bilderbuchkarriere frühzeitig durch ästhetischen Eigensinn. Brasch benennt als junger Lyriker in der Tradition Bertolt Brechts und Heiner Müllers die Lebensansprüche einer in der DDR aufgewachsenen, jungen Generation so schonungslos, dass für ihn schon nach den ersten Veröffentlichungen kein Platz mehr bleibt. Als er Ende 1976 von Ost- nach West-Berlin ausreist, eckt er auch dort an, weil er sich nicht zum Dissidenten machen lässt, nicht von Ost und nicht von West. „Ich stehe für niemand anders als für mich”, ist sein erstes Spiegel-Interview überschrieben. Ein paar Tage später erscheint im Rotbuch Verlag sein Prosaband Vor den Vätern sterben die Söhne. Der Titel wird zum Sprichwort und das Buch, das in der DDR nicht erscheinen darf, ein Bestseller. Trotz dieses Erfolgs bleibt Brasch ein Unbehauster. Aus einer rauschhaften Produktivität stürzt Brasch Mitte der 80er Jahre in eine Schreibkrise, die er durch einen ruinösen Umgang mit seiner Gesundheit weiter vertieft. 2001 stirbt er im Alter von 56 Jahren. Er sei „nicht Narr, nicht Clown, nicht Trottel, nicht Idiot”, schreibt Brasch in der Vorrede zu seiner Shakespeare-Überschreibung Liebe Macht Tod. Stattdessen könne man ihn „The Fool” nennen – unübersetzt. Als solcher steht er zwischen den Zeiten, zwischen Ost und West. Sein Leben ein wüstes Stück, sein Schreiben voll anarchischem Witz: ideologiefern und unversöhnlich bis zuletzt.

Im Februar 2025 wäre Thomas Brasch 80 Jahre alt geworden. Tom Kühnel und Jürgen Kuttner, die das Profil des Deutschen Theaters seit über einem Jahrzehnt mit Arbeiten zu Brecht, Müller und vielen anderen deutsch-deutschen Berlin-Stoffen prägen, machen sich an die Wiederentdeckung und begeben sich auf die Spuren eines Autors, an dessen Schreiben und Leben ein halbes Jahrhundert Zeit- und Stadtgeschichte ablesbar wird. Ein Abend mit Worten und Liedern von und über Thomas Brasch.

Dauer

2 Stunden 55 Minuten, 1 Pause

Premiere

23.11.2024

Hinweise

DT Kontext begleitet diese Inszenierung mit folgender Veranstaltung:

Unverhofftes Wiedersehen: Ein Gespräch über Thomas Brasch
MIT Annette Maennel (Erbengemeinschaft T. Brasch) und Kristin Schulz (T. Brasch-Herausgeberin) MODERATION Natascha Freundel (RBB) am 08.12.2024

Besetzung und Regieteam

Trailer

Termine → Halts Maul, Kassandra!

  • Mo., 23. Dezember 2024

    NACH Texten von Thomas Brasch REGIE Tom Kühnel und Jürgen Kuttner

    DT Bühne

    23.12.2024

    19:30 → 22:15 Uhr

    Nur noch wenige Karten

  • So., 05. Januar 2025

    NACH Texten von Thomas Brasch REGIE Tom Kühnel und Jürgen Kuttner

    • 18:30 Uhr Einführung im Rangfoyer

    DT Bühne

    05.01.2025

    19:00 → 21:55 Uhr

  • Mi., 08. Januar 2025

    NACH Texten von Thomas Brasch REGIE Tom Kühnel und Jürgen Kuttner

    • 19:30 Uhr Einführung im Rangfoyer

    DT Bühne

    08.01.2025

    20:00 → 22:55 Uhr

  • So., 26. Januar 2025

    NACH Texten von Thomas Brasch REGIE Tom Kühnel und Jürgen Kuttner

    DT Bühne

    26.01.2025

    19:00 → 21:55 Uhr

Kritiken: Stimmen zum Stück